Wegen Vogelgrippe: Schießen jetzt die Eier-Preise nach oben?
Von Christof Rührmair
München - Die bayerische Geflügelwirtschaft warnt vor steigenden Eierpreisen als Folge der Vogelgrippe.
"Auch bei uns wird es dramatisch sein, und Eierpreise, die sich dann um die Hälfte noch mal erhöhen, die halte ich nicht für ausgeschlossen", sagte der Vorsitzende des Landesverbands der Bayerischen Geflügelwirtschaft, Robert Schmack, im Bayerischen Rundfunk.
Als Beispiel nannte er eine Packung von zehn Eiern, die dann im Supermarkt nicht mehr um die 2,50 Euro, sondern 3,50 Euro kosten könnte.
Zudem könne es auch zu gewissen Versorgungsengpässen kommen, da es schon jetzt eine hohe Nachfrage nach Geflügelprodukten gebe.
Von leeren Regalen sprach Schmack dabei allerdings nicht – aber es könne so sein, dass nicht mehr in allen Sortimenten alle Produkte vorhanden seien.
Als Gegenmaßnahme nannte Schmack eine bundesweite Stallpflicht. In diesem Punkt ist er sich mit Hans-Peter Goldnick, dem Präsidenten des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft einig.
Vogelgrippe breitet sich seit Wochen aus
Dieser sagte im ZDF-Morgenmagazin: "Das ist eine der wichtigsten Maßnahmen, die die Politik treffen kann."
Eine solche Stallpflicht ist eine behördliche Anordnung, Nutztiere wie Geflügel aus Freilandhaltung in geschlossenen Ställen zu halten, um die Ausbreitung von Tierseuchen wie der Vogelgrippe zu verhindern.
Was die Entwicklung der Preise angeht, ist Goldnick allerdings zurückhaltender. Er glaube nicht, "dass wir kurzfristige Preisexplosionen haben", sagte er mit Blick auf Geflügelprodukte im Allgemeinen.
Natürlich könne sich ein Preisniveau immer ändern, wenn eine Situation dramatische Züge annehme. "Grundsätzlich glaube ich aber, dass wir das im Griff behalten können."
Die Vogelgrippe breitet sich seit Wochen über ganz Deutschland aus und trifft zunehmend Geflügelbetriebe mit voller Wucht.
Nach Angaben des in Greifswald ansässigen Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) haben bislang etwa 30 kommerzielle Geflügelhalter ihre Tiere töten müssen.
Titelfoto: Christophe Gateau/dpa

