Dresden/Zwickau - Sachsen wird mit einem Masterplan die Transformation der Wirtschaft in der Automobil geprägten Region Südwestsachsen aktiv begleiten. Die Oppositionsparteien im Landtag machen dabei aber unterschiedliche Forderungen auf.
"Die Minderheitskoalition muss dafür sorgen, dass die Infrastrukturmittel aus dem Sondervermögen nicht einfach versickern, sondern strategisch für die Region ausgegeben werden", sagt Wolfram Günther (50, Grüne). Er fordert Transparenz bei der Ausschüttung von Fördermillionen.
Substanz statt Symbolpolitik mahnt der Zwickauer Bernd Rudolph (63, BSW) an. Er nennt, die wirtschaftliche Lage in Südwestsachsen "alarmierend". Mit der steigenden Arbeitslosigkeit wachsen die Zukunftsängste. Er warnt davor, die Rüstungsindustrie als vermeintlichen Wachstumsmotor zu betrachten.
Rudolph: "Wer jetzt auf Panzer statt Perspektiven setzt, verspielt die Zukunft der Region. Wir brauchen Investitionen in Forschung, Bildung, Kreislaufwirtschaft und intelligente Infrastruktur – nicht in kurzfristige Rüstungsrenditen."
Matthias Berger (56, Freie Wähler) sagt: "Die Fördermittel dürfen nicht mit der Gießkanne ausgeschüttet werden." Er warnt davor, dass die Aufmerksamkeit für Südwestsachsen andere Regionen benachteiligt.
Jeder vierte Arbeitsplatz in der Region Südwestsachsen hängt an der Automobilindustrie. Für den Bau von E-Autos werden weniger Teile gebraucht als für Verbrenner. Viele Zulieferer stehen deshalb vor dem Aus und auch VW baut Stellen in seinem Werk in Mosel ab. Die Arbeitslosenquote lag in Südwestsachsen im Sommer 2025 bei fast sieben Prozent. 2026 rechnet man schon mit zehn Prozent.