Von Simone Rothe
Erfurt - Thüringens Umwelt- und Energieminister Tilo Kummer (57, BSW) rechnet nach einer Gesetzesänderung durch den Landtag nicht mit einer großen Zahl von Windrädern im Wald.
"Wenn in den nächsten Jahren vielleicht zehn Windräder gebaut werden, dann ist das schon ein Erfolg", sagte Kummer der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Der Bau der Anlagen erfordere einen größeren zeitlichen Vorlauf und die Zustimmung der Kommunen. Hintergrund ist eine Gesetzesänderung durch den Landtag im Dezember.
Danach kann Thüringens Landesforstanstalt künftig mit Strom aus Windrädern Solar- und Holzanlagen ihre Finanzen für die Wiederaufforstung der durch Trockenheit und Borkenkäfer geschädigten Wälder aufbessern. Lange waren Windkraftanlagen im Wald ein Tabu in Thüringen.
"Wir werden uns anschauen, welche Projekte sind von den Kommunen gewollt", erklärte der Minister. Nach der Gesetzesänderung entscheiden die Kommunalparlamente über ihre Bauleitplanung, ob und wo Windräder aufgestellt werden.
Nach Angaben von Kummer gibt es Anfragen von einigen Unternehmen, die im Staatswald liegen, dass sie Windstrom beziehen wollen. Über ein Windbeteiligungsgesetz erhalten Thüringens Kommunen bereits jetzt einen gewissen Anteil am Verkauf von Windstrom, wenn die Anlagen auf ortsnahem Territorium stehen.
Thüringenforst ist eine Anstalt öffentlichen Rechts. Sie bewirtschaftet rund 200.000 Hektar Landeswald in Thüringen. Insgesamt steht im Freistaat auf einer Fläche von 550.000 Hektar Wald. Das ist etwa ein Drittel der Landesfläche.