Von Martin Oversohl
Stuttgart - Die Vogelgrippe breitet sich rasant aus – erstmals gibt es nun in der aktuellen Welle auch einen Fall in Baden-Württemberg. Die Geflügelhalter drängen auf einen stärkeren Schutz der Bestände.
Es müsse oberste Priorität haben, die Ausbreitung des Virus zu verhindern, Tiere zu schützen und Schäden abzuwenden, sagte Georg Heitlinger vom baden-württembergischen Landesverband der Geflügelwirtschaft.
Er forderte ein bundesweites Aufstallungsgebot. Nutztiere wie Geflügel aus Freilandhaltung müssten auf eine solche behördliche Anordnung in geschlossenen Ställen gehalten werden.
Die Infektionskrankheit breitet sich seit Wochen aus. Am Freitag wurde auch der aktuell erste Fall in Baden-Württemberg bestätigt.
In dem betroffenen Geflügelbetrieb in Öllingen (Alb-Donau-Kreis) wurden als Folge rund 15.000 Tiere getötet.
Schutzzonen und Desinfektion
Schutzzonen von mehreren Kilometern wurden um den Hof gezogen, größere Überwachungszonen festgelegt. Es gilt eine Stallpflicht, um das Geflügel von wildlebenden Vögeln und Nagetieren zu isolieren.
Futter oder das Fleisch geschlachteter Tiere, das den Virus enthalten könnte, darf nicht aus der Zone heraus gebracht werden.
Die Betriebe müssen an den Zu- und Abfahrtswegen täglich Desinfektionsmaßnahmen durchführen.
200.000 tote Tiere
Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI), hat die Risikoeinschätzung inzwischen auf hoch angehoben.
Es schätzt, dass in diesem Herbst bislang mehr als 200.000 Hühner, Gänse, Enten und Puten nach Geflügelpestausbrüchen in den jeweiligen Haltungen getötet und entsorgt wurden, um die Ausbreitung der Seuche einzudämmen.