Ukraine-Krieg: Was passiert da hinter den Kulissen? Selenskyj deutet Spitzentreffen an

Ukraine - In die hektische Diplomatie zur Ukraine kommt mit dem Durchstechen von Telefoninhalten zwischen Unterhändlern der USA und Russlands zusätzliche Aufregung. In die Kritik geriet der US-Sondergesandte Steve Witkoff (68); allerdings nahm Präsident Donald Trump (79) ihn sofort gegen den Vorwurf übermäßiger Nähe zu Russland in Schutz.

Die US-Regierung will rasche Fortschritte bei den Verhandlungen über ein Ende des Ukraine-Kriegs sehen.  © Mariam Zuhaib/AP/dpa

"Das ist eine ganz normale Sache", sagte der Republikaner auf einem Flug nach Florida, als er zu einem heiklen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg befragt wurde. Diese ist nach eigenen Angaben an den Mitschnitt eines etwa fünfminütigen Telefonats vom 14. Oktober gelangt, den sie als schriftliches Transkript veröffentlichte.

Darin spricht Witkoff mit Juri Uschakow, dem außenpolitischen Berater von Kremlchef Wladimir Putin (72). Er gibt ihm offenbar Tipps, dass man Trumps Ohr mit Lob für dessen Frieden in Gaza erreichen könne.

Tatsächlich scheinen die Ratschläge in ein Telefonat Putins und Trumps am 16. Oktober gemündet zu sein. Der Amerikaner stellte danach erneut einen Gipfel in der ungarischen Hauptstadt Budapest in Aussicht.

Ukraine Ukraine-Krieg: Kiew soll US-Plan laut Trump bis Donnerstag akzeptieren

Ein Besuch des ukrainischen Staatschefs Wolodymyr Selenskyj (47) im Weißen Haus am 17. Oktober verlor seine Bedeutung.

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27. November, 20.43 Uhr: Was passiert da hinter den Kulissen? Selenskyj deutet Spitzentreffen an

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat für kommende Woche ein Spitzentreffen in den Gesprächen über ein Ende des Krieges angedeutet.

"Nächste Woche stehen nicht nur für unsere Delegation, sondern auch für mich wichtige Verhandlungen an, und wir bereiten einen soliden Boden für diese Verhandlungen vor", sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft aus Kiew.

Details nannte der ukrainische Staatschef nicht. Allerdings steht nach Verhandlungen der USA und der Ukraine über einen Friedensplan im Raum, dass Selenskyj ein weiteres Mal US-Präsident Donald Trump treffen könnte. Zuletzt signalisierten beide Seiten, dass es eine weitgehend gemeinsame Position gibt.

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Trifft der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) bald wieder auf Trump?  © Sarah Meyssonnier/Pool Reuters via AP/dpa

27. November, 18.37 Uhr: Offenbar fünf ukrainische Kriegsgefangene getötet

In der Südukraine sind nach ukrainischen Angaben fünf Kriegsgefangene von russischen Soldaten erschossen worden. Der Vorfall habe sich am Morgen am Frontabschnitt bei der Stadt Huljajpole ereignet, teilte die Staatsanwaltschaft in Kiew mit.

Ermittlungen wegen vorsätzlichen Mordes und eines verübten Kriegsverbrechens seien von der Staatsanwaltschaft des Gebiets Saporischschja eingeleitet worden.

Nach Einschätzung von Experten der Vereinten Nationen haben russische Truppen bereits mehrere Dutzend kriegsgefangene ukrainische Soldaten getötet.

Ein Ermittler eines internationalen Forensik-Teams trägt eine Weste mit der Aufschrift "War Crimes Prosecutor"  © Carol Guzy/Zuma Press/dpa

27. November, 17.36 Uhr: Putin nimmt US-Unterhändler Witkoff in Schutz

Nach einem Telefonat von US-Unterhändler Steve Witkoff (68) mit Kremlberater Juri Uschakow hat der russische Präsident Wladimir Putin (72) den Amerikaner gegen Kritik in Schutz genommen. "Er ist ein amerikanischer Bürger und verteidigt die Position seines Präsidenten und seines Landes", sagte der Staatschef Journalisten in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek.

Putin ließ offen, ob der Mitschnitt, in dem der US-Amerikaner seinem außenpolitischen Berater Uschakow Ratschläge für einen Anruf bei Trump erteilt, echt war oder nicht.

27. November, 16.48 Uhr: Putin will Angriff auf Europa schriftlich ausschließen!

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) ist nach eigenen Worten bereit, den Verzicht auf einen Angriff gegen Europa im Zuge diplomatischer Verhandlungen schriftlich festzuhalten.

Es sei eine "Lüge" und "völliger Blödsinn" zu behaupten, dass Russland vorhabe, Europa zu überfallen, sagte Putin. "Für uns klingt das lächerlich. Die Wahrheit ist, dass wir das nie vorhatten, aber wenn sie es von uns hören wollen, na gut, dann fixieren wir das. Keine Frage", so Putin auf einer Pressekonferenz zum Abschluss seines Besuchs in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek.

Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik via AP verbreitete Bild zeigt den russischen Präsident Wladimir Putin (72), der an einem Gipfeltreffen der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) im Verwaltungskomplex Yntymak-Manas Ordo teilnimmt.  © Alexander Kazakov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

27. November, 15.14 Uhr: Putin erwartet US-Delegation nächste Woche in Russland

Kremlchef Wladimir Putin (72) hat Pläne für Verhandlungen mit US-Vertretern nächste Woche in Russland bestätigt. Die Delegation werde in der ersten Hälfte der kommenden Woche erwartet, sagte Putin in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek zum Abschluss seines Besuchs dort.

Auf russischer Seite würden Vertreter des Außenministeriums und der Präsidialverwaltung an den Verhandlungen teilnehmen.

Namentlich nannte Putin seine Berater Wladimir Medinski und Juri Uschakow. Es gehe um einen sehr großen Komplex an Fragen, der behandelt werden müsse. Jede Frage habe eine Schlüsselbedeutung, betonte er. Nach Kremlangaben wird der Berater von US-Präsident Donald Trump (79), Steve Witkoff (68), kommende Woche in Moskau erwartet.

Putin (72) will mal wieder nur mit den Amerikanern verhandeln.  © Alexei Nikolsky/TASS via ZUMA Press/dpa

27. November, 11.42 Uhr: Urteile nach Anschlag auf Krimbrücke: Achtmal Lebenslang

Drei Jahre nach der Explosion auf einer Brücke zur Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind alle acht Angeklagten im Prozess um den Sprengstoffanschlag zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Sie wurden von einem russischen Militärgericht des Terrors und illegalen Umgangs mit Sprengstoffen schuldig gesprochen, wie die russische Staatsagentur Tass aus dem Gerichtssaal in der Stadt Rostow am Don berichtete. Den Anschlag im Oktober 2022 hatte der ukrainische Geheimdienst SBU nach eigenen Angaben organisiert, um den Nachschub des russischen Militärs zu behindern. Fünf Menschen starben bei der Explosion.

Vor drei Jahren erschütterte die Explosion der Krimbrücke Russland in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine.  © Uncredited/AP/dpa

27. November, 11.30 Uhr: Merkel - Niemand hat vermocht, Krieg in der Ukraine zu verhindern

Die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel hat klargestellt, dass sie Polen und den baltischen Staaten keine Mitschuld am Angriff Russlands auf die Ukrainegibt.

Das seien "Fake News", eine Passage ihrer Autobiografie "Freiheit" sei "in einen falschen Kontext" gesetzt worden, sagte die CDU-Politikerin in der Sendung "phoenix persönlich". In der Passage hieß es, die baltischen Staaten und Polen hätten 2021 ein von Merkel vorgeschlagenes Dialogformat mit Russland abgelehnt.

Doch damit sei "keine Schuldzuweisung verbunden". "Dieser Krieg ist ausgebrochen, er hat unsere Welt verändert, das ist eine Aggression der russischen Förderation, der russischen Republik, Wladimir Putins", sagte Merkel nun. "Wir alle haben nicht vermocht - alle, ich, alle anderen haben nicht vermocht, diesen Krieg zu verhindern." Das sei der Sachverhalt.

26. November, 21.55 Uhr: Selenskyj ruft seine Truppen zum Durchhalten auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Soldaten für ihre Standhaftigkeit bei der Verteidigung gedankt und zum weiteren Durchhalten aufgerufen.

Dies sei die Grundlage dafür, dass die Ukraine bei den Verhandlungen für ihre Interessen einstehen könne, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Er verwies auf die anhaltenden Kämpfe in Kupjansk, Pokrowsk und Huljajpole.

Russland verbreite in der Welt, dass die Ukraine sich nicht verteidigen könne. "Die täglichen Ergebnisse im Kampf sind Argumente dafür, dass es sich lohnt, an der Seite der Ukraine zu stehen und ihr zu helfen und dass es Druck für den Frieden nicht auf die Ukraine, sondern auf Russland bedarf", sagte er.

Russland sei der einzige Grund, warum sich der Krieg so lange hinziehe.

Vor einem möglichen Friedensgipfel ruft Wolodymyr Selenskyj seine Truppen zum Durchhallten auf.  © Telegram/Zelenskiy / Official

26. November, 18.47 Uhr: Kremlsprecher: Laufende Ukraine-Gespräche "ernsthaft"

Vor einem Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau hat der Kreml die laufenden Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges als "ernsthaft" bezeichnet.

"Der Prozess ist im Gange, der Prozess ist ernsthaft", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch einem Journalisten eines staatlichen Fernsehsenders. "Derzeit gibt es wahrscheinlich nichts Wichtigeres als das", fügte er hinzu.

Zugleich warnte Peskow davor, dass "viele Menschen" versuchen würden, die Gespräche "zu vereiteln".

26. November, 15.47 Uhr: 24 Jahre Haft für angebliche Zusammenarbeit mit Kiew

Ein russisches Militärgericht hat einen Mann nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes FSB wegen angeblicher Kooperation mit der Ukraine zu 24 Jahren Haft verurteilt.

Er soll Drohnen gebaut und in der Region Moskau aufsteigen lassen haben, um Schwachstellen der Flugabwehr aufzuspüren, wie der FSB mitteilte. Das Urteil sei mittlerweile rechtskräftig

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