Ukraine-Krieg: Russland erklärt Pokrowsk für erobert!

Ukraine - Zum ersten Mal gibt es – angestoßen von US-Präsident Donald Trump (79) – von westlicher Seite angeführte Gespräche über ein Kriegsende in der Ukraine unter Beteiligung Russlands. Können sie endlich zu Frieden führen?

Ein ukrainischer T-72 Panzer in der Region Saporischschja.
Ein ukrainischer T-72 Panzer in der Region Saporischschja.  © Photo by ANDRIY ANDRIYENKO / 65th Mechanized Brigade of Ukrainian Armed Forces / AFP

In den USA arbeiteten mehrere ukrainische und amerikanische Unterhändler am Sonntag an offenen Fragen eines möglichen Friedensplans.

US-Außenminister Marco Rubio (54) sprach anschließend von "weiteren Fortschritten", betonte aber auch, es bleibe noch viel zu tun. Trump gab sich optimistisch und sagte: "Ich denke, es gibt eine gute Chance, dass wir einen Deal machen können."

Derweil gehen die Kämpfe weiter.

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Ukraine Ukraine-Krieg: Kiew soll US-Plan laut Trump bis Donnerstag akzeptieren

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

1, Dezember, 20.57 Uhr: Russland erklärt Pokrowsk für erobert

Das russische Militär hat dem Kreml zufolge die seit etwa einem Jahr umkämpfte ukrainische Bergarbeiterstadt Pokrowsk im Gebiet Donezk vollständig eingenommen.

Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) sei die Eroberung von Pokrowsk gemeldet worden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow russischen Journalisten. Aus Kiew gab es zunächst keine Bestätigung.

Wladimir Putin (72) soll die Eroberung gemeldet worden sein.
Wladimir Putin (72) soll die Eroberung gemeldet worden sein.  © Alexander Nemenov/Pool AFP via AP/dpa

1, Dezember, 15.50 Uhr: Macron und Selenskyj sprechen mit US-Gesandtem Witkoff

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) und sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenskyj (47) haben bei ihrem Treffen in Paris ein Telefonat mit dem US-Sondergesandten Steve Witkoff (68) und dem ukrainischen Unterhändler Rustem Umerow (43) geführt. Sie hätten außerdem nacheinander mehrere europäische Staats- und Regierungschefs angerufen, unter ihnen Bundeskanzler Friedrich Merz (70, CDU), teilte das französische Präsidialamt am Montag in Paris mit.

Auch mit dem britischen Premierminister Keir Starmer (63), Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) sowie mit Spitzenvertretern mehrerer EU-Mitglieder und der EU-Institutionen hätten sie sich je nacheinander beraten.

Im Zentrum der Gespräche dürfte der US-Plan für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine stehen, über den Witkoff und Umerow am Montag in Florida weiter verhandelten, wie die Nachrichtenagentur AFP aus informierten Kreisen erfuhr. Selenskyj nannte die Gespräche mit den USA "sehr konstruktiv". "Es gibt einige schwierige Themen, die noch bearbeitet werden müssen", schrieb er im Onlinedienst X.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) und sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenskyj (47) kämpfen um den 28-Punkte-Plan der USA. (Archivbild)
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron (47) und sein ukrainischer Kollege Wolodymyr Selenskyj (47) kämpfen um den 28-Punkte-Plan der USA. (Archivbild)  © Leon Neal/AFP Pool/dpa

1, Dezember, 14.09 Uhr: "Entscheidende Woche für die Diplomatie" - Mehrere Gespräche geplant

Die Gespräche zwischen ukrainischen und US-Unterhändlern im US-Bundesstaat Florida am Sonntag waren der Auftakt zu einer Woche intensiver diplomatischer Bemühungen um ein Ende des Ukraine-Kriegs.

Weitere Gespräche in Paris, Moskau und Kiew sollen folgen."Es könnte eine entscheidende Woche für die Diplomatie sein", sagte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas am Montag vor einem Treffen der EU-Verteidigungsminister in Brüssel.

