Von Andreas Göbel
Erfurt - In Thüringen gibt es immer wieder Unfälle im Zusammenhang mit Giftpflanzen. Der Rat von Experten: im Zweifel lieber Finger weg!
In den vergangenen Jahren sei zwar ein leichter Anstieg zu verzeichnen, insgesamt blieben die Fallzahlen jedoch stabil, erklärt Anne Stürzebecher, stellvertretende Leiterin des Gemeinsamen Giftinformationszentrums der Länder Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (GGIZ).
Seit 2015 wurden rund 2500 Fälle mit Bezug auf Giftpflanzen registriert. Die häufigsten Fälle betrafen laut GGIZ – in absteigender Häufigkeit – Eibe, Liguster und Maiglöckchen. Laut der Landesforstanstalt ThüringenForst zählen Eibe und Robinie zu den giftigen Baumarten im Freistaat. Der Verzehr einer Handvoll Eibennadeln oder Eibensamen kann beim Menschen durch Atemlähmung und Herzstillstand tödlich enden, erklärte ein Sprecher.
Grundsätzlich hänge die Gefährlichkeit einer Pflanze von mehreren Faktoren ab, ergänzt Jürgen Ehrhardt vom Naturschutzverband Nabu Thüringen. Alter und körperliche Verfassung der Betroffenen spielten dabei ebenso eine Rolle wie Menge und Reifegrad der aufgenommenen Pflanzenteile.
Auch der Wirkstoffgehalt schwanke. Zudem gebe es Pflanzen wie Vogelbeere oder Gartenbohnen, die nach dem Kochen problemlos konsumiert werden könnten – roh jedoch nicht. Zum Beispiel kann der Konsum von Tollkirsche und Fingerhut lebensbedrohlich sein.
Um Vergiftungen zu vermeiden, gebe es einen einfachen Tipp: "Die wichtigste Regel bei Pflanzen lautet: Es sollten keine unbekannten Pflanzen angefasst oder gar verzehrt werden", so Stürzebecher.