Joinville (Brasilien) - Eine verheerende Umweltkatastrophe hat den Fluss Rio Cubatão im Süden Brasiliens heimgesucht: Große Mengen der Chemikalie Sulfonsäure wurden nach einem Verkehrsunfall freigesetzt. Hunderttausende Anwohner sind von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Es ist eine beispiellose Katastrophe, die am Montagmorgen ihren Lauf nahm.

Ein mit Chemikalien beladener Schrott-Lkw verunglückte auf einer kurvenreichen Straße nahe der Ortschaft Serra Dona Francisca - offenbar wegen eines Schadens an den Bremsen.

Tausende Liter der gefährlichen Substanz Sulfonsäure gelangten daraufhin in den Fluss Rio Seco und haben das Gewässer völlig verseucht, berichtet die Nachrichtenagentur "Agencia Brasil".

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Inzwischen gelangte die Gift-Substanz - die unter anderem zur Herstellung von Waschmittel verwendet wird - in den Fluss Rio Cubatão und von da in den Großraum der Küstenmetropole Joinville (600.000 Einwohner).

Die Behörden sind besorgt: Die Wasserwerke entlang des Stroms wurden stillgelegt, die Bevölkerung aufgerufen, Leitungswasser zu meiden und Vorräte zu rationieren.

Zwar habe die Maßnahme "vorbeugenden Charakter" und die Substanz sei lediglich "schwach-toxisch", hieß es. Doch die Verseuchung könnte das empfindliche Ökosystem am Unterlauf des Rio Cubatão massiv schädigen.

"Bislang wurden keine Todesfälle bei Fischen oder Tieren im Zusammenhang mit der Verseuchung festgestellt", versicherte ein Sprecher der Militär-Umweltpolizei (PMA). Man sei mit Spezialisten vor Ort, um die Chemikalie rasch zu beseitigen.

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Brisant: Eine Kamera filmte den folgenschweren Unfall: Auf einer abschüssigen Straße verlor der Trucker die Kontrolle über sein Fahrtzeug. Der Laster raste ungebremst gegen eine Böschung und zerschellte. Sofort bildete sich eine enorme Gift-Wolke.

Der Unfallfahrer (59) kam mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus. Sein Zustand wurde als stabil beschrieben.

Derweil spielten sich in einigen Supermärkten der Region befremdliche Szenen ab: Krisenbetroffene berichten von Hamsterkäufern, die palettenweise Mineralwasser horten.