Gewinn um die Hälfte eingebrochen: Wird Porsche zur Belastung für VW-Konzern?

Von Julian Weber, Marco Engemann

Stuttgart - Die VW-Dachgesellschaft bekommt die Schwäche bei ihren Kernbeteiligungen deutlich zu spüren. Von Januar bis September brach das Konzernergebnis nach Steuern um die Hälfte auf 1,24 Milliarden Euro ein, wie das Porsche SE mitteilte.

Die Absatzflaute in China und das Verbrenner-Comeback machten dem Konzern zu schaffen.
Die Absatzflaute in China und das Verbrenner-Comeback machten dem Konzern zu schaffen.  © Julian Stratenschulte/dpa

Die Stuttgarter sind vorwiegend am Volkswagen-Konzern und dem Sport- und Geländewagenbauer Porsche AG beteiligt. Insbesondere bei dem Hersteller mit dem Familiennamen kosten im laufenden Jahr unter anderem die strategische Kehrtwende bei Elektroautos sowie die Schwäche im Chinageschäft sehr viel Geld.

In der Holding bündeln die Eigentümerfamilien Porsche und Piëch ihre Anteile an den Unternehmen und investieren auch in weitere Bereiche.

Zuletzt hatten sie angekündigt, auch stärker vom Verteidigungs- und Sicherheitssektor profitieren zu wollen.

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Bei den um Sondereffekten bereinigten Ergebnissen stand in den ersten neun Monaten bei der Porsche SE ein Gewinn von 1,59 Milliarden Euro nach 2,48 Milliarden Euro ein Jahr zuvor. Dabei sind vor allem Wertberichtigungen der Beteiligungen ausgeklammert.

Die Turbulenzen beim Sportwagenbauer Porsche zogen den VW-Konzern zuletzt tief ins Minus. (Archivfoto)
Die Turbulenzen beim Sportwagenbauer Porsche zogen den VW-Konzern zuletzt tief ins Minus. (Archivfoto)  © Marijan Murat/dpa

Nettoverschuldung bei 5,02 Milliarden Euro

Das angepasste Konzernergebnis ist die zentrale Steuerungsgröße des Managements um Vorstandschef Hans Dieter Pötsch. Die im September erneut gesenkte Jahresprognose von 0,9 bis 2,9 Milliarden Euro bereinigtem Konzernergebnis bestätigte der Vorstand.

Die Nettoverschuldung lag Ende September bei 5,02 Milliarden Euro. Damit ist sie gegenüber dem Stand zum Jahreswechsel von knapp 5,16 Milliarden Euro etwas gesunken.

Zum Jahresende soll sie weiter in der Bandbreite von 4,9 bis 5,4 Milliarden Euro liegen.

Über die Holding hatten sich die Familien 2022 beim Börsengang der Porsche AG 25 Prozent plus einer Aktie der Stammaktien gesichert - dafür aber Schulden in Milliardenhöhe aufgenommen.

Titelfoto: Julian Stratenschulte/dpa

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