Winzige Erde im Rückspiegel: NASA-Mission schwenkt in Mondumlaufbahn ein

Washington - Es läuft rund für die NASA: Knapp zehn Tage nach dem Start ist die "Orion"-Kapsel der Mondmission "Artemis 1" in die Umlaufbahn des Mondes eingeschwenkt.

Die rückwärtige Kamera von "Artemis 1" hat die Erde eingefangen.
Die rückwärtige Kamera von "Artemis 1" hat die Erde eingefangen.  © Uncredited/NASA via AP/dpa

Die unbemannte Kapsel habe bei ihrem Testflug am Freitag wie geplant ihre Triebwerke angefeuert und sei so in die Umlaufbahn eingeschwenkt, teilte die US-Raumfahrtbehörde NASA mit.

Die Umlaufbahn sei etwa 64.000 Kilometer von der Oberfläche des Mondes entfernt, weswegen "Orion" bereits für eine halbe Umrundung sechs Tage brauche. Die Kapsel werde in einer Richtung um den Mond fliegen entgegengesetzt zu der, in der der Mond um die Erde fliege. Diese Umlaufbahn hat laut NASA den Vorteil, dass sie sehr stabil ist und "Orion" auf ihr vergleichsweise wenig Treibstoff verbraucht.

Die "Artemis 1"-Mission war nach monatelangen Verschiebungen am 16. November (Ortszeit) zu einem ersten Teststart aufgebrochen.

NASA und Nokia machen gemeinsame Sache: Deshalb gibt es bald Internet auf dem Mond!
Weltraum NASA und Nokia machen gemeinsame Sache: Deshalb gibt es bald Internet auf dem Mond!

Mit der Rakete "Space Launch System" startete die "Orion"-Kapsel vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida.

Weitere Bilder der Mondmission "Artemis 1"

Der Start der Mondrakete von Cape Canaveral aus musste mehrmals verschoben werden.
Der Start der Mondrakete von Cape Canaveral aus musste mehrmals verschoben werden.  © Terry Renna/AP/dpa
Am 16. November gelang endlich der Start der Rakete "Space Launch System" (SLS) mit "Artemis 1" an der Spitze.
Am 16. November gelang endlich der Start der Rakete "Space Launch System" (SLS) mit "Artemis 1" an der Spitze.  © John Raoux/AP/dpa
Der Schweif der Mondrakete hatte beim Start einen Lichtbogen in den Himmel gemalt.
Der Schweif der Mondrakete hatte beim Start einen Lichtbogen in den Himmel gemalt.  © Malcolm Denemark/Florida Today/AP/dpa
In der "Orion"-Raumkapsel der "Artemis 1"-Mission wird neue Technik erprobt, die zukünftigen Raumfahrern eine Sprachsteuerung ermöglichen soll.
In der "Orion"-Raumkapsel der "Artemis 1"-Mission wird neue Technik erprobt, die zukünftigen Raumfahrern eine Sprachsteuerung ermöglichen soll.  © NASA
Die Mondmission hatte sich dem Mond auf eine Distanz von nur 130 Kilometer genähert.
Die Mondmission hatte sich dem Mond auf eine Distanz von nur 130 Kilometer genähert.  © NASA

"Artemis"-Programm der NASA: Mondlandung in wenigen Jahren

Inzwischen ist "Artemis 1" 64.000 Kilometer von der Mondoberfläche entfernt in eine Umlaufbahn eingeschwenkt.
Inzwischen ist "Artemis 1" 64.000 Kilometer von der Mondoberfläche entfernt in eine Umlaufbahn eingeschwenkt.  © NASA

Vor wenigen Tagen hatte sie sich dem Mond so nah genähert, wie das während der gesamten Testmission nicht noch einmal geplant ist – auf etwa 130 Kilometer.

Die unbemannte Kapsel soll noch rund zwei Wochen unterwegs sein, bevor sie nach rund zwei Millionen Flugkilometern am 11. Dezember wieder zurück auf der Erde erwartet wird.

Die Mission stand bislang unter keinem guten Stern: Nach Verzögerungen und Kostenexplosionen bei Entwicklung und Bau musste der Teststart mehrere Male verschoben werden.

Weltraumschrott krachte in Haus: Wie alt das Trümmerteil bereits ist
Weltraum Weltraumschrott krachte in Haus: Wie alt das Trümmerteil bereits ist

Mit dem nach der griechischen Göttin des Mondes benannten Programm "Artemis" sollen eigentlich schon in den kommenden Jahren wieder US-Astronauten auf dem Mond landen, darunter erstmals eine Frau und eine nicht-weiße Person.

Die Folgemission "Artemis 2" soll Astronauten in eine Mond-Umlaufbahn bringen. Mit "Artemis 3" soll dann frühestens 2025 eine erneute Mondlandung glücken.

Titelfoto: Uncredited/NASA via AP/dpa

Mehr zum Thema Weltraum: