Geschenke-Knappheit, Stress, Corona: So wird Weihnachten trotzdem zum Fest

Dresden - In zwei Wochen ist der erste Advent, in nicht einmal mehr sechs Wochen schon Weihnachten. Doch auch in diesem Jahr hat uns Corona weiter im Griff und zu allem Unglück könnte sich auch die Geschenkejagd diesmal als sehr schwierig erweisen. Denn durch weltweite Lieferengpässe mangelt es an Spielekonsolen, Elektrogeräten, Handys, Kleidung, Büchern, Kameras und Spielzeug. Warum also in diesem Jahr nicht gleich Weihnachten mal ganz anders feiern? Gesünder, nachhaltiger, sparsamer und vor allem stressfreier! Wir haben da ein paar Tipps.

So leicht gelingt der Self-Made-Adventskranz.
So leicht gelingt der Self-Made-Adventskranz.  © imago/Westend61

Adventskranz

In 14 Tagen brennt schon das erste Lichtlein. Doch anstatt zum Fertigkranz zu greifen, kann man ihn auch ganz einfach und fast kostenlos selber machen.

Für das Grundgerüst kann man zum Beispiel einen Strohrohling nehmen, um den man dann mit Draht verschiedenes Tannengrün bindet und schließlich mit natürlichen Dingen wie Zimtstangen, Anissternen, Hagebutten oder getrockneten Orangenscheiben dekoriert. Anstelle des Strohrohlings kann man das Grundgerüst aber auch aus biegsamen Ästen binden.

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Kranzrohling aus Zweigen

Gebraucht werden biegsame Zweige (bis maximal 0,5 cm dick) zum Beispiel von Birke, Hasel, Weide, Hartriegel oder Erle, eine dickere Schnur, zum Beispiel Hanfkordel, und ein großer Blumentopf, der die Form vorgibt.

Der Topf wird zu zwei Dritteln mit einer Decke oder Handtüchern ausgepolstert. Dann mehrere etwa 40 Zentimeter lange Schnüre von innen nach außen legen. Darauf werden im Kreis Zweige in den Topf gelegt. Immer dünne und dicke im Wechsel, sodass sich eine Kranzform ergibt. Hat der Kranz die gewünschte Dicke erreicht, die ausgelegten Schnüre verknoten und mit weiterer Schnur/Draht für Stabilität sorgen. Wer möchte, kann nun Reisigtriebe um den Kranz wickeln und die Schnüre wieder entfernen.

Mit diesem Trick landen nicht die falschen Geschenke unter dem Baum

Selbst befüllte Adventskalender sorgen für viel mehr Spannung.
Selbst befüllte Adventskalender sorgen für viel mehr Spannung.  © 123RF/phbodrova

Adventskalender

Auch den traditionellen Adventskalender muss man nicht immer neu im Supermarkt kaufen. Ideal ist ein solcher Kalender, wenn man ihn wiederverwenden und jedes Jahr neu befüllen kann. Das sorgt auch für vielmehr Spannung!

Dafür eignen sich zum Beispiel Jutesäckchen, die man kaufen oder basteln und dann individuell verzieren kann. Dann noch nach Wunsch mit Nüssen, kleinen Spielzeugen, Büchlein oder Sprüchen befüllen, aufhängen, fertig!

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Wunschzettel

Alle Jahre wieder ärgert man sich über das ein oder andere Geschenk. Dann landet es in irgendeiner Ecke oder sogar im Müll. Diesen Stress kann man ganz einfach umgehen, indem man einen Wunschzettel (online) erstellt. So wissen die Schenker ganz genau, wonach sie suchen müssen und unterm Baum landet nie wieder das falsche Geschenk.

Andersherum kann man auch die zu Beschenkenden einfach fragen, was sie sich wünschen. Das erspart manches Kopfzerbrechen.

Weihnachtskarten

Gleiches gilt für Weihnachtskarten. Entweder zu Karten aus Recyclingpapier greifen oder einfach selber machen. Weniger Arbeit und keinen Müll machen übrigens Weihnachtswünsche per Mail. Online finden sich dafür zahlreiche Vorlagen und animierte Clips.

