Feuer-Inferno auf Kuba: Explosionen in Hafen, Ölpest droht

Havanna (Kuba) - Am Freitag kam es zu einem verheerenden Zwischenfall im kubanischen Hafen von Matanzas. Zwei riesige Treibstofftanks explodierten - Mehr als 120 Personen wurden verletzt, fünf davon lebensgefährlich. Ein Mensch ist gestorben. Die Löscharbeiten dauern an.

Zwei Öl-Tanks sind im Abstand von knapp zehn Stunden im Hafen von Matanzas explodiert.
Zwei Öl-Tanks sind im Abstand von knapp zehn Stunden im Hafen von Matanzas explodiert.  © Montage: Twitter/Susely Morfa González, Twitter/Mag Jorge Castro

Die beiden Explosionen ereigneten sich innerhalb von zehn Stunden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Demnach entzündete sich einer der riesigen Tanks bereits am Freitagabend gegen 19 Uhr (Ortszeit) und explodierte kurze Zeit später. Offenbar wurde das Feuer durch einen Blitzschlag ausgelöst.

Dann griff das Feuer auf einen zweiten Tank über. Daraufhin kam es zu einer gewaltigen Explosion am Samstagmorgen gegen 5 Uhr.

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Anwohner sprechen von einer Explosion, "so hell wie die Sonne". Und diese Explosion war tatsächlich gigantischen Ausmaßes, wie zahlreiche Videos belegen.

Feuerwehr und Militär sind mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Lage bleibt weiter dramatisch. Verzweifelt kämpfen die Einsatzkräfte gegen die Flammen. Doch das Feuer droht durch ungünstige Winde auf einen dritten Tank überzugreifen.

Die Löscharbeiten dauern an.

Das Militär löscht mit Hubschraubern vom Typ Mil-Mi-17.
Das Militär löscht mit Hubschraubern vom Typ Mil-Mi-17.  © Ramon Espinosa/AP/dpa
Die Flammen drohen auf einen dritten Öl-Tank überzugreifen.
Die Flammen drohen auf einen dritten Öl-Tank überzugreifen.  © Twitter/Presidencia Cuba

Video: Die zweite Explosion war "so hell wie die Sonne"

Die internationale Hilfe rollt an, auch die USA wollen unterstützen

Sollte Öl in die Bucht von Matanzas gelangen, könnte das eine schreckliche Ölpest zur Folge haben. Etwa 30 Kilometer vom Hafen liegt der beliebte Badeort Varadero.
Sollte Öl in die Bucht von Matanzas gelangen, könnte das eine schreckliche Ölpest zur Folge haben. Etwa 30 Kilometer vom Hafen liegt der beliebte Badeort Varadero.  © Ramon Espinosa/AP/dpa
Präsident Miguel Díaz-Canel (62, 3.v.l.) spricht mit Überlebenden.
Präsident Miguel Díaz-Canel (62, 3.v.l.) spricht mit Überlebenden.  © Twitter/Presidencia Cuba

Die Tanks sollen jeweils 300.00 Barrel fassen können, so viel wie ein mittlerer Super-Tanker. Jetzt könnte eine Ölpest die dicht-besiedelte Bucht von Matanzas bedrohen. Auch der bei Touristen beliebte Badeort Varadero befindet sich in der Nähe.

Auf Twitter sagte Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel (62), dass man "alles tue um die Ausbreitung der Flammen und das Auslaufen von Treibstoff zu verhindern".

Derweil rollt die internationale Hilfe an.

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"Wir sind den Regierungen Mexikos, Venezuelas, Russlands und Chiles zutiefst dankbar, dass sie angesichts dieser komplexen Situation sofort materielle Hilfe angeboten haben", sagte Diaz-Canel auch auf Twitter.

"Wir sind auch dankbar für das Angebot der technischen Beratung durch die USA", fügte er an.

US-amerikanische Wirtschaftssanktionen gegen Kuba sind seit 1960 in Kraft.

Matanzas ist der wichtigste Öl-Hafen, des von einer schlimmen Energiekrise gebeutelten Inselstaates. Immer wieder kommt es zu Stromausfällen und Treibstoff-Rationierungen. Das Feuer dürfte die Lagen verschlimmern.

Titelfoto: Montage: Twitter/Mag Jorge Castro, Twitter/Presidencia Cuba

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