Vogelgrippe! Sachsens größter Geflügelzüchter muss 6500 Zuchtgänse töten

Mutzschen - Jetzt hat es auch Sachsens größten Gänsezüchter erwischt: Weil in seinem Bestand mehrere Tiere an Vogelgrippe verendeten, muss Lorenz Eskildsen (61) kurz vor Weihnachten rund 6500 Zuchtgänse töten. Hiobsbotschaft auch aus dem Leipziger Zoo: Dort wurde aus gleichem Grunde der gesamte Pelikan-Bestand getötet.

Der betroffene Stall lag gestern im dichten Nebel. Die 6500 dort lebenden Zuchtgänse müssen alle getötet werden.
Der betroffene Stall lag gestern im dichten Nebel. Die 6500 dort lebenden Zuchtgänse müssen alle getötet werden.  © Sören Müller

Eigentlich hatte er alles richtig gemacht. Seinen riesigen Gänse-Bestand unterteilte Lorenz Eskildsen schon vor Jahren in sogenannte epidemiologische Einheiten, die untereinander keinen Kontakt haben.

Geschlossene Wintergärten und große Vordächer verhindern, dass die Gänse mit Wildvögeln in Kontakt kommen. Und trotzdem hat es nun auch in einem seiner Ställe eingeschlagen - das Virus der Aviären Influenza, so der Fachbegriff für Vogelgrippe.

"Wir wissen nicht, wie der Verbreitungsweg war - vielleicht war es eine Maus, die sich in den Stall verirrt hat", sagte Eskildsen im Gespräch mit TAG24.

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Zuerst hätten drei Tiere tot im Mutzschener Stall gelegen, dann zehn. Da der Schnelltest positiv auf Vogelgrippe anschlug, wurden Proben in die Landesuntersuchungsanstalt geschickt. Das Labor dort bestätigte den Befund.

In Absprache mit dem Veterinäramt des Leipziger Landkreises muss Eskildsen nun den gesamten Stallbestand töten, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern.

Lorenz Eskildsen (61) ist mit seinem gleichnamigen Unternehmen im Landkreis Leipzig Sachsens größter Geflügelzüchter. Er fordert nach der erneuten Infektionswelle die Zulassung der Vogelgrippe-Impfung in Deutschland.
Lorenz Eskildsen (61) ist mit seinem gleichnamigen Unternehmen im Landkreis Leipzig Sachsens größter Geflügelzüchter. Er fordert nach der erneuten Infektionswelle die Zulassung der Vogelgrippe-Impfung in Deutschland.  © Steffen Füssel
Tausende Gänse hält Lorenz Eskildsen in Mutzschen und Umgebung. Die Stallungen werden epidemiologisch getrennt voneinander bewirtschaftet.
Tausende Gänse hält Lorenz Eskildsen in Mutzschen und Umgebung. Die Stallungen werden epidemiologisch getrennt voneinander bewirtschaftet.  © Robert Michael/dpa

Eskildsen will seine Gänse impfen - darf aber nicht

Der Wermsdorfer Gänsemarkt findet weiter statt. Die Mastgänse, die zu Weihnachten auf den Tisch kommen, sind nicht von der Vogelgrippe betroffen.
Der Wermsdorfer Gänsemarkt findet weiter statt. Die Mastgänse, die zu Weihnachten auf den Tisch kommen, sind nicht von der Vogelgrippe betroffen.  © Sören Müller

"Das sind 6500 einjährige Zuchtgänse", erzählt der Unternehmer traurig. Und fordert dann, dass in Deutschland endlich die Impfung gegen Vogelgrippe zugelassen wird.

Eskildsen: "Das ist nicht nur für uns Geflügelzüchter wirtschaftlich überlebenswichtig, sondern auch aus Tierschutzgründen notwendig."

Immerhin: In den anderen, getrennt bewirtschafteten Ställen gibt es bisher keine Verlustmeldungen. Auch die Mastgänse, die heuer als Weihnachtsgänse auf den Markt kommen, sind nicht betroffen.

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"Und unser Gänsemarkt läuft ganz normal weiter - liebe Leute, lasst uns jetzt nicht hängen und kommt vorbei", wendet sich Eskildsen an die Freunde von Brust, Keule und Gänsefett.

Auch im Zoo Leipzig hat die Vogelgrippe wieder zugeschlagen. Nach dem Tod eines Krauskopfpelikans vorige Woche haben sich laut Direktion zwei weitere Tiere infiziert. Das Leipziger Veterinäramt ordnete daher die Tötung der gesamten, ursprünglich aus zehn Tieren bestehenden Pelikan-Gruppe an.

Wie der Zoo am Freitag mitteilte, geschehe dies zum Schutz des übrigen Vogelbestandes im Tiergarten.

Titelfoto: Bildmontage: Sören Müller, Steffen Füssel

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