Ukraine-Krieg: Russen sollen in Prokowsk sein - Ukraine dementiert

Ukraine - Im Ringen um eine mögliche Friedenslösung im Ukraine-Krieg bringt US-Präsident Trump einen Gebietstausch ins Spiel.

Ukrainische Rekruten bei einer Übung in einem Sonnenblumenfeld.
Ukrainische Rekruten bei einer Übung in einem Sonnenblumenfeld.  © Photo by ANDRIY ANDRIYENKO / 65th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces / AFP

Am Freitag wollen Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln.

Trump sprach in diesem Kontext von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland. Die Ukraine lehnt Gebietsabtretungen strikt ab.

Nach Beratungen mit seinen EU-Kollegen hat Außenminister Johann Wadephul Spekulationen über mögliche Gebietsabtretungen der Ukraine für einen Frieden mit Russland eine Absage erteilt. "Gewalt darf keine Grenzen verschieben", schrieb der CDU-Politiker am Abend auf X.

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Derweil gehen die Kämpfe weiter.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

12. August, 17.11 Uhr: Selenskyj - Trump und Putin können nicht ohne uns entscheiden

Kurz vor dem geplanten USA-Russland-Gipfel hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Entscheidungen zur Ukraine bei dem Treffen ausgeschlossen. 

"Zur Ukraine können sie ohne uns nichts beschließen", sagte Selenskyj der Nachrichtenagentur RBK-Ukraine zufolge in Kiew. Er hoffe, dass US-Präsident Donald Trump dies bewusst sei. Das Treffen von Trump und Kremlchef Wladimir Putin im US-Bundesstaat Alaska am Freitag sei aber "fraglos wichtig für ihre bilateralen Beziehungen".

Selenskyj zeigte sich zudem überzeugt, dass es künftig zu einem Dreiertreffen zwischen Trump, Putin und ihm kommen werde, um den seit fast dreieinhalb Jahren dauernden Krieg in dem osteuropäischen Land zu beenden.

Auch Trump und Putin wollen über ein Ende des russischen Krieges gegen die Ukraine verhandeln. Trump hatte mehrfach erklärt, das Blutvergießen so schnell wie möglich beenden zu wollen. Zu Wochenbeginn sagte er, dass er mit Putin kein Abkommen zum Ukraine-Krieg abschließen werde, weil dies nicht seine Aufgabe sei.

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine.  © Michael Kappeler/dpa

12. August, 9.52 Uhr: Ukrainische Armee weist Berichte von Frontdurchbruch zurück

Die ukrainische Armee hat Berichte zu einem russischen Frontdurchbruch im Abschnitt bei den Städten Pokrowsk und Dobropillja im Gebiet Donezk zurückgewiesen.

Das Durchsickern russischer Gruppen mit wenig Mann bedeute noch nicht, dass sie diese Gebiete unter Kontrolle bringen würden, teilte die für den Frontabschnitt zuständige Armeegruppe "Dnipro" bei Telegram mit. Die Situation bleibe schwierig und die Kämpfe in dieser Region seien die intensivsten im Vergleich zu anderen Frontabschnitten.

Vorher hatten ukrainische Militärbeobachter von einem russischen Vorrücken um mehr als zehn Kilometer nordöstlich der von einer Einschließung bedrohten Stadt Pokrowsk berichtet.

12. August, 7.25 Uhr: Ukraine meldet Rückeroberung von Dorf

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben ein von Russland besetztes Dorf in der Region Sumy im Nordosten der Ukraine zurückerobert.

"Die ukrainischen Truppen haben die Ortschaft Bessaliwka befreit", teilte der ukrainische Generalstab am Sonntag im Onlinedienst Telegram mit. Die russischen Besatzer seien "vollständig" vertrieben und 18 russische Soldaten getötet worden.

12. August, 7.18 Uhr: Ungarn boykottiert Erklärung der EU-Staaten zum Ukraine-Krieg

Ungarns Regierung hat sich einer gemeinsamen Stellungnahme der anderen 26 EU-Staaten verweigert, in der die Bemühungen von US-Präsident Donald Trump um ein Ende des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine begrüßt werden.

Diesmal handelt es sich um eine Erklärung aller Mitgliedstaaten - außer eben Ungarn. Die rechtskonservative Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban lehnt nicht nur Militärhilfe der Europäischen Union für die Ukraine als sinnlos und kriegsverlängernd ab.

Auch die EU-Sanktionen gegen Russland hält Orban für nicht zielführend: Er hat sie wiederholt als nutzlos und schlecht für die europäische Wirtschaft kritisiert - und in der Vergangenheit auch schon die Aufhebung von EU-Sanktionen gegen mehrere Russen erzwungen.

11. August, 22.23 Uhr: Wadephul bekräftigt, dass Gewalt keine Grenzen in Ukraine verschieben darf

Nach Beratungen mit seinen EU-Kollegen hat Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) Spekulationen über mögliche Gebietsabtretungen der Ukraine für einen Frieden mit Russland eine Absage erteilt.

"Gewalt darf keine Grenzen verschieben", schrieb der CDU-Politiker am Abend auf X. Deutschland unterstütze das Ziel von US-Präsident Donald Trump (79), den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine zu beenden. Ergebnis müsse ein gerechter und dauerhafter Friede sein.

Wadephul betonte mit Blick auf die Videokonferenz der Außenminister: "Wo unsere Sicherheit berührt ist, müssen wir mitentscheiden." Deswegen habe man sich mit der EU-Außenbeauftragten Kaja Kallas (48) beraten.

11. August, 20.27 Uhr: EU bereitet nächstes Sanktionspaket gegen Russland vor

Die EU bereitet ein neues Sanktionspaket gegen Russland vor. Das kündigte die Außenbeauftragte der Staatengemeinschaft, Kaja Kallas (48), nach einer Videokonferenz der EU-Außenminister an. Es wäre das 19. Paket mit Strafmaßnahmen gegen Moskau. Details zu den geplanten Sanktionen nannte sie nicht.

Zudem teilte sie mit: "Solange Russland nicht einem vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand zugestimmt hat, sollten wir nicht einmal über irgendwelche Zugeständnisse diskutieren." Ein Waffenstillstand müsse streng überwacht werden und es brauche "eiserne Sicherheitsgarantien".

Die EU-Außenbeauftragte der Staatengemeinschaft, Kaja Kallas (48), will den Druck auf Russland weiter erhöhen.
Die EU-Außenbeauftragte der Staatengemeinschaft, Kaja Kallas (48), will den Druck auf Russland weiter erhöhen.  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

11. August, 19.23 Uhr: Russland will laut Selenskyj nur Zeit schinden

Kurz vor dem russisch-amerikanischen Gipfel in Alaska an diesem Freitag zu einer möglichen Friedenslösung für die Ukraine sieht deren Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) darin nur weiteres Zeitschinden Moskaus.

In einem Gespräch mit dem kanadischen Premier Mark Carney sei die ukrainische Einschätzung von Russlands wahren Absichten und Plänen erörtert worden, schrieb Selenskyj auf X.

"Wir sehen es gleichermaßen, und es ist klar, dass die Russen einfach nur Zeit gewinnen und nicht den Krieg beenden wollen." Die Lage auf dem Schlachtfeld und Russlands "bösartige Angriffe" auf die zivile Infrastruktur der Ukraine und einfache Menschen seien Beweis für diese Behauptung.

11. August, 18.28 Uhr: Trump macht krasse Wende vor Putin-Treffen: Werde kein Abkommen schließen

US-Präsident Donald Trump (79) strebt für das Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin (72) kein Abkommen zum Ukraine-Krieg an. "Ich werde keinen Deal machen", sagte er bei einer Pressekonferenz in Washington und verwies darauf, dass das dies nicht seine Aufgabe sei. Trump fügte unterdessen hinzu, dass er gerne eine Waffenruhe sehen würde. "Ich möchte den besten Deal sehen, der für beide Seiten erzielt werden kann."

Am Freitag will Trump nach Alaska reisen, um sich mit seinem russischen Amtskollegen zu treffen und mit ihm über eine Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg zu verhandeln. Der US-Präsident kündigte bereits an: "Wir werden uns die Rahmenbedingungen ansehen und dann werde ich direkt nach dem Treffen Präsident Selenskyj und die europäischen Staats- und Regierungschefs anrufen."

Trump stellte ferner ein Treffen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Putin in Aussicht: "Das nächste Treffen wird mit Selenskyj und Putin sein, oder mit Selenskyj, Putin und mir." Der US-Präsident bot an, dass er hinzukommen wolle, sofern er bei einem Treffen der beiden benötigt werde.

US-Präsident Donald Trump (79) kocht die Erwartungen plötzlich massiv herunter.
US-Präsident Donald Trump (79) kocht die Erwartungen plötzlich massiv herunter.  © Alex Brandon/AP/dpa

11. August, 16.04 Uhr: Bundeskanzler berät am Mittwoch mit Trump und Selenskyj

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will nach deutschen Regierungsangaben am Mittwoch mit US-Präsident Donald Trump (79), dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) und europäischen Regierungschefs zum Ukraine-Krieg beraten.

Trump will dann am Freitag in Alaska mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über ein Ende des Kriegs in der Ukraine verhandeln.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will Europa und Kiew mit in den Verhandlungen halten.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will Europa und Kiew mit in den Verhandlungen halten.  © Soeren Stache/dpa

11. August, 14.19 Uhr: Bundesregierung - Friede nicht über Köpfe der Ukrainer hinweg

Die Bundesregierung hat vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin die Bedeutung einer Beteiligung der Ukraine an jeder Friedenslösung betont.

Zugleich könne dies "ein sehr, sehr wichtiger Moment sein für den weiteren Verlauf dieses schrecklichen Krieges", sagte der stellvertretende Regierungssprecher Steffen Meyer in Berlin.

Am Freitag wollen Trump und Putin im US-Bundesstaat Alaska über eine mögliche Friedenslösung in dem seit rund dreieinhalb Jahren dauernden russischen Angriffskrieg verhandeln. Trump stellt das Treffen als Versuch dar, einem Ende der Kämpfe näherzukommen. Er sprach in diesem Kontext von einem möglichen Gebietstausch zwischen der Ukraine und Russland.

Titelfoto: 12. August, 7.18 Uhr:

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