Nicht nur Spielzeug: Was Kinder sich wirklich zu Weihnachten wünschen
Von Petra Albers
Engelskirchen - Ein Schmuckkästchen mit Schlüssel, ein Piratenschiff oder ein Trampolin: Viele Kinder haben ihre Wunschzettel fürs Christkind oder den Weihnachtsmann fertig.
In den sieben Weihnachts-Postfilialen in Deutschland kommen in der Adventszeit kistenweise Briefe von Jungen und Mädchen aus aller Welt an - teils liebevoll verziert oder mit ausgeschnittenen Bildchen aus Spielzeugkatalogen illustriert.
Zu den "ewigen Klassikern" gehören etwa Mal- und Bastelutensilien, Bücher, Playmobil, Lego, Fahrräder, ferngesteuerte Autos, Dinosaurier, Kuscheltiere und Puppen samt Zubehör - sogar "Sonnencreme für Puppen" hat ein Mädchen notiert. Handys, Smartwatches und Konsolen sind ebenfalls gefragt.
Auch über die aktuellen Trends sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der besonderen Postfilialen stets gut informiert. In diesem Jahr neu dabei auf manchen Wunschzetteln: Labubus. Die aus China stammenden Kulleraugen-Fellmonster werden auch in Deutschland gehypt.
Für die Spielwarenbranche sind die Wochen vor Weihnachten traditionell die wichtigste Zeit des Jahres. Im November und Dezember erzielt sie bis zu einem Drittel des Jahresumsatzes.
Beim vorigen Weihnachtsfest haben die Verbraucher nach einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Handelsverbands Spielwaren (BVS) pro Kind im Durchschnitt 168 Euro für Spielzeuge ausgegeben.
Herzenswünsche statt Spielsachen
Neben Spielsachen wünschen sich viele Kinder auch Dinge, die man nicht mit Geld kaufen kann, sagt Birgit Müller, mit 35 Jahren Mitarbeit die dienstälteste Christkind-Helferin in Engelskirchen:
"Zum Beispiel Schnee zum Schlittenfahren, weniger Stress in der Schule, dass Oma und Opa noch lange leben oder dass die kranke Freundin wieder gesund wird." Ein großes Thema sei seit einigen Jahren "mehr Zeit mit der Familie" - etwa einen schönen Ausflug mit den Eltern zu machen, zusammen mit ihnen zu spielen oder zu basteln.
Überhaupt zeigten die Briefe häufiger als früher, dass Kinder viel vom Weltgeschehen und gesellschaftlichen Entwicklungen mitbekämen, meint Müller.
Sie sorgten sich um Menschen in Krisengebieten, wünschten sich mehr Klimaschutz oder dass Obdachlose nicht frieren müssten. "Sie machen sich ihre eigenen Gedanken und formulieren ihre Wünsche daraus - das ist toll zu sehen."
Titelfoto: Heiko Rebsch/dpa

