Deutschlands geheime Riesen-Höhle: Reporter zeigt unglaubliche Entdeckung!

Ründeroth/Engelskirchen/NRW - Allein die Entdeckung der riesigen "Windloch"-Höhle in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2019 war eine Sensation. Doch die Höhlenforscher entdeckten weitere Sensationen in den Tiefen des hohlen Gesteins.

Diese weißen Kristall-Gebilde sind weltweit selten und finden sich fast nur in Höhlen.
Diese weißen Kristall-Gebilde sind weltweit selten und finden sich fast nur in Höhlen.  © ZDF/TerraX/screenshot

Journalist Dirk Steffens (53) durfte für die TerraX-Reihe "Faszination Erde - Im Sog der Unterwelt" für das ZDF in die Riesen-Höhle klettern.

Was er dort als erst siebter Mensch auf der Erde zu Gesicht bekam, ist eine Seltenheit und Sensation der Natur.

Zu Beginn der Dokumentation zeigt der Reporter, wie die Höhlenforscher des "Arbeitskreis Kluterhöhle" um Stefan Voigt jahrelang akribisch nach dem Eingang zu der Höhle suchten.

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Mit Farbmitteln färbten sie einen Fluss, der plötzlich in die Erde verschluckt wurde. Sie entdeckten, wie schnell das Wasser etliche Kilometer weiter an anderer Stelle wieder auftauchte. Ein klarer Hinweis für einen unterirdischen Flusslauf in einer Höhle!

2019 konnten sie endlich den lange gesuchten Einstieg zu der riesigen Höhlen freilegen und hinab steigen.

"Das Besondere ist die schiere Größe. Die Dimension der Höhle sprengt alles", sagte Stefan Voigt damals gegenüber TAG24. Da ging er noch von einer Länge von mindestens 1000 Metern aus.

Inzwischen haben die Höhlenforscher rund 8000 Höhlenmeter vermessen! Die Höhle gehört damit zu einer der größten Höhlensysteme Deutschlands und ist offiziell eine Riesen-Höhle. Für Besucher bleibt sie aber geschlossen.

Reporter Dirk Steffens zeigt in der TerraX-Dokumentation auch die beklemmenden Gründe, warum nur echte Höhlenforscher in die unterirdische Welt absteigen dürfen.

Journalist Dirk Steffens (53) durfte für die ZDF-Reihe TerraX in die Windloch-Höhle klettern.
Journalist Dirk Steffens (53) durfte für die ZDF-Reihe TerraX in die Windloch-Höhle klettern.  © ZDF/TerraX/screenshot

Extremer Abstieg in Höhle, Sensation für Forscher

Bei den 2020 entdeckten Kristallen handelt es sich um aragonitische Sinterformen, sogenannte "Eisenblüten"). Die Größe der Kristallaggregate von mehr als 1,50 Meter ist für europäische Höhlen außergewöhnlich.
Bei den 2020 entdeckten Kristallen handelt es sich um aragonitische Sinterformen, sogenannte "Eisenblüten"). Die Größe der Kristallaggregate von mehr als 1,50 Meter ist für europäische Höhlen außergewöhnlich.  © Gero Steffens Bergbau-Museum/Arbeitskreis Kluterthöhle/dpa

Mit einem Schutzanzug, Helm und Stirnlampe begab sich der 53-Jährige auf die abenteuerliche Tour in die Dunkelheit. Einzig ein Kameramann und die Höhlenforscher begleiteten ihn.

Die Bilder der Dokumentation zeigen die beklemmende Enge in der tiefen Dunkelheit auf.

Steffens robbt, rutscht und kniet in den niedrigeren und häufig nur spaltbreiten Schluchten. Für 800 Meter in der Tiefe benötigte das Team vier Stunden!

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"Jetzt hast du mich stundenlang durch diese Höhle gezerrt, um mir das zu zeigen", schnaufte der Reporter nach dem anstrengenden Einsatz.

Doch die Sensation steckt tief verborgen in der Höhle. Sogenannte Eisenblüten mit einer Größe von bis zu 1,50 Meter hängen in der Höhle.

Dabei handelt es sich um Kristalle, Profis sprechen von aragonitischen Sinterformen.

Die weißen Kristallnetze sehen in der Dokumentation wie kristalline Zuckerfäden aus, die ein großes Netz spinnen. In der Höhle wurden etliche dieser Kristalle entdeckt.

In Europa sind diese Gebilde nahezu einzigartig, ihre Größe eine Sensation. Für die Entdecker der Höhle mitten in Nordrhein-Westfalen ist es der große Wurf ihres Forscherlebens. Der als "Hydra" getaufte Aragonit gilt momentan als der größte seiner Art in der ganzen Welt und misst sogar bis zu 1,5 Meter.

Und Journalist Dirk Steffens schwärmt ebenfalls von den Kristall-Gebilden. "Ich bin erst der Siebte?", fragt er ungläubig seinen Begleiter beim Anblick des Kristalls.

Hydra in Höhle muss Tausende Jahre alt sein

Die Kristalle sind in Höhlen ohnehin selten, sie wachsen nur sehr langsam.
Die Kristalle sind in Höhlen ohnehin selten, sie wachsen nur sehr langsam.  © ZDF/TerraX/screenshot

Der in der Windloch-Höhle gefundene Riesen-Aragonit muss Tausende Jahre alt sein, da sie laut Experten extrem langsam wachsen.

Wie genau und warum sie in verschiedene Richtungen wachsen, ist unklar.

Für die Wissenschaftler ist der Fund auch ein Beweis für die beständigen Bedingungen in der Höhle.

Der Moderator bringt es salopp auf den Punkt: "Im Untergrund von Nordrhein-Westfalen ist schon seit einer Ewigkeit nichts los".

Dass das nicht stimmt, zeigen im Gegensatz die vulkanischen Aktivitäten der Eifel. Ein Erdbeben könnte die Höhle zum Beispiel kurzerhand einstürzen lassen und die seltenen Aragoniten zerstören.

Tipp: Die ganze Dokumentation aus der TerraX-Reihe "Faszination Erde - Im Sog der Unterwelt" findest Du in der ZDFmediathek.

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