Verbraucherzentrale Hamburg warnt vor diesen zehn Kreditfallen

Hamburg - Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt pünktlich zum Weltverbrauchertag am 15. März vor sogenannten Kreditfällen und rät, Angebote vor Abschluss sorgfältig zu prüfen.

Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt vor Dispo, Minikrediten und Co. (Symbolbild)
Die Verbraucherzentrale Hamburg warnt vor Dispo, Minikrediten und Co. (Symbolbild)  © Markus Scholz/dpa

"Aktuell kommen viele Menschen mit Geldsorgen oder Schulden in unsere Beratung", erklärte Kerstin Föller von der Verbraucherzentrale Hamburg jetzt in einer Mitteilung. "Sie suchen nach Lösungen für ihre finanziellen Probleme und sind besonders empfänglich für verlockend klingende Kreditangebote."

Darum warnte sie davor, einen Kreditvertrag überstürzt abzuschließen. "Besser ist es, eine Nacht über die Entscheidung zu schlafen." Wichtig sei, dass Interessierte den Vertrag sorgfältig lesen und auch verstehen, bevor sie unterschreiben. "Im Zweifel sollte man sich unabhängigen Rat holen", so Föller.

Besonders problematisch seien laut der Hamburger Verbraucherzentrale folgende zehn Kreditfallen:

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1. Dispositionskredit (Dispo):

Für diesen finanziellen Spielraum verlangen Banken und Sparkassen hohe Zinsen, erklärt die Verbraucherzentrale. Der durchschnittliche Zinssatz lag laut Verbraucherzentrale Ende 2022 bei etwa zehn Prozent.

2. Kurzzeit- oder Minikredite:

In der Regel benötige man für Kurzzeit- oder Minikredite keine ausreichende Kreditwürdigkeit. Allerdings seien sie keine Verbraucherdarlehen im klassischen Sinne und unterlägen auch weniger strengen Vergaberichtlinien.

Das mache die Minikredite vor allem für Verbraucher ohne ausreichende Kreditwürdigkeit oder in finanziell angespannter Situation interessant - gleichzeitig aber auch so gefährlich.

Fiese Kostenfallen warten nicht nur im Internet

Buy now, pay later: Klingt verlockend. Oder verliert man nur einfach schnell den Überblick über seine Ausgaben? (Symbolbild)
Buy now, pay later: Klingt verlockend. Oder verliert man nur einfach schnell den Überblick über seine Ausgaben? (Symbolbild)  © Mohssen Assanimoghaddam/dpa

3. Schufafreie Kredite:

Gegen ein Bearbeitungsentgelt oder eine Vermittlungsprovision versprächen unseriöse Anbieter den Versand von Unterlagen zum Vertragsabschluss. Einen Kredit würden die Betroffenen in der Regel aber nicht erhalten und das vorab überwiesene Geld sei ebenfalls weg.

4. Buy now, pay later:

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Durch die gewährte Verlängerung ist die Zahlung nicht aufgehoben, sondern nur aufgeschoben. Kunden würden leicht den Überblick über noch offene Rechnungen verlieren.

5. Privatkredite/Peer-to-Peer-Kredite:

Bei sogenannten Peer-to-Peer-Krediten gelten die gesetzlichen Regelungen für Verbraucherkredite nicht, erklärt die Verbraucherzentrale. Weder müsse der Effektivzins noch der Betrag, der über die Gesamtlaufzeit zurückzuzahlen ist, angegeben werden. Damit könnten Anbieter Kosten verschleiern und Kredite anbieten, die hart an der Wuchergrenze seien.

6. Null-Prozent-Finanzierung:

Auf die Null-Prozent-Finanzierung obendrauf würden Käuferinnen und Käufer häufig noch eine Kreditkarte erhalten.

Diese mache jedoch aus dem Angebot eine fiese Kostenfalle.

Restschuldversicherungen, Pfandleiher und Co.

Auch Pfandleiher sind mit Vorsicht zu genießen. (Symbolbild)
Auch Pfandleiher sind mit Vorsicht zu genießen. (Symbolbild)  © Bernd Weißbrod/dpa

7. Restschuldversicherungen:

Die Kosten für Restschuldversicherungen stünden in keinem Verhältnis zu deren Leistungen. Außerdem verteuere sie den Kredit unnötig, da Versicherungsprämie und Vermittlungsprovision zur Kreditsumme addiert würden. Zudem kassiere die Bank eine hohe Provision für die Vermittlung der Versicherung.

8. Pfandleiher:

Gerade wenn das Geld für die Auslösung eines Pfands nicht rechtzeitig aufgetrieben und eine Verlängerung beantragt werde, erhöhen sich die Gebühren und Zinsen, so die Verbraucherzentrale.

9. Kreditkarten mit Teilzahlungsfunktion:

Die Gefahr sei groß, dass mehr Geld ausgeben werde, als tatsächlich zur Verfügung stehe. Gleichzeitig verliere man schnell den Überblick über die tatsächlichen Schulden.

10. Teure Zusatzprodukte:

In Kreditgesprächen versuchen Mitarbeitende von Banken oder Sparkassen immer wieder, Verbraucher weitere Geldanlage- oder Versicherungsprodukte zu verkaufen, warnt die Verbraucherzentrale schließlich.

Davon solle man sich nicht unter Druck setzen lassen. Die Chancen auf einen Kredit würden sich dadurch nicht verbessern!

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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