Tragödie am Everest: Zwei Bergsteiger in "Todeszone" verschollen

Kathmandu (Nepal) - Schwarze Woche am Mount Everest. Zwei erfahrene Alpinisten werden seit Dienstag in der sogenannten "Todeszone" unterhalb des Gipfels vermisst. Es ist das dritte Unglück innerhalb weniger Tage.

Daniel Paterson (39) verschwand bei einem Eissturz unterhalb des Gipfels.
Daniel Paterson (39) verschwand bei einem Eissturz unterhalb des Gipfels.  © Instagram/Daniel Paterson

Für den Briten Daniel Paterson (39) und seinen Guide, Pastenji Sherpa (21), gibt es so gut wie keine Hoffnung mehr. Die erfahrenen Bergsteiger wurden von einem Eissturz überrascht und sind seitdem verschollen.

Als die beiden Bergsteiger am Montag kurz vor Mitternacht mit einer 15-köpfigen Gruppe von ihrem Camp zur letzten Kletter-Etappe aufbrachen, ahnte wohl niemand, wie dramatisch sich der Tag entwickeln würde.

Laut einem Bericht der Zeitung Independent erreichte die Gruppe gegen 4.40 Uhr den 8849 Meter hohen Gipfel des höchsten Berges der Erde. Beim Abstieg passierte das Unglück.

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Am Hillary Step - einer senkrechten Wand, etwa 100 Meter unterhalb des Gipfels - überraschte ein plötzlicher Eissturz die Gruppe.

Daniel Paterson und Pastenji Sherpa wurden hinweggefegt und unter den Eismassen begraben.

Schwarze Woche am Mount Everest - vier Bergsteiger ums Leben gekommen

Der Mount Everest: Sehnsuchtsziel vieler Abenteurer.
Der Mount Everest: Sehnsuchtsziel vieler Abenteurer.  © Zhang Rufeng/XinHua/dpa

Das Unglück ereignete sich in der sogenannten Todeszone, wo der Sauerstoffgehalt in der Luft extrem niedrig und zeitnahe Rettung so gut wie ausgeschlossen ist.

"Trotz intensiver Suchbemühungen müssen wir leider bestätigen, dass Daniel und Pastenji nach dem Vorfall nicht mehr aufgefunden werden konnten", teilte Reiseveranstalter 8K Expeditions nun mit.

Daniel Paterson, der in Großbritannien ein Fitnessstudio betriebt, war in Topform, hatte sich akribisch auf das Abenteuer vorbereitet. Er bezwang bereits andere Berge im Himalaya.

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Bergführer Pastenji Sherpa klettert seit der Jugend und war trotz seiner erst 21 Jahre bereits zweimal auf dem Mount Everest, einmal auf dem K2 (der als sehr anspruchsvoll) gilt und auf vielen anderen Gipfeln.

Auch der erfahrene Guide Pastenji Sherpa (21) wird vermisst.
Auch der erfahrene Guide Pastenji Sherpa (21) wird vermisst.  © 8K Expeditions
Diese Bilder entstanden am Tag des Unglücks. Am 8849 Meter hohem Gipfel herrscht reges Gedränge.
Diese Bilder entstanden am Tag des Unglücks. Am 8849 Meter hohem Gipfel herrscht reges Gedränge.  © Montage: Instagram/malla.mountaineer

Todeswoche am Everest: Drei Unglücke innerhalb weniger Tage

Joshua Kirui (†40) wollte der erste Afrikaner sein, der den Everest ohne Sauerstoffgerät bezwingt. Nun ist der Abenteurer tragisch verunglückt.
Joshua Kirui (†40) wollte der erste Afrikaner sein, der den Everest ohne Sauerstoffgerät bezwingt. Nun ist der Abenteurer tragisch verunglückt.  © Facebook/Joshua Kirui

Bereits am Mittwoch passierte am Everest ein ganz ähnliches Unglück, als der Kenianer Joshua Kirui (†40) und sein Führer unterhalb des Gipfels verschwanden. Später fand man die Leiche des 40-Jährigen, von seinem Guide fehlt jede Spur.

Nur einer Woche zuvor erwischte es zwei Mongolen. Die Männer verschwanden auf einer Höhe von 8500 Metern während des Abstieges. Ihre Leichen wurden inzwischen in der Todeszone gefunden.

Freunde und Verwandte des vermissten Briten sammeln derweil Spenden, um die Leiche des 39-Jährigen zu finden und zu bergen. Umgerechnet 175.000 Euro werden dafür benötigt, 136.000 Euro konnten bereits auf GoFundMe eingesammelt werden.

Ein Trip zum höchsten Gipfel der Erde ist nicht billig. Abenteuerlustige müssen dafür mindestens 40.000 Euro hinlegen, oft auch das Doppelte.

Titelfoto: Montage: Instagram/Daniel Paterson, Zhang Rufeng/XinHua/dpa

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