"Unzüchtiger Penis" ist der Pilz des Jahres 2020

Die Gewöhnliche Stinkmorchel (Phallus impudicus) ist der Pilz des Jahres 2020 und ähnelt in seiner Gestalt sehr stark dem männlichen Geschlechtsteil. Frei übersetzt bedeutet sein Name "unzüchtiger Penis". Gern wird dieser Pilz auch als Leichenfinger betitelt, da sein Duft ihm wirklich vorauseilt.

Der Pilz "Phallus impudicus" trägt viele Namen. Im Englischen heißt er Stinkhorn Fungus.
Der Pilz "Phallus impudicus" trägt viele Namen. Im Englischen heißt er Stinkhorn Fungus.  © Bildmontage: 123rf.com/Emma Ros

Seit 1994 wählt die Deutsche Gesellschaft für Mykologie den "Pilz des Jahres".

Pilze nehmen in unserem Ökosystem einen wichtigen Platz ein. Diese Wahl soll die Aufmerksamkeit auf die große Relevanz der Pilze legen.

War im Jahr 2019 noch der giftige Grüne Knollenblätterpilz im Fokus der Pilzfreunde, ist es dieses Jahr die Gewöhnliche Stinkmorchel.

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Der Fruchtkörper wächst unheimlich schnell binnen weniger Stunden auf eine Größe von bis zu 20 cm.

Der charakteristische Geruch dieser Art erinnert sehr stark an verwesendes Aas. Das lockt viele Insekten an, die die Sporen dann in der Umgebung verteilen. 

Das verdeutlicht, auch welche Abhängigkeiten in diesem sensiblen Ökosystem herrschen. Denn durch das Insektensterben wird auch die Gemeine Stinkmorchel in ihrem Bestand beeinflusst.

Pilz des Jahres 2021: Der Grünling

Auch Pilze bleiben vom Rückgang der Arten nicht verschont. Im Sinne des Artenschutzes und der Erforschung der Pilze wurde auch für das Jahr 2021 ein Pilz des Jahres gewählt: der Grünling.

Dieser Pilz, auch Echter Ritterling genannt, ist in sandigen Kiefernwäldern zu finden und gilt heute als Giftpilz.

Wegen wiederholter Vergiftungen in den vergangenen Jahren rät die DGfM dringend vom Verzehr dieser Art ab. In Deutschland ist es sogar verboten, ihn zu sammeln, da der Grünling zu den besonders geschützten Arten zählt.

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Mit diesem Pilz begann alles: Die Eichen-/Laubwaldrotkappe war der Pilz des Jahres 1994.
Mit diesem Pilz begann alles: Die Eichen-/Laubwaldrotkappe war der Pilz des Jahres 1994.  © 123rf.com/Evgenii Fedorov
  • Pilz des Jahres 2021: Grünling
  • Pilz des Jahres 2020: Gewöhnliche Stinkmorchel
  • Pilz des Jahres 2019: Grüner Knollenblätterpilz
  • Pilz des Jahres 2018: Wiesen-Champignon
  • Pilz des Jahres 2017: Judasohr
  • Pilz des Jahres 2016: Lilastiel-Rötelritterling
  • Pilz des Jahres 2015: Becherkoralle
  • Pilz des Jahres 2014: Tiegelteuerling
  • Pilz des Jahres 2013: Braungrüner Zärtling
  • Pilz des Jahres 2012: Grauer Leistling
  • Pilz des Jahres 2011: Roter Gitterling
  • Pilz des Jahres 2010: Schleiereule
  • Pilz des Jahres 2009: Blauer Rindenpilz
  • Pilz des Jahres 2008: Bronzeröhrling
  • Pilz des Jahres 2007: Puppenkernkeule
  • Pilz des Jahres 2006: Ästiger Stachelbart
  • Pilz des Jahres 2005: Wetterstern
  • Pilz des Jahres 2004: Echter Hausschwamm
  • Pilz des Jahres 2003: Papageigrüner Saftling
  • Pilz des Jahres 2002: Orangefuchsiger Raukopf
  • Pilz des Jahres 2001: Mäandertrüffel
  • Pilz des Jahres 2000: Königsfliegenpilz
  • Pilz des Jahres 1999: Satansröhrling
  • Pilz des Jahres 1998: Schweinsohr
  • Pilz des Jahres 1997: Frauentäubling
  • Pilz des Jahres 1996: Habichtspilz
  • Pilz des Jahres 1995: Zunderschwamm
  • Pilz des Jahres 1994: Eichenrotkappe

Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, sie sind als eigenes Reich anerkannt. Laut Nabu gibt es weltweit bis zu fünf Millionen Pilzarten. Das fortschreitende Waldsterben ist dicht verknüpft mit der Gefährdung vieler heimischer Pilzarten.

Titelfoto: Bildmontage: 123rf.com/Emma Ros

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