Todesdrama in der Arena: Stierkämpfer totgespießt
Lissabon (Portugal) - Totgespießt. Ein Stierkampf in Portugal wurde von einem tödlichen Vorfall überschattet.
Alles in Kürze
- Stierkämpfer Manuel Maria Trindade totgespießt
- Tödlicher Unfall in Lissabons Arena
- 22-Jähriger erlitt Herz-Kreislauf-Stillstand
- Große Trauer in Portugals Stierkampfwelt
- Alle Stierkämpfe für das Wochenende abgesagt

Es waren dramatische Szenen, die sich am Samstag in der Stierkampfarena Campo Pequeno von Lissabon (Portugal) abgespielt haben.
Der junge Stierkämpfer Manuel Maria Trindade (22) bereitete sich soeben auf die Pega, dem Höhepunkt des Events vor. Mit hervor gesteckter Brust wollte er das Tier reizen, andere Stierkämpfer hielten sich bereit, um das Tier zu fangen. Doch das ging an diesem Tag schief, legt ein Bericht der Zeitung "Correio da Manhã" nahe.
Stattdessen griff der 695-Kilo-Koloss überraschend an, nahm den Stierkämpfer auf die Hörner und raste mit ihm durch die Arena. Dann drückte das aufgebrachte Tier den 22-Jährigen gegen die Banden. Immer wieder trampelte der Bulle auf den am Boden liegenden Mann ein, spießte ihn augenscheinlich mit seinen Hörnern auf. Der junge Stierkämpfer war da wohl schon bewusstlos, erlitt schwerste Verletzungen.
Erst nach quälend langen Sekunden gelang es den anderen Stierkämpfern, das Tier abzudrängen.
Manuel Maria Trindade erlitt einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Er starb auf dem Weg ins Krankenhaus, wurde für Hirntod erklärt. Die Ärzte konnten ihn nicht mehr retten.
Video: Stierkampf in Lissabon endet tödlich
Große Trauer in Portugal: Junger Stierkämpfer ums Leben gekommen.

Nach dem traurigen Vorfall steht die Stierkampfwelt Portugals unter Schock, berichtet das Branchenblatt "Touro e Ouro".
Der junge Stierkämpfer galt als aufstrebendes Talent, träumte davon, den Schritt zu den Profis zu gehen. Nun soll Manuel Maria Trindade in seiner Heimatstadt Évora begraben werden.
Der Nationale Verband der Stierkämpfer (ANDT) hat sein Beileid ausgedrückt, die Hinterbliebene sollen aus dem Hilfsfonds für Stierkämpfer unterstützt werden. Alle Stierkämpfe für das Wochenende wurden abgesagt.
Tragisch: Ein 73-jähriger Zuschauer verfolgte das Event von einer Loge aus. Er wurde beim Anblick des Todeskampfes bewusstlos und ins Krankenhaus eingewiesen. Auch er starb. Die Ärzte stellten ein aufgeplatztes Aneurysma fest.
Anders als beim spanischen wird der Stier in der portugiesischen Variante nicht getötet. Stattdessen versuchen acht Männer - die Forcados - den Bullen ohne Waffen einzufangen. Verdiente Stiere werden nach dem Kampf von Tierärzten versorgt, andere landen mitunter beim Schlachter.
Titelfoto: Montage: Facebook/Vereadora Florbela Fernandes, Facebook/Paulo Mariano