Spektakulärer Fossilienfund: Hinweise auf neuen, riesigen Dinosaurier!

Bonn - Forscher der Universität Bonn vermelden eine Sensation. Die Wissenschaftler entdeckten die Überreste gewaltiger Fisch-Dinosaurier. Der Fundplatz ist mehr als ungewöhnlich.

In seiner Zeit - vor mehr als 200 Millionen Jahren - war der neuentdeckte Fischsaurier der König der Meere.
In seiner Zeit - vor mehr als 200 Millionen Jahren - war der neuentdeckte Fischsaurier der König der Meere.  © Marcello Perillo/Universität Bonn

Dinosaurier-Forscher der Universität Bonn haben die Fossilien zwar bereits vor mehr als 30 Jahren entdeckt, aber jetzt konnten die versteinerten Überreste zweifellos einer neuen Spezies von Fischdinos zugeordnet werden.

Diese, noch unbenannten, Ichthyosaurier lebten vermutlich vor mehr als 200 Millionen Jahren in den Ozeanen der Erde. Forscher nennen diese Periode in der Erdgeschichte: Trias.

Der Paläontologe Professor Martin Sander (62) vermutet, dass das Tier durchaus wehrhaft war und Jagd auf andere Meeresbewohner machte. Denn der wohl spektakulärste Knochen ist die handgroße Zahnwurzel des riesigen Tieres.

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Sie müssen gigantisch gewesen sein, mindestens 20 Meter lang und 80 Tonnen schwer, vergleichbar mit einem ausgewachsenen Pottwal, glaubt der Wissenschaftler.

Professor Sander (62) hält eine Ichthyosaurus-Rippe. Daneben die gigantische Zahnwurzel. Das Tier war wohl so groß wie ein ausgewachsener Pottwal.
Professor Sander (62) hält eine Ichthyosaurus-Rippe. Daneben die gigantische Zahnwurzel. Das Tier war wohl so groß wie ein ausgewachsener Pottwal.  © Montage: Lauren Garbay/Universität Bonn, Rosi Roth/Universität Zürich

Leider handelt es sich bei dem Fund nicht um ein komplettes Dino-Skelett, viele Knochen fehlen. Überhaupt sind bisher nur sehr wenige Fossilien von Ichthyosauriern gefunden worden.

Warum das so ist, ist für Professor Sander "bis heute ein großes Rätsel", wie er sagt.

So stellen Forscher sich die Tierwelt zur Zeit der Fischsaurier vor

Mit der Trias begann das Zeitalter der Dinosaurier. Aber auch die Vorfahren vieler noch heute lebender Organismen lebten zu dieser Zeit. Vor 200 Millionen Jahren endete diese Epoche und neue Arten begannen die Welt zu erkunden.
Mit der Trias begann das Zeitalter der Dinosaurier. Aber auch die Vorfahren vieler noch heute lebender Organismen lebten zu dieser Zeit. Vor 200 Millionen Jahren endete diese Epoche und neue Arten begannen die Welt zu erkunden.  © Jeanette Rüegg/Heinz Furrer/Universität Zürich

Der Fundort gilt als äußerst vielversprechend

Komplette Fossilien von Ichthyosauriern sind äußerst selten. Die Forscher erhoffen sich bald weitere zu finden.
Komplette Fossilien von Ichthyosauriern sind äußerst selten. Die Forscher erhoffen sich bald weitere zu finden.  © 123RF/Joaquin Corbalan

Der Fundgeschichte der Fossilien ist außergewöhnlich.

Denn anders als zu vermuten wäre, fand ein Team um den Schweizer Forscher Doktor Heinz Furrer die Fossilien im Hochgebirge. Der Fundort liegt auf einer Höhe von 2800 Metern, mitten in den Schweizer Alpen.

Der Fossilienfund war aber keineswegs dem blanken Zufall zu verdanken. Doktor Furrer wusste, wo er zu suchen hatte.

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Denn vor 200 Millionen Jahren, als diese Dinos lebten, haben sich die Alpen noch nicht aufgefaltet. Damals war dort noch Ozean.

Die Wissenschaftler Martin Sander und Michael Hautmann nahe dem Fundort in den Schweizer Alpen
Die Wissenschaftler Martin Sander und Michael Hautmann nahe dem Fundort in den Schweizer Alpen  © Jelle Heijn/Universität Bonn

Doktor Furrer sieht seine Theorie nun bestätigt: "Unsere damaligen Funde gehören zu den weltweit längsten Fischsauriern, mit dem dicksten bislang gefunden Zahn und dem größten Rückenwirbel Europas!"

Die Dino-Forscher erwarten in der nächsten Zeit, noch viele weitere spektakuläre Entdeckungen in den Alpen zu machen.

Titelfoto: 123RF/Joaquin Corbalan

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