1, Dezember, 12.09 Uhr: Tote und Verletzte nach russischem Raketenschlag in Dnipro

Mindestens drei Menschen sind Behördenangaben zufolge in der ostukrainischen Industriestadt Dnipro durch einen russischen Raketenangriff ums Leben gekommen.

Weitere 15 seien verletzt worden, davon sechs schwer, teilte der Militärgouverneur der Region Dnipropetrowsk, Wladyslaw Hajwanenko, bei Telegram mit. Der Einschlag erfolgte den von ihm veröffentlichten Bildern zufolge in einem Wohnviertel. Moskaus Militär griff demnach am Vormittag an.

Die Russen-Rakete verwüstete ein Wohnviertel in Dnipro. Drei Menschen kamen ums Leben.
Die Russen-Rakete verwüstete ein Wohnviertel in Dnipro. Drei Menschen kamen ums Leben.  © Telegram/Vladyslav Haivanenko

1, Dezember, 6.09 Uhr: Deutsche Rüstungskonzerne profitieren besonders stark von Aufrüstung

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges haben europäische und insbesondere deutsche Rüstungskonzerne im vergangenen Jahr besonders stark von der internationalen Aufrüstung profitiert.

Wie aus einem am Montag veröffentlichten Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri zu den 100 größten Rüstungsfirmen der Welt hervorgeht, wuchsen die Einnahmen der 26 größten europäischen Unternehmen mit Ausnahme Russlands um durchschnittlich 13 Prozent auf insgesamt 151 Milliarden Dollar (umgerechnet rund 130 Milliarden Euro) im Vergleich zum Vorjahr.

Überdurchschnittlich stark legten demnach die Umsätze der deutschen Rüstungskonzerne zu. Die vier deutschen Unternehmen in der Sipri-Rangliste - Rheinmetall, Diehl, ThyssenKrupp Marine Systems und Hensoldt - steigerten ihre Einnahmen aus Waffengeschäften um 36 Prozent auf 14,9 Milliarden Dollar (12,9 Milliarden Euro).

Als Grund wurde die stärkere Nachfrage nach Luftabwehr-Systemen, Munition und gepanzerten Fahrzeugen wegen der russischen Bedrohung angegeben

155mm-Artilleriegeschosse stehen zum Verladen bereit. (Archivbild)
155mm-Artilleriegeschosse stehen zum Verladen bereit. (Archivbild)  © RONNY HARTMANN / AFP

30. November, 19.37 Uhr: Selenskyj telefoniert mit Rutte und von der Leyen

Mit Blick auf die aktuellen Bemühungen um eine Friedenslösung für die Ukraine hat deren Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) mit den Spitzen der EU-Kommission und der Nato gesprochen.

"Ich habe mit Mark Rutte telefoniert, und wir werden unser Gespräch in den kommenden Tagen fortsetzen", berichtete Selenskyj auf der Plattform X von seiner Unterredung mit dem Nato-Generalsekretär. "Dies sind wichtige Tage, und vieles kann sich ändern." Die Ukraine und ihre Partner führten enge Koordinierungen durch, "und es sind unsere gemeinsamen Maßnahmen und geteilten Positionen, die sich als effektive erweisen werden".

Mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (67) erörterte Selenskyj die aktuelle diplomatische Lage. "Wir arbeiten weiterhin eng mit der Europäischen Kommission zusammen, und ich bin dankbar für die Unterstützung", schrieb Selenskyj.

30. November, 18.19 Uhr: Beratungen über Friedensplan in Florida

Vertreter der USA und der Ukraine haben im US-Bundesstaat Florida Gespräche über Wege für ein Ende des russischen Angriffskriegs aufgenommen.

Das teilte der ukrainische Delegationsleiter Rustem Umjerow (43) auf Telegram mit. "Wir haben klare Vorgaben erhalten - die Interessen der Ukraine zu wahren, einen substanziellen Dialog zu sichern und auf Grundlage der in Genf erzielten Fortschritte voranzugehen", schrieb er.

Für die US-Seite nahmen Außenminister Marco Rubio (54), der Sondergesandte von Präsident Donald Trump (79), Steve Witkoff (68), und Trumps Schwiegersohn Jared Kushner (44) an dem Treffen teil. Nach offiziell unbestätigten Berichten von US-Medien wurde der Golfklub Shell Bay als Tagungsort gewählt.

