"Titanic"-Abenteurer berichtet: "Angst darf man nicht haben"

Straubing - Vor der kanadisch-amerikanischen Küste suchen Retter seit Tagen nach einem kleinen Tauchboot, das auf seinem Weg zum Wrack der "Titanic" verschwunden ist. An Bord befindet sich ein französischer Forscher mit vier weiteren Männern.

Arthur Loibl fuhr 2021 mit einem solchen U-Boot des Anbieters Oceangate Expeditions zum Wrack der "Titanic".
Arthur Loibl fuhr 2021 mit einem solchen U-Boot des Anbieters Oceangate Expeditions zum Wrack der "Titanic".  © OceanGate Expeditions/dpa

Der "Titanic" - Fan Arthur Loibl (60) aus Straubing in Niederbayern verfolgt die Suche nach den Vermissten "extremst intensiv", wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Denn: 2021 sei er als einer der ersten Mitfahrer mit dem Mini-U-Boot des Anbieters Oceangate Expeditions zur "Titanic" abgetaucht.

"Ich bin sehr mitgenommen", sagte Loibl, der Mitglied im "Deutschen Titanic-Verein von 1997" ist. Zwei der vermissten Männer kenne er persönlich, mit einem von ihnen sei er noch am Samstag per E-Mail in Kontakt gewesen.

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Es sei schwer einzuschätzen, was der Grund für das Verschwinden des Tauchbootes sein könnte. Jedoch müsse es für die Besatzung schrecklich sein. Man sitze auf engstem Raum, dicht nebeneinander, die Füße übereinander. Es gebe keine Toilette und nach so langer Zeit dürften Wasser und Essen ausgehen.

Er habe damals etwa 110.000 Dollar für seine Fahrt zur "Titanic" bezahlt. "Man muss verrückt sein und das Abenteuer lieben", sagte Loibl. "Angst darf man nicht haben." Als er damals abgetaucht sei, hätten drei Amerikaner mitfahren wollen, die es sich jedoch im letzten Moment anders überlegt hätten.

Die Sinkfahrt zu dem sagenumwobenen Wrack habe zweieinhalb Stunden gedauert.

U-Boot auf dem Weg zur "Titanic" verschollen: Insassen geht langsam die Luft aus

Das Tauchboot mit Namen "Titan" wird seit Sonntagvormittag (Ortszeit) vermisst - etwa eine Stunde und 45 Minuten nach Beginn des Tauchgangs riss der Kontakt zum Begleitboot "Polar Prince" ab.

Nach Angaben des Anbieters hat das knapp sieben Meter kleine Gefährt ausreichend Sauerstoff für 96 Stunden. Doch Experten zeigten sich mit Blick auf die Chance, die "Titan" rechtzeitig zu finden, pessimistisch.

Titelfoto: OceanGate Expeditions/dpa

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