Nach schwerem Bus-Unglück: Sechs Überlebende von Killer-Bienen zu Tode gestochen

Jinotega (Nicaragua) - Der absolute Horror: Ein voll besetzter Bus kam in Nicaragua von der Straße ab und raste genau in eine Kaffeeplantage, auf der sogenannte Killerbienen gehalten werden. Die aufgescheuchten Bienen fielen über die zum Teil schwer verletzten Bus-Passagiere her. Sechs Menschen starben - auch ein achtjähriges Mädchen ist unter den Toten.

Ein Bus mit 45 Menschen an Bord stürzte einen Abhang hinunter. Durch den Unfall wurden Killerbienen aufgescheucht, die in unmittelbarer Nähe der Unfallstelle ihre Nester hatten. Sechs Menschen starben.
Ein Bus mit 45 Menschen an Bord stürzte einen Abhang hinunter. Durch den Unfall wurden Killerbienen aufgescheucht, die in unmittelbarer Nähe der Unfallstelle ihre Nester hatten. Sechs Menschen starben.  © Montage: Facebook/Misa Alaníz 2023

Am Montagmorgen kam es in Nicaragua zu einem schrecklichen Unfall. Wie das lokale Medium "La Nueva Radio Ya" berichtete, war ein ausgedienter US-Schulbus mit 45 Passagieren an Bord im Norden des lateinamerikanischen Landes unterwegs.

Plötzlich verlor der Fahrer aus noch zu klärender Ursache die Kontrolle über den Bus, worauf dieser die Leitplanke durchbrach und in ein abschüssiges Waldstück raste. Dabei überschlug sich der orange Bus wohl mehrmals, wurde völlig zerstört und kam nach gut 50 Metern inmitten einer Kaffeeplantage mit angeschlossener Imkerei zum Stehen.

Dann griffen die aufgescheuchten Bienen an und fielen über die Verunfallten her, als diese sich aus dem Wrack befreien wollten.

Tödlicher Bienen-Angriff in Nicaragua: Überlebende werden ins Krankenhaus gebracht

Afrikanisierte Honigbienen werden seit den 1950er-Jahren in Südamerika gehalten. Sie produzieren mehr Honig als die dort einheimischen Arten, gelten aber als besonders aggressiv. (Symbolbild)
Afrikanisierte Honigbienen werden seit den 1950er-Jahren in Südamerika gehalten. Sie produzieren mehr Honig als die dort einheimischen Arten, gelten aber als besonders aggressiv. (Symbolbild)  © Jaroslav Moravcik/123RF

Bienen erschweren die Rettungsarbeiten: Für Achtjährige und ihre Mutter kommt jede Hilfe zu spät

Schrecklich: Die Bienen kannten keine Gnade. Einige Unfallopfer wurden mehr als hundertmal von den Killerbienen gestochen.
Schrecklich: Die Bienen kannten keine Gnade. Einige Unfallopfer wurden mehr als hundertmal von den Killerbienen gestochen.  © Facebook/George Salgado

Sofort eilten die Einsatzkräfte an die Unfallstelle. Doch die aufgebrachten Bienen erschwerten die Rettungsarbeiten, stachen wohl auch die Retter.

Nur mit Mühe gelang es, die Todes-Bienen zu vertreiben, berichtete das Medium mosaico. Erst danach konnten die Unfallopfer versorgt werden.

Doch für die achtjährige Andrea kam jede Hilfe zu spät: Sie wurde von den Bienen totgestochen, starb noch an Ort und Stelle. Auch die 47-jährige Mutter des Mädchens musste sterben. Sie fiel ebenfalls den Bienen zum Opfer, erklärte die Polizei gegenüber lokalen Medien noch am Montag.

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Vier weitere Personen (19, 24, 32, 84) kamen in Folge des Bienenangriffes zu Tode. 15 weitere kamen mit zum Teil schwersten Verletzungen ins Krankenhaus.

Besonders entsetzlich soll der vierjährige Justin gestochen worden sein. Das Kind liegt auf der Intensivstation, die Ärzte kämpfen nach wie vor um das Leben des kleinen Jungen, berichtete mosaico weiter.

Nach ersten Erkenntnissen soll eine technische Panne am ehemaligen Ami-Schulbus den Unfall verursacht haben.

Bei den Killer-Bienen soll es sich laut Informationen der Zeitung "Daily Mail" um Afrikanisierte Honigbienen handeln - eine besonders aggressive Bienenart, die seit den 1950er-Jahren auch in Lateinamerika vorkommt. Die Tiere sind größer als die dort einheimischen Bienen, produzieren mehr Honig und verteidigen ihre Nester rabiater.

Afrikanisierte Honigbienen gelten als gefährlich. Immer wieder kommt es zu Zwischenfällen. Erst im vergangenen September machte ein besonders übler Angriff in den USA die Runde: Damals wurde ein junger Mann 20.000-mal von Afrikanisierten Honigbienen gestochen - er wurde ins künstliche Koma versetzt.

Titelfoto: Montage: Facebook/Misa Alaníz 2023, Jaroslav Moravcik/123RF, Facebook/George Salgado

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