Obdachlos gewordenem Jungen bricht das Herz: Wie soll mich der Weihnachtsmann finden?

Cardiff (Wales) - Für Marcel aus Cardiff ist eine Welt zusammengebrochen. Der Achtjährige, der eine Lernschwäche hat, sitzt seit Tagen mit seiner Mutter in einem Hotelzimmer fest, weil sie aus ihrer Mietwohnung geworfen wurden. Jetzt macht sich der arme Junge große Sorgen. "Wie soll mich der Weihnachtsmann finden, wenn wir obdachlos sind?", fragte er seine Mutter Sarah.

Der Achtjährige sitzt momentan im Hotel fest (Symbolbild).
Der Achtjährige sitzt momentan im Hotel fest (Symbolbild).  © 123rf/jhandersen

Die verwitwete Frau und ihr Sohn wurden kürzlich aus ihrem Zuhause vertrieben, nachdem die Wohnung ihres Vermieters verkauft worden war. Der Stadtrat von Cardiff brachte sie kurz darauf in dem Hotelzimmer unter.

"Ich bin dankbar für dieses Zimmer. Aber natürlich möchte ich nicht lange hier bleiben", sagte die Britin am Montag in einem Gespräch mit der BBC. Für ihren Sohn, der an ein eigenes Zimmer gewöhnt sei, sei die aktuelle Situation sehr schwierig.

Besonders die Frage nach dem Weihnachtsmann geht der Mutter nahe. "Kein Kind sollte das jemals sagen", erklärte Sarah. "Er sollte sich keine Sorgen um Weihnachten machen müssen oder darum, ob er Geschenke bekommt oder nicht", fügte sie hinzu.

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Außerdem könne Marcel in dem Hotel nur schlecht schlafen, da es dort teilweise zu laut sei. "Er wacht auf und sagt schreiend: 'Ich mag die Dunkelheit nicht'", berichtete die Alleinerziehende.

Cardiff steckt in einer Krise

Ohne Routine gerate er einfach durcheinander, es komme zu einer "Kernschmelze" nach der anderen, und dann lege er los und werde wütend, so Sarah.

Sie und ihr Sohn hoffen nun, dass der Stadtrat ihnen bald eine neue Unterkunft zur Verfügung stellt. Doch in Cardiff sehen sich die Verantwortlichen derzeit mit einer "beispiellosen Nachfrage" konfrontiert, wie der Stadtrat laut Sun mitteilte.

Weitere 202 Haushalte werden demnach derzeit in fünf Hotels in der ganzen Stadt untergebracht. Die walisische Regierung spricht sogar von einer "Gesundheitskrise", weil so viele Menschen in provisorischen Unterkünften leben.

Keine guten Vorzeichen für Marcel und Sarah.

Titelfoto: 123rf/jhandersen

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