Ukraine-Krieg: Nach Hin und Her um Zahlen nun doch 41 russische Militärflugzeuge zerstört

Ukraine - Nach einer neuen Verhandlungsrunde zwischen Moskau und Kiew wirft der ukrainische Verhandlungsführer Russland vor, auf Zeit zu spielen.

Trauernde tragen einen getötetes Geschwisterpaar zu Grabe. Roman (†17) und seine Schwester Tamara (†11) starben bei einem russischen Raketen-Angriff.
Trauernde tragen einen getötetes Geschwisterpaar zu Grabe. Roman (†17) und seine Schwester Tamara (†11) starben bei einem russischen Raketen-Angriff.  © ROMAN PILIPEY / AFP

Nur eine knappe Stunde dauerte die Verhandlungsrunde, Russland und die Ukraine vereinbarten lediglich den nächsten Austausch von Kriegsgefangenen.

Auf Facebook bezichtigte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow Moskau, die von Kiew angestrebte 30-tägige Feuerpause als Grundlage für weitere Friedensgespräche abzulehnen.

Wenige Stunden nach den Friedensverhandlungen setzte das russische Militär erneut Drohnenschwärme gegen Ziele in der Ukraine ein. In zahlreichen ukrainischen Regionen wurde Alarm ausgelöst.

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Ukraine Ukraine-Krieg: Trump gibt bittere Einschätzung zur Ukraine ab

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

3. Juni, 18 Uhr: Nach Hin und Her um Zahlen nun doch 41 russische Militärflugzeuge zerstört

Mehrere Stunden nach seinen ersten Angaben hat der ukrainische Generalstab die Zahl der bei einer Geheimdienstoperation in Russland zerstörten russischen Flugzeuge deutlich nach oben korrigiert.

"Die Gesamtverluste der Besatzer belaufen sich auf 41 Militärflugzeuge, darunter strategische Bomber und andere Arten von Kampfflugzeugen", schrieb der Stab bei Facebook. Die Korrektur sei nach der "Verarbeitung zusätzlicher Informationen aus unterschiedlichen Quellen und ihrer Überprüfung" erfolgt. Das habe eine gewisse Zeit benötigt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) kann aufatmen. Es wurden doch so viele Militärflugzeuge zerstört wie zunächst behauptet.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) kann aufatmen. Es wurden doch so viele Militärflugzeuge zerstört wie zunächst behauptet.  © Mindaugas Kulbis/AP/dpa

3. Juni, 17.06 Uhr: Ukrainischer Geheimdienst meldet Explosion an Krim-Brücke

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach eigenen Angaben mit einer Sprengstoffexplosion unter Wasser einen Pfeiler der russischen Krim-Brücke ernsthaft beschädigt.

"Faktisch ist die Brücke einsturzgefährdet", teilte der Geheimdienst mit. Zum Einsatz gekommen seien 1100 Kilogramm TNT, die über mehrere Monate platziert wurden. Die Behörde betonte, dass bei der Explosion am Morgen keine Zivilisten zu Schaden gekommen seien.

Der ukrainische Geheimdienst SBU will einen Pfeiler an der Brücke gesprengt haben. (Archivbild)
Der ukrainische Geheimdienst SBU will einen Pfeiler an der Brücke gesprengt haben. (Archivbild)  © -/AP/dpa

3. Juni, 13.58 Uhr: Russische Armee stößt weiter ins Gebiet Sumy vor

Die russische Armee hat nach eigenen Angaben mit Andrijiwka einen weiteren Ort im nordostukrainischen Gebiet Sumy unter ihre Kontrolle gebracht.

Eine entsprechende Mitteilung machte das Verteidigungsministerium in Moskau. Von ukrainischer Seite wurde die Eroberung des Ortes, der etwas mehr als 20 Kilometer von der Gebietshauptstadt Sumy entfernt liegt, vorerst nicht bestätigt.

3. Juni, 13.57 Uhr: Kreml verkündet - Zeit nicht reif für Gipfel Putin-Trump-Selenskyj

Die russische Regierung hält ein baldiges Dreiertreffen von Kremlchef Wladimir Putin mit dem ukrainischen Staatsoberhaupt Wolodymyr Selenskyj und US-Präsident Donald Trump für unwahrscheinlich.

Putin sei zu Kontakten auf höchster Ebene bereit, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow in Moskau nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Interfax.

"Doch er unterstreicht, dass solche Kontakte das Ergebnis von Vereinbarungen sein sollten, die vorher auf technischer Ebene getroffen wurden."

3. Juni, 13.45 Uhr: Operation "Spinnennetz" - Offenbar weniger Flugzeuge zerstört, als angenommen

Bei der ukrainischen Geheimoperation "Spinnennetz" mit Drohnenattacken gegen russische Militärflughäfen weit im Hinterland sind womöglich weniger Flugzeuge zerstört worden, als ursprünglich aus Kiew genannt.

Aus neuen Angaben des ukrainischen Generalstabs geht hervor, dass die russischen Streitkräfte zwölf Flugzeuge eingebüßt haben sollen. Flugzeugtypen nannte der Stab nicht.

Der Geheimdienst SBU hatte zuvor von 41 zumindest beschädigten Flugzeugen gesprochen, darunter das Frühwarnflugzeug Berijew A-50, Tupolew Tu-95, Tu-22 und Tu-160.