Umwelttipps für Kerzen und Geschenkpapier

Aufgrund von vielen Lieferengpässen sollte man besser schon jetzt beginnen, die Geschenke für Weihnachten einzukaufen.
Aufgrund von vielen Lieferengpässen sollte man besser schon jetzt beginnen, die Geschenke für Weihnachten einzukaufen.  © 123RF/aksenovko

Geschenke

Wer rechtzeitig zum Fest alle Geschenke zusammenhaben möchte, sollte spätestens jetzt mit den Besorgungen anfangen und wegen der Lieferengpässe auch Alternativen einplanen. Dabei immer auch an die Händler vor Ort denken!

Kerzen

Weihnachten ohne Kerzen ist undenkbar. Dabei sind Kerzen echte Umweltsünden, weil sie meist aus Paraffin, also Erdöl, hergestellt werden. Oder aber sie werden aus Palmöl gemacht, für das große Flächen an Regenwäldern weichen müssen. Eine bessere Alternative sind da Kerzen aus Bienenwachs. Dabei aber auf Bioqualität achten!

Wer Teelichter benutzt, sollte welche ohne Alu- und lieber mit Glasschalen nehmen, die sich wieder befüllen lassen. Dafür einfach Kerzen- und Wachsreste sammeln und einschmelzen.

Einpacken

Apropos Geschenke: Umweltbewusster ist es, auf Geschenkpapier zu verzichten. Stattdessen kann man Tücher, Zeitungs- oder Packpapier benutzen. Geschmückt mit Zweigen und Zapfen oder fantasievoll bemalt, werden die Geschenke zum echten Hingucker. Muss es doch das gekaufte Geschenkpapier sein, dann das Papier doch bitte wiederverwenden.

Zehn Millionen (!) Gänse landen jährlich an Weihnachten auf Tellern

Was für eine enorme Menge: Etwa 10.000.000 Gänse werden jedes Jahr um Weihnachten verspeist!
Was für eine enorme Menge: Etwa 10.000.000 Gänse werden jedes Jahr um Weihnachten verspeist!  © 123RF/lilechka75

Die richtige Gans

Etwa zehn Millionen Gänse werden alljährlich in der (Vor-)Weihnachtszeit gegessen. Dabei stammt das meiste Federvieh aber nicht aus Deutschland und erst recht nicht aus Tierwohl-Betrieben. So werden Gänse oft in nur neun Wochen hoch gemästet, teilweise sogar maschinell gestopft.

Wer keine Qual-Gans auf seinem Teller haben möchte, sollte deshalb zu Bio greifen oder besser noch beim regionalen Gänsebauern des Vertrauens bestellen.

Für Abwechslung auf der Festtafel kann zudem Fisch sorgen. Bei manchen Familien ist zum Beispiel der Karpfen schon lange ein traditionelles Weihnachtsessen. Vielleicht ist aber auch ein komplett fleischloses Festmahl eine Option? Zahlreiche Rezepte sind im Internet schnell gefunden.

30 Millionen Weihnachtsbäume braucht Deutschland jedes Jahr

Dreimal mehr Bäume als Gänse: Satte 30 Millionen Gewächse werden in Deutschland jährlich aufgestellt (plus unzählige Plastik-Bäume).
Dreimal mehr Bäume als Gänse: Satte 30 Millionen Gewächse werden in Deutschland jährlich aufgestellt (plus unzählige Plastik-Bäume).  © imago images/Westend61

Weihnachtsbaum

Schön gerade und buschig soll er sein: der Weihnachtsbaum. Doch damit es ausreichend wohl gewachsene Bäume gibt - jedes Jahr werden in Deutschland 30 Millionen gekauft -, werden vielerorts große Plantagen angelegt, die Bäume mit Herbiziden und Pestiziden gespritzt.

Nicht gerade umweltfreundlich. Und wer will schon Chemie im Wohnzimmer stehen haben? Doch auch hier gibt's Alternativen:

• Einen ökologisch zertifizierten Weihnachtsbaum erkennt man an Siegeln wie Bioland, Naturland, Bio oder FSC (Forest Stewardship Council). Solche Ökobäume werden ganz ohne Pestizide angebaut. Verkaufsstellen: www.robinwood.de

• Eine gute Alternative ist ein Baum aus der Region. Dabei sollte man heimische Arten wie Fichte oder Kiefer wählen. Denn gerade bei den beliebten Nordmanntannen sollte man bedenken, dass die Samen unter gefährlichen Arbeitsbedingungen in Georgien geerntet werden.

• Oder wie wäre es mit einem Baum im Topf? Mit der richtigen (aber aufwändigen) Pflege kann man den nach Weihnachten noch raus in den Garten pflanzen.

• Kein Baum, dafür eine alte Tradition, die man erblühen lassen kann, sind die Barbarazweige. Diese werden am 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen Barbara, von Obstbäumen abgeschnitten. 20 Tage später sollten sie erblühen.

So könnt Ihr selbst Christbaumschmuck herstellen

Lichterketten und verschiedener Schmuck gehören an Weihnachtsbäume. Beides lässt sich auch umweltfreundlich umsetzen.
Lichterketten und verschiedener Schmuck gehören an Weihnachtsbäume. Beides lässt sich auch umweltfreundlich umsetzen.  © Montage: 123RF/na2xa, imago images/Westend61

Christbaumschmuck

Plastik, bleihaltiges Lametta oder Chemie-Schnee passen so gar nicht zu einem echten Weihnachtsbaum.

Vielmehr sollte man auf umweltfreundlichen, natürlichen Baumschmuck setzen. Das sind zum Beispiel Nüsse, Figuren aus Papier, Holzmännlein, Strohsterne, Stoffbänder oder Plätzchen. Auch aus Salzteig lassen sich individuelle Anhänger herstellen.

Salzteig

Zutaten: 2 Tassen Mehl, 1 Tasse Salz, 1 Tasse Wasser.

Mehl und Salz mischen, dann das Wasser nach und nach dazugeben. Kneten. Den Teig zirka 0,5 cm dick ausrollen und mit Plätzchenformen Weihnachtsmotive ausstechen.

Nicht vergessen: Ein Loch einstechen, um die Figur später aufhängen zu können. 2-3 Tage an der Luft trocknen lassen oder bei 150 Grad eine Stunde im Backofen. Nach dem Abkühlen können die Figuren noch bemalt werden.

Lichterketten

Wer Wert auf die Umwelt legt, sollte nur energiesparende LED-Lichterketten verwenden und nur solche ohne Batterien (alternativ: mit aufladbaren Batterien). Außerdem sollten die Ketten nicht Tag und Nacht leuchten. Deshalb Zeitschaltuhren nutzen. Das schont auch den Geldbeutel.

Noch entspannter geht es an Weihnachten mit diesen Tipps:

Selbermachen und Upcycling liegt dieses Jahr voll im Trend. Mit den TAG24-Tipps macht Ihr nichts verkehrt.
Selbermachen und Upcycling liegt dieses Jahr voll im Trend. Mit den TAG24-Tipps macht Ihr nichts verkehrt.  © Montage: imago images/lolik, imago images/Kobrinphoto

Gebraucht ist nicht automatisch alt, kaputt oder schlecht. Manche Liebhaberstücke, wie zum Beispiel alte Schallplatten, kann man sogar nur noch auf Flohmärkten oder mit etwas Glück bei Gebrauchtanbietern im Internet erstehen. Oder wie wäre es, einfach mal im eigenen Fundus zu stöbern?

Fündig geworden? Dann kann man dem potenziellen Geschenk mit etwas Geschick und Fantasie noch das gewisse Etwas verpassen. Upcycling lautet das Zauberwort. So wird aus einem alten Einmachglas zum Beispiel ein Zutantengefäß für eine DIY-Fertigbackmischung oder aus alten Stoffen ein hipper Sofakissenbezug.

Selber machen kann man beispielsweise auch (Duft-)Kerzen, Badebomben oder Bodybutter. Oder wie wäre es mit Marmelade, Pralinen oder Plätzchen? Eine gute Idee sind auch immer Fotokalender. Hauptsache selbst gemacht!

Völlig stressfrei ist dieses Geschenk: Zeit! Klingt kitschig, ist aber wohl das wertvollste, was man verschenken kann. Das kann ein gemeinsames Picknick sein, ein Kochabend, ein Ausflug, oder, oder, oder ...

Titelfoto: Montage: imago images/lolik, imago images/Kobrinphoto

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