Seuche am Bodensee nachgewiesen: Vogelgrippe breitet sich im Ländle aus
Von Julian Weber
Unteruhldingen - Die Vogelgrippe breitet sich in Südwesten aus: Ein erkrankter toter Schwan ist am Bodensee entdeckt worden.
Bei dem Kadaver ist das Influenzavirus vom Subtyp H5N1 nachgewiesen worden, wie das zuständige Landratsamt in Friedrichshafen mitteilte. Der Höckerschwan war demnach bereits Ende Oktober in Unteruhldingen gefunden worden.
Wegen des hohen Aufkommens an Proben habe das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in Greifswald den Befund aber erst am 10. November bestätigen können.
Im Bodenseekreis handelt es sich den Angaben zufolge um den ersten aktuell bestätigten Vogelgrippe-Befund bei einem Wildvogel. Weitere Maßnahmen ergeben sich aus dem Fund derzeit nicht.
Das FLI und das Veterinäramt stufen das Risiko für Geflügelhaltungen und Vogelbestände aber als sehr hoch ein. Halter sollten sich daher an alle Sicherheitsmaßnahmen halten und einen Kontakt zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel verhindern, hieß es.
Virus auf Menschen übertragbar
In Baden-Württemberg gab es bislang einen betroffenen Betrieb. Nördlich von Ulm mussten 15.000 Tiere getötet werden. Bei Wildvögeln gab es bislang vier bestätigte Fälle. Agrarminister Peter Hauk (64, CDU) rechnete zuletzt damit, dass sich die Seuche auch im Süden Deutschlands weiter ausbreiten wird.
Das Virus ist bei hoher Infektionsdosis prinzipiell auch auf den Menschen übertragbar. In Deutschland ist dem Robert Koch-Institut zufolge noch kein H5N1-Fall bei einem Menschen bekanntgeworden, eine Erkrankung könnte den Angaben zufolge aber schwer verlaufen.
Menschen sollten Wildvögel, die schwach, teilnahmslos oder auf andere Weise krank erscheinen, nicht anfassen oder mitnehmen.
Titelfoto: Felix Kästle/dpa
