Waldbrände in der Sächsischen Schweiz: Vier Feuerwehrleute verletzt

Bad Schandau - Trotz leichten Regens ist bei den Waldbränden im Nationalpark Sächsische Schweiz weiter keine Entspannung in Sicht.

Am Samstagmorgen waren rund 350 Einsatzkräfte in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Im Laufe des Tages werden zwei weitere Hubschrauber zum Löschen erwartet.
Am Samstagmorgen waren rund 350 Einsatzkräfte in der Sächsischen Schweiz unterwegs. Im Laufe des Tages werden zwei weitere Hubschrauber zum Löschen erwartet.  © Robert Michael/dpa

"Es ist zu wenig", sagte der Sprecher des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunz, am Samstagmorgen.

"Das Wetterradar zeigt auch eher verhaltene Niederschläge, so dass die Einsatzkräfte davon ausgehen, dass mit dem Regen voraussichtlich keine spürbare Entspannung zu erwarten ist", heißt es weiter im Landratsamt.

Am Freitagabend seien im Gebiet der sogenannten Partschenhörner an der tschechischen Grenze neue Brände entdeckt und bekämpft worden. Erkundungsflüge sollen am Samstagmorgen klären, ob der Einsatz erfolgreich war.

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Rund 350 Einsatzkräfte waren laut Kunz am Samstagmorgen zur Bekämpfung der Brände unterwegs. Inzwischen sind 13 Hubschrauber für Löschflüge vor Ort. Zudem hat man Quads geordert, mit denen die Versorgung der Löschtrupps einfacher und schneller erfolgen kann.

Bisher sind in der Sächsischen Schweiz vier Feuerwehrleute verletzt worden. Zwei von ihnen mussten stationär behandelt werden, teilte das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Samstag mit.

Verletzte unter der Bevölkerung gebe es bislang nicht.

Am Freitagabend waren bei einem Erkundungsflug eines Hubschraubers der Landespolizei weitere Brände mit starker Rauchentwicklung entlang der deutsch-tschechischen Grenze im Bereich des Zschand und der Partschenhörner entdeckt und nachher von Feuerwehrleuten bekämpft worden. Die Arbeiten sollen am Samstag weitergehen.

Hubschrauber der Bundeswehr fliegen mit Löschwasser-Außenlastbehältern, um die Brände zu bekämpfen.
Hubschrauber der Bundeswehr fliegen mit Löschwasser-Außenlastbehältern, um die Brände zu bekämpfen.  © Robert Michael/dpa

Tschechien will Waldbrand an Grenze zu Sachsen härter bekämpfen

Aus ganz Tschechien wurden am Samstag 220 zusätzliche Kräfte zusammengezogen, um den verheerenden Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz zu bekämpfen.
Aus ganz Tschechien wurden am Samstag 220 zusätzliche Kräfte zusammengezogen, um den verheerenden Waldbrand im Nationalpark Böhmische Schweiz zu bekämpfen.  © Hájek Vojtìch/CTK/dpa

Bei der Bekämpfung des verheerenden Waldbrands im Nationalpark Böhmische Schweiz verstärkt die tschechische Feuerwehr nun ihren Einsatz.

Aus ganz Tschechien wurden am Samstag 220 zusätzliche Kräfte zusammengezogen, wie ein Sprecher mitteilte. Die Zahl der Feuerwehrleute bei dem Einsatz sei damit auf mehr als 650 gestiegen.

Der Waldbrand wütet auf einer Fläche von 10,6 Quadratkilometern, wie Satellitenbilder bestätigten.

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"Wir werden aktiv in die Glutnester gehen, sie mit Wasser übergießen und den Boden aufhacken", sagte Feuerwehrsprecher Lukas Marvan im tschechischen Fernsehen.

Unterstützt werden die Löscharbeiten von acht Hubschraubern und fünf Löschflugzeugen.

Der Zutritt zu großen Teilen des Nationalpark-Gebiets wurde inzwischen verboten, um Schaulustige fernzuhalten.

Der Waldbrand war vergangenen Sonntag ausgebrochen und gilt als einer der größten in der Geschichte des Landes. Es wird vermutet, dass menschliche Fahrlässigkeit zu dem Brand geführt hat.

Originalmeldung von 8.10 Uhr, aktualisiert um 10.55 Uhr.

Titelfoto: Robert Michael/dpa

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