Auf einmal trifft ein Trümmerteil das Schiff: Astronauten sitzen auf Raumstation fest

China/Weltall - Es klingt wie der Höhepunkt eines jeden Sci-Fi-Thrillers: Ein halbes Jahr arbeiteten drei Taikonauten in einer Raumstation, bis sie endlich wieder heimkehren sollten. Doch kurz bevor sie in ihre Raumkapsel stiegen, gab es einen heftigen Knall. Ihr Schiff wurde von einem Stück Weltraumschrott getroffen und wahrscheinlich stark beschädigt.

Am 24. April hieß es: "Ready for Takeoff!" Die "Shenzhou 20" schoss die drei Taikonauten auf direktem Wege zur chinesischen Raumstation "Tiangong".
Am 24. April hieß es: "Ready for Takeoff!" Die "Shenzhou 20" schoss die drei Taikonauten auf direktem Wege zur chinesischen Raumstation "Tiangong".  © Andy Wong/AP/dpa

Am 24. April dieses Jahres startete die chinesische Raumfahrtmission "Shenzhou 20" die Triebwerke der Rakete. An Bord: die drei Taikonauten Chen Dong (46), Chen Zhongrui (41) und Wang Jie (36). Für sie ging es hin zum chinesischen Pendant der ISS - der Raumstation "Tiangong", deren Name übersetzt so viel wie "Himmlischer Palast" bedeutet.

Laut einem Bericht der britischen "DailyMail" forschten die drei Wissenschaftler in ihrem "Palast" für ganze sechs Monate, wobei sie in völliger Schwerelosigkeit Experimente durchführten und einige Weltraumspaziergänge unternahmen.

Am Mittwoch sollten die drei die Station an die Besatzung der "Shenzhou 21"- Mission übergeben und wieder zurück auf die Erde fliegen, doch dazu kam es nie. Mehreren Berichten zufolge hat ein "unbekanntes Objekt" die Raumkapsel, die die Astronauten sicher wieder zurückbringen sollte, getroffen.

Leben auf dem Mars: NASA findet "deutlichstes Zeichen"
Weltall Leben auf dem Mars: NASA findet "deutlichstes Zeichen"

Ein blinder Rückflug wäre äußerst gefährlich und könnte die Männer das Leben kosten. Der Zusammenprall könnte demnach nicht nur das Äußere, sondern auch das Innere der Raumkapsel beschädigt haben.

Es ist nun an den Taikonauten, das Schiff bis in das letzte Detail, sowohl außen als auch innen, zu prüfen, um eine Gefährdung der Crew ausschließen zu können.

Wäre alles nach Plan verlaufen, wären die drei Taikonauten Wang Jie (l., 36), Chen Dong (m., 46), Chen Zhongrui (r., 41) nach einem halben Jahr im All schon wieder fast zu Hause.
Wäre alles nach Plan verlaufen, wären die drei Taikonauten Wang Jie (l., 36), Chen Dong (m., 46), Chen Zhongrui (r., 41) nach einem halben Jahr im All schon wieder fast zu Hause.  © Andy Wong/AP/dpa
Die Illustration hinter dem Ingenieur zeigt Darstellung des Weltraumschrotts in der Umlaufbahn der Erde. Je mehr es davon gibt, desto häufiger ist auch die Gefahr, die von ihm ausgeht.
Die Illustration hinter dem Ingenieur zeigt Darstellung des Weltraumschrotts in der Umlaufbahn der Erde. Je mehr es davon gibt, desto häufiger ist auch die Gefahr, die von ihm ausgeht.  © Arne Dedert/dpa

Zeitpunkt für einen Rückflug bleibt ungewiss

Was genau die Raumkapsel getroffen hat, ist derzeit noch ungeklärt. Auch ein neuer Zeitpunkt für einen Rückflug ist noch in der Schwebe, da die Schäden erst einmal lokalisiert und anschließend repariert werden müssen. Die Größe von sogenanntem "Weltraumschrott" kann stark variieren. So können es mikroskopisch kleine Partikel oder eben ganze Satelliten- oder gar Raumschiffteile sein.

Doch egal, wie groß, eines haben sie gemeinsam: Alle rasen mit bis zu 27.000 Kilometern pro Stunde um die Erde.

Titelfoto: Fotomontage: Andy Wong/AP/dpa, Andy Wong/AP/dpa

Mehr zum Thema Weltall: