Sachsen bauen mit an riesigem Radioteleskop für die US-Wüste

Schkeuditz - Wenn in den USA künftig Astronomen mit einem riesigen Radioteleskop das Universum erforschen, dann ist Know-how aus Sachsen beteiligt. In Schkeuditz gab es am Donnerstag erste Einblicke.

Heiko Köppe (r.) und Fabrice Sander von der mtex antenna technology GmbH montierten den Prototypen einer 18 Meter großen Parabolantenne.
Heiko Köppe (r.) und Fabrice Sander von der mtex antenna technology GmbH montierten den Prototypen einer 18 Meter großen Parabolantenne.  © Jan Woitas/dpa

Radioteleskope fangen kosmische Strahlung ein, die für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. In der Wüste von New Mexico soll künftig eines der größten Teleskope der Welt neue Erkenntnisse über das Universum liefern.

Dazu haben Wissenschaftler und Ingenieure gestern im nordsächsischen Schkeuditz den Prototyp des Hauptreflektors vorgestellt. Er besteht aus mehr als 700 Stahlstreben, die zu einer 21 mal 18 Meter großen Oktaeder-Form zusammengesetzt werden.

Die ganze Konstruktion wiegt 43 Tonnen. Der Reflektor sei so konstruiert, dass er sich unter allen Umwelteinflüssen nie um mehr als die Dicke von drei menschlichen Haaren verforme, sagte Lutz Stenvers, Geschäftsführer von Mtex Antenna Technology.

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Die Firma entwickelt und fertigt Teleskope für die Astronomie sowie Spezialantennen. Der Reflektor kann laut Stenvers zerlegt, in Containern verschifft und in kürzester Zeit wieder zusammengesetzt werden.

"Dass in Schkeuditz an einem der weltgrößten Radioteleskope gearbeitet wird, zeigt, dass der Freistaat ein wichtiger Forschungsstandort für diese Spitzentechnologie ist“, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (48, CDU) am Donnerstag.

Statt bisher 28 Antennen sollen zukünftig 244 dieser 18-Meter Antennen in New Mexico und anderen US-Bundesstaaten stehen.
Statt bisher 28 Antennen sollen zukünftig 244 dieser 18-Meter Antennen in New Mexico und anderen US-Bundesstaaten stehen.  © Jan Woitas/dpa

So wird das gesamte Teleskop, das im nächsten Jahrzehnt errichtet werden soll, dann aus mehr als 200 solcher Reflektoren bestehen.

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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