"Orgasmus-Gap": Studie entdeckt überraschenden Grund, wieso Frauen seltener zum Höhepunkt kommen

New Brunswick (USA) - Frauen haben bei heterosexuellen Sex deutlich seltener Höhepunkte als ihre männlichen Counterparts - doch woran liegt das? Der "Orgasmus-Gap" beschäftigt die Wissenschaft bereits seit Jahrzehnten. Nun wurde in einer Studie ein weiterer Grund für das ungleiche Kommen festgestellt.

Frauen kommen beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr deutlich seltener zum Höhepunkt als Männer.
Frauen kommen beim heterosexuellen Geschlechtsverkehr deutlich seltener zum Höhepunkt als Männer.  © 123rf/lenetssergey

Forscher der "Rutgers University" in New Brunswick (US-Bundesstaat New Jersey) fanden heraus, der "Orgasmus-Gap" könnte zum Teil daher stammen, dass viele Frauen sich den Höhepunkt beim Geschlechtsverkehr nicht zum Ziel machen.

"Die Forschung zur Zielverfolgung hat ergeben, dass die Stärke unserer Bemühungen davon abhängt, wie sehr wir das Ergebnis schätzen und wie sehr wir erwarten, dass es erreicht wird", sagte Grace Wetzel, Sozialpsychologin und Co-Studien-Autorin, in einer Stellungnahme.

Sie erklärte: "Wenn der Orgasmus für Frauen also wichtig ist und sie glauben, dass es möglich ist, werden sie ihn stärker verfolgen." Laut der Studie, die im "Journal of Sex Research" veröffentlicht wurde, glauben viele Frauen erst gar nicht daran, zum Höhepunkt zu kommen.

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Die Teilnehmerinnen der Untersuchung wurden mit "hypothetischen sexuellen Begegnungen" konfrontiert. Vor allem, wenn es hieß, ihr Partner sei egoistisch oder der Akt würde sehr schnell gehen, gaben sie an, es erst gar nicht mit dem Kommen zu versuchen.

Orgasmus - ja oder nein? Frauen achten auf Umstände und Hinweise ihres Partners

Den Studienautoren war es wichtig anzumerken, dass es beim Geschlechtsverkehr keineswegs nur um den Orgasmus geht. Nichtsdestotrotz klafft zwischen Männern und Frauen bekanntermaßen eine riesige Lücke in puncto Höhepunkt.

"Wir wissen, dass es kontextuelle, gesellschaftliche und persönliche Faktoren gibt, die wahrscheinlich Barrieren schaffen, die Frauen daran hindern, sich in der Lage zu fühlen, aktiv nach einem Orgasmus zu streben", sagte Wetzel. "Wir können die Informationen aus dieser Forschung nutzen, um sexuelle Umgebungen zu schaffen, in denen sich der weibliche Orgasmus realistischer anfühlt."

Frauen würden sehr auf allgemeine Umstände und Hinweise ihres Partners achten, wenn sie entscheiden, ob es sich für sie lohnen könnte, nach einem Orgasmus zu streben. Wetzel betonte, dass dieses Wissen nicht ignoriert werden sollte.

Titelfoto: 123rf/lenetssergey

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