Weihnachten und Flüchtlinge: Kirchenoberhaupt Bätzing mit klarem Appell

Limburg - Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing (61), hat dazu aufgerufen, den eigenen Wohlstand mit Flüchtlingen und anderen Hilfsbedürftigen zu teilen.

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing (61), plädierte erneut energisch für eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing (61), plädierte erneut energisch für eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik.  © dpa/Sebastian Gollnow

Der in einem Viehstall geborene Jesus kenne das Flüchtlingsschicksal und "die Kaltschnäuzigkeit derer, die die Grenzen dicht und die Taschen zu halten mit dem Argument. 'Wir können doch nicht alle Nöte dieser Erde lösen'", sagte Bätzing am Samstag nach vorab verbreitetem Redetext in seiner Predigt in der Christmette in Limburg.

Bätzing trat dieser Einstellung vehement entgegen: "Doch, wir könnten, wenn wir wollten", betonte er, "wenn wir nationale Eitelkeiten und partikuläres Denken nach dem Motto 'Wir zuerst' hinter uns ließen (...) Wenn wir uns innerlich und äußerlich zu öffnen begännen, unseren Wohlstand nicht weiter gegen andere verteidigten, sondern mit anderen zu teilen anfingen - hier in unserem Land in der zunehmenden Not der Energiekrise und über unser Land hinaus."

So sei schon oft angemahnt worden, dass eine gemeinsame europäische Flüchtlingspolitik nötig sei, um die Lasten gerecht zu verteilen.

"Es ist fast zum Verzweifeln, dass uns dies im freien Europa über Jahre und Jahrzehnte nicht gelingen will", sagte der Limburger Bischof.

Titelfoto: dpa/Sebastian Gollnow

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