Goldener Herbst für Thüringens Zwiebelbauern? "Die meisten sind zufrieden"

Von Katrin Zeiß

Heldrungen - Zwiebelmarktbesucher können sich in diesem Jahr wieder auf ein gutes Angebot an handgewickelten Zwiebelzöpfen freuen.

Udo Pötzschke ist Sprecher der die Märkte beliefernden Heldrunger Zwiebelbauern. (Archivfoto)
Udo Pötzschke ist Sprecher der die Märkte beliefernden Heldrunger Zwiebelbauern. (Archivfoto)  © Martin Schutt/dpa

Die Ernte sei gut ausgefallen, sagte Udo Pötzschke, Sprecher der die Märkte beliefernden Heldrunger Zwiebelbauern auf Anfrage. "Die meisten sind zufrieden."

Geschmälert sei wegen zu wenig Regen das Angebot an Strohblumen, die die rot-weißen Rispen schmückten, aber auch zu Trockensträußen oder -kränzen verarbeitet würden. "Aber es wird eine schöne Deko an den Zöpfen geben."

Beim Apoldaer Zwiebelmarkt, der bis Sonntag Tausende Besucher anlockte, boten nach Angaben von Pötzschke etwa ein Dutzend Zwiebelbauern aus Heldrungen und umliegenden Orten ihre Produkte an.

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Am zweiten Oktoberwochenende folgt der 372. Weimarer Zwiebelmarkt, wo sich rund 60 Heldrunger Verkaufsstände in der Schillerstraße konzentrieren.

Seit Jahrhunderten Zwiebelanbau in Heldrungen

Zwiebelbauern plagen Nachwuchssorgen. Junge Leute wollen offensichtlich nicht mehr aufs Feld.
Zwiebelbauern plagen Nachwuchssorgen. Junge Leute wollen offensichtlich nicht mehr aufs Feld.  © Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Der Zwiebelanbau in Heldrungen im Kyffhäuserkreis ist seit dem Mittelalter verbürgt. Begünstigt wird er von dem milden Klima in dem Anbaugebiet zwischen Schmücke, Hoher Schrecke und Kyffhäuser.

Die Herstellung von Zwiebelzöpfen ist in Heldrungen Sache der Bauernfamilien, die das tränentreibende Gemüse in privaten Gärten und auf kleinen Ackerflächen anbauen. Die Gesamtanbaufläche schätzt Pötzschke auf etwa vier Hektar.

Wegen der Abwanderung seit den 1990er Jahren haben sich die Reihen der Zwiebelbauern inzwischen gelichtet, seit Jahren gibt es Nachwuchsprobleme. Das Handwerk des Zöpfewickelns betreibt überwiegend die Generation der 50- bis über 70-Jährigen.

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Professionelle Agrarbetriebe haben in den vergangenen Jahren in Thüringen auf insgesamt bis zu 140 Hektar Speisezwiebeln angebaut. Die Kleinstflächen der Heldrunger Gemüsebauern sind in dieser Statistik nicht erfasst.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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