Der Sondergesandte Steve Witkoff (68), links, Außenminister Marco Rubio (54), Mitte, und Jared Kushner (44) bei dem Treffen mit ukrainischen Beamten.
Der Sondergesandte Steve Witkoff (68), links, Außenminister Marco Rubio (54), Mitte, und Jared Kushner (44) bei dem Treffen mit ukrainischen Beamten.  © Terry Renna/AP/dpa

30. November, 16.46 Uhr: Kasachstan protestiert nach Angriffen auf Erdöl-Terminal

Nach einem Angriff auf ein bedeutendes Erdöl-Terminal in Russland, das auch für Erdöl-Lieferungen aus Zentralasien nach Europa wichtig ist, hat Kasachstan die Ukraine zur Einstellung derartiger Attacken aufgerufen.

"Wir betrachten diesen Vorfall als Handlung, die den bilateralen Beziehungen zwischen Kasachstan und der Ukraine schadet und erwarten von der ukrainischen Seite, dass sie wirksame Maßnahmen ergreift, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden", erklärte ein Sprecher des kasachischen Außenministeriums am Sonntag.

Am Samstag war das Erdöl-Terminal im Schwarzmeerhafen Noworossijsk laut dem internationalen Betreiberkonsortium Caspian Pipeline Consortium (CPC) angegriffen worden. Mehrere Marinedrohnen hätten eine der drei Anlegestellen "bedeutend" beschädigt, an denen Erdöltanker beladen werden können. Die Anlegestelle könne nicht mehr genutzt werden.

In Russland ist ein bedeutendes Erdöl-Terminal attackiert worden. /Archivfoto)
In Russland ist ein bedeutendes Erdöl-Terminal attackiert worden. /Archivfoto)  © Stringer/dpa

30. November, 16.42 Uhr: Würde auch Russland von Friedensabkommen profitieren?

Der türkische Außenminister Hakan Fidan (57) sieht bei den Regierungen Russlands und der Ukraine eine wachsende Bereitschaft für ein Friedensabkommen.

"Nach vier Jahren Zermürbungskrieg sind die Parteien eher bereit als früher, Frieden zu schließen. Sie haben das Ausmaß des menschlichen Leids und der Zerstörung gesehen und ihre eigenen Grenzen erkannt", sagte Fidan der "Welt am Sonntag".

30. November, 7.15 Uhr: Selenskyj schickt Verhandlungsteam in die USA

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat sein Verhandlungsteam in die USA zu Gesprächen über ein Ende des russischen Angriffskrieges entsandt.

Er ernannte nach dem Rücktritt seines Bürochefs Andrij Jermak per Dekret Rustem Umjerow, den Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine und Ex-Verteidigungsminister, zum neuen Verhandlungsführer. Auch Umjerows Name fiel schon im Zusammenhang mit den Korruptionsermittlungen, er wies aber jede Beteiligung zurück.

Das Team solle am Abend in den USA ankommen, sagte er in seiner in Kiew verbreiteten abendlichen Videobotschaft. Selenskyj erklärte, "es ist durchaus realistisch, in den nächsten Tagen die Schritte zu finalisieren, um zu bestimmen, wie der Krieg würdig beendet werden kann".

Das Team mit Delegationsleiter Rustem Umjerow solle am Abend amerikanischer Zeit in den USA ankommen.
Das Team mit Delegationsleiter Rustem Umjerow solle am Abend amerikanischer Zeit in den USA ankommen.  © Photo by JOHN THYS / AFP

30. November, 7.02 Uhr: Ein Toter bei russischen Drohnenangriffen nahe Kiew

Bei russischen Drohnenangriffen nahe der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist nach Angaben des örtlichen Regionalgouverneurs ein Mensch getötet worden.

Bei den Angriffen auf die Stadt Wyschhorod seien zudem elf Menschen verletzt worden, darunter ein Kind.

Titelfoto: Alexander Nemenov/Pool AFP via AP/dpa

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