Unabhängige Medien hatten in eigenen Recherchen nach Auswertung von Videos und Satellitenbildern deutlich niedrigere Zahlen genannt als der ukrainische Geheimdienst – zwischen neun beschädigten Flugzeugen und nicht mehr als 14.

Zwei russische Bomber vom Typ Tupolew Tu-22 am Stützpunkt Belaya in Ostsibirien. Die Russen haben Reifen auf die Tragflächen gelegt, um die künstliche Intelligenz feindlicher Drohnen zu verwirren.
Zwei russische Bomber vom Typ Tupolew Tu-22 am Stützpunkt Belaya in Ostsibirien. Die Russen haben Reifen auf die Tragflächen gelegt, um die künstliche Intelligenz feindlicher Drohnen zu verwirren.  © Satellite image ©2025 Maxar Technologies / AFP

3. Juni, 10.55 Uhr: Tote nach russischem Beschuss von Sumy

Durch russischen Beschuss sind in der nordostukrainischen Großstadt Sumy mindestens drei Menschen getötet worden.

"Die Russen haben Sumy bestialisch beschossen. Einfach in die Stadt, auf gewöhnliche Straßen mit Raketenartillerie", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyj bei Telegram.

Nach Angaben des Zivilschutzes wurden mindestens 16 Menschen verletzt. Selenskyj forderte von der Welt, den Druck auf Russland zu erhöhen.

Die Russen haben Sumy mit Raketenartillerie beschossen.
Die Russen haben Sumy mit Raketenartillerie beschossen.  © Russisches Verteidigungsministerium

3. Juni, 6.27 Uhr: Moskau droht mit Ende der Verhandlungen

Als Reaktion auf die Operation Spinnennetz, soll die russiche Delegation offenbar angedroht haben, die Verhandlungen platzen zu lassen.

Das berichtet die ukrainische Zeitung "Ukrainska Pravda" unter Berufung auf Quellen im Ukraine-Verteidigungsministerium. "Die russische Seite hat klar zum Ausdruck gebracht, dass aufgrund solcher Schritte die Gefahr einer Unterbrechung jeglicher Verhandlungen und einer Fortsetzung der Feindseligkeiten besteht", sagte die Quelle.

Wieviele Flugzeuge Russland bei der Operation Spinnennetz tatsächlich verloren hat, ist unklar. Die Ukraine will 41 Militärflugzeuge zerstört haben, darunter auch Bomber vom Typ Tu-22.
Wieviele Flugzeuge Russland bei der Operation Spinnennetz tatsächlich verloren hat, ist unklar. Die Ukraine will 41 Militärflugzeuge zerstört haben, darunter auch Bomber vom Typ Tu-22.  © Satellite image ©2025 Maxar Technologies

3. Juni, 6.23 Uhr: Drohender Gasmangel in der Ukraine

Nach massiven russischen Raketenschlägen auf Gasspeicher und Förderanlagen zeichnet sich in der Ukraine ein Mangel an Erdgas ab.

"Wir haben ein Defizit, über eine hinreichend große Summe", sagte Selenskyj. Kiew suche derzeit nach Ersatzquellen. "Die Hälfte haben wir gefunden, doch eine Hälfte fehlt noch", erläuterte der Staatschef.

Es handele sich dabei um eine Summe von einer Milliarde Euro und er habe darüber mit dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre verhandelt.

3. Juni, 6.12 Uhr: Trump offen für Treffen mit Selenskyj und Putin in Istanbul

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump dazu aufgefordert, Russland mit weiteren Sanktionen zu einer Waffenruhe zu "drängen".

Er erwarte "starke Schritte" von Trump, sagte Selenskyj am Montag vor Journalisten.

2. Juni, 22.26 Uhr: Trump offen für Treffen mit Selenskyj und Putin in Istanbul

US-Präsident Donald Trump (78) sei in den Verhandlungen für eine Waffenruhe in der Ukraine "offen" für ein Treffen mit Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) und dem russischen Staatschef Wladimir Putin (72) in der Türkei. Das sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, am Montag in Washington.

Der Präsident dränge Putin und Selenskyj, "an einen Tisch zu kommen", um über eine Waffenruhe zu verhandeln. Er sei überdies offen, einer Einladung des türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan (71) zu einem Treffen mit Putin und Selenskyj zu folgen.

US-Präsident Donald Trump (78) will weiter den Ukraine-Krieg beenden.
US-Präsident Donald Trump (78) will weiter den Ukraine-Krieg beenden.  © Mehmet Eser/ZUMA Press Wire/dpa

2. Juni, 21.15 Uhr: Ukraine zu Nato-Gipfel in Den Haag eingeladen

Die sich gegen Russland verteidigende Ukraine hat eine Einladung zum kommenden Nato-Gipfel in Den Haag erhalten. "Wir sind zum Nato-Gipfel eingeladen worden. Ich denke, das ist wichtig", sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) vor Journalisten.

Die Einladung sei bei seinem Gespräch mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Vilnius erfolgt. Außenminister Andrij Sybiha sei mit der Vorbereitung des Treffens beauftragt worden. Ob Selenskyj selbst in die Niederlande reist, ließ er offen. Der Gipfel der Mitgliedsstaaten des Militärbündnisses Nato ist in knapp drei Wochen in Den Haag geplant.

Titelfoto: Mindaugas Kulbis/AP/dpa

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