Komet 12 P/Pons-Brooks sorgt im Abendhimmel für Aufsehen: So lange könnt Ihr ihn noch sehen!

Bensheim - Er ist weiter weg als die Sonne - dennoch kann man ihn in der Dunkelheit erspähen: Etwa alle 70 Jahre ist der Komet 12 P/Pons-Brooks wie derzeit wieder auf seiner Bahn für einige Zeit von der Erde aus zu sehen.

Abends zwischen 19.30 Uhr und 20 Uhr ist der Komet 12 P/Pons-Brooks am besten zu sehen.
Abends zwischen 19.30 Uhr und 20 Uhr ist der Komet 12 P/Pons-Brooks am besten zu sehen.  © Michael Jäger/AZM/dpa

Mit ein wenig Glück kann man ihn dem Hobby-Astronomen Michael Jäger zufolge sogar mit bloßem Auge entdecken, von einem Berg aus zum Beispiel.

"Der Komet neigt zu Helligkeitsausbrüchen", sagte Jäger, der den Himmelskörper im März von Österreich aus fotografiert und nach eigenen Angaben selbst schon einen Kometen entdeckt hat. Es gebe auf der Oberfläche eine Art Geysire, die Gas und Staub ausspucken und so für den grünlich-gelb schimmernden typischen Schweif sorgen.

"Insgesamt beobachten kann man den Kometen gut, aber man braucht ein Fernglas", sagte der Vorsitzende der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim, Uwe Pilz, der Deutschen Presse-Agentur. "Der Komet ist recht niedrig am Abendhimmel." Um ihn zu sehen, müsse man am Abend nach Nordwesten blicken.

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"Man sollte mit der Beobachtung beginnen, wenn die Dämmerung weit fortgeschritten, aber der Himmel noch nicht ganz dunkel ist", erklärte Pilz. "Je nach Ort im deutschen Sprachraum ist das zwischen 19.30 und 20.00 Uhr." Anfänger hätten bis Anfang April gute Chancen, ihn zu finden, sofern das Wetter mitspielt. Für Astronomen sei am 10. April Schluss.

Kometenkern sowie kilometerlanger Schweif am Himmel zu sehen

Der Komet ist circa 30 Kilometer groß und zieht einen etwa zehn Kilometer langen Schweif nach sich.
Der Komet ist circa 30 Kilometer groß und zieht einen etwa zehn Kilometer langen Schweif nach sich.  © Michael Jäger/AZM/dpa

Der vermutlich rund 30 Kilometer große Komet ist circa 240 Millionen Kilometer von unserem Heimatplaneten entfernt und damit weiter weg als das Zentrum unseres Sonnensystems.

Die Koma - eine nebelige Hülle um den Kometenkern - und der Schweif entstehen, wenn solche Himmelskörper auf ihrer Umlaufbahn in Sonnennähe kommen und sich erwärmen. Bei 12 P/Pons-Brooks sei der Schweif "sicher über zehn Millionen Kilometer lang", sagte Jäger der dpa.

Man könne ihn durchaus als großen Bruder des Halleyschen Kometen bezeichnen, so Jäger. "Dieser periodische Komet gehört zu den größten periodischen Kometen, die wir kennen." In den USA werde spekuliert, dass die Sonnenfinsternis am 8. April gute Chance für eine Beobachtung bietet.

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Gesehen werden könne nicht der Kometenkern, sondern die Koma und der Schweif. Die Ausbrüche in den Aktivitätsgebieten auf dem Kometen könne wiederum man nur auf speziell bearbeiteten Fotos erkennen, erklärte Pilz.

Titelfoto: Michael Jäger/AZM/dpa

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