Alan Menken kurz vor "Hercules"-Weltpremiere: "Machen immer noch Änderungen!"

Hamburg - Er ist eine echte Disney-Legende: Komponist Alan Menken (74) begeistert mit seiner Musik ("Aladdin", "Arielle" und "Die Schöne und das Biest") bis heute ganze Generationen. Momentan verweilt der gebürtige US-Amerikaner für die Weltpremiere von "Hercules – das Musical" am 24. März in Hamburg. Im TAG24-Interview verrät er, warum die Geschichte um den griechischen Halbgott auf die Musical-Bühne gehört.

TAG24 traf Alan Menken zum Interview in seinem Hamburger Hotelzimmer.
TAG24 traf Alan Menken zum Interview in seinem Hamburger Hotelzimmer.  © Tag24/Madita Eggers

Bei einem Treffen kurz vor der Premiere wurde eines besonders deutlich: Am Klavier fühlt sich Alan Menken am wohlsten, selbst in seinem Hamburger Hotelzimmer – wo TAG24 den Komponisten am Donnerstag zum Interview traf – steht ein Keyboard.

Der vielfach ausgezeichnete Komponist (unter anderem acht (!) Oscars und elf Grammys) steckt sein ganzes Herzblut in seine Musik. Mit seinen Kompositionen versucht er oft eine Hommage an "etwas noch viel Größeres" zu schaffen.

Im Fall von "Hercules" ist es eine Hommage an die Gospel-Musik, performt von den fünf Musen, die im Musical eine viel größere Rolle spielen werden als in dem Disney-Film von 1997.

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"Gospel ist der Geburtsort von R 'n' B, Rock ’n’ Roll und Blues und bringt dadurch direkt eine Diversität in die Show", erklärt der 74-Jährige. Die Musen waren es auch, die bei Menken überhaupt erst die Idee entfacht haben, aus "Hercules" ein Musical zu machen.

"Ich war mit meiner kleinen Tochter auf einer Disney-Kreuzfahrt und wir waren bei einer Hercules-Show. Und als die Musen herauskamen, dachte ich 'Oh my God, das kann wirklich funktionieren'. Als ein erzählerisches und theatralisches Stilmittel, ein bisschen wie die Agenten bei 'The Little Shop of Horrors', nur anders", so Menken.

"Und dann habe ich jeden, der zuhören wollte, versucht, davon zu überzeugen, dass Hercules ein gutes Musical wäre. Es hat eine Weile gedauert, aber ich habe es geschafft."

Die Musen UZOH, Chasity Crisp, Venolia, Leslie Behann und Jessica Reese (v.l.) rahmen Mae Ann Jorolan ("Meg") und Benét Monteiro ("Hercules") ein.
Die Musen UZOH, Chasity Crisp, Venolia, Leslie Behann und Jessica Reese (v.l.) rahmen Mae Ann Jorolan ("Meg") und Benét Monteiro ("Hercules") ein.  © Morris Mac Matzen/Stage Entertainment

Alan Menken schreibt gerne Songs für Bösewichte

Bei einem Presse-Event im Vorfeld der "Hercules"-Premiere performte "Meg"-Darstellerin Mae Ann Jorolan am Dienstag vor den kennenden Augen von Thomas Schumacher, Chef der Disney Theatrical Group, und Alan Menken den Song "Nein, ich bin nicht verliebt!".
Bei einem Presse-Event im Vorfeld der "Hercules"-Premiere performte "Meg"-Darstellerin Mae Ann Jorolan am Dienstag vor den kennenden Augen von Thomas Schumacher, Chef der Disney Theatrical Group, und Alan Menken den Song "Nein, ich bin nicht verliebt!".  © Tag24/Madita Eggers

Den Disney-Klassiker in ein Musical zu verwandeln, sei nicht nur ein jahrelanger Prozess gewesen, sondern habe auch viel Anpassungsarbeit gekostet.

Nicht nur an die neue Bühnenform, sondern auch an das Publikum, das die Geschichte erstmals vor einer Theater-Kulisse sehen wird.

Dazu gehört auch die Erweiterung der Geschichte, hauptsächlich um neue Lieder. "Einer der Hauptfragen war, wie erweitern wir das Stück, um andere Charaktere mehr einzubinden und Momente für neue Songs zu schaffen? Ich wollte zum Beispiel immer einen Song für Hades haben."

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Es mache einfach unfassbar viel Spaß, Songs für Bösewichte zu schreiben, da diese so vielfältig seien.

Ausprobiert wurde die Musical-Version von Hercules erstmals in Zusammenarbeit mit einem öffentlichen Theater in New York und dessen Charity-Programm "public works", bei dem über 200 Menschen, darunter Obdachlose, Ex-Häftlinge und Aktivisten, gemeinsam im Central Park eine Performance aufführten.

"Dieses Projekt hat geholfen, ein neues und aufregendes Bühnenprogramm von Hercules zu schaffen. Wir mussten es danach nur auf eine normale Cast-Größe reduzieren".

Menken: "Es macht einfach Sinn, dass Musicals in Hamburg auch entwickelt und nicht importiert werden!"

Alan Menken zusammen mit "Hercules"-Darsteller Benét Monteiro (39).
Alan Menken zusammen mit "Hercules"-Darsteller Benét Monteiro (39).  © Stage Entertainment

Die Entwicklung der Show ist aber noch lange nicht abgeschlossen, wie der Komponist betonte. Selbst nach der Premiere werde sich das Musical noch ändern.

"Es ist wichtig, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass jede andere Show, die wir nach Deutschland gebracht haben, zuvor in New York oder London eröffnet worden ist", so Menken.

"In diesem Fall jedoch behandeln wir die Show zwar so, als wäre sie in New York entwickelt worden, aber eigentlich entwickeln wir sie hier und machen immer noch fundamentale Änderungen."

Als erstes Disney-Musical wird "Hercules" seine Weltpremiere in der Hansestadt feiern. "Hamburg ist dabei eine ausschlaggebende Teststrecke für dieses Musical, was danach erst in die Welt ziehen wird."

Ein längst überfälliger Schritt, findet Menken. "Hamburg ist eine Musical-Stadt. Es hat ein sehr offenes Publikum und tatkräftige Crews, die hinter den Kulissen arbeiten. Es macht einfach Sinn, dass Musicals auch hier entwickelt und nicht nur hierhin importiert werden. Ich denke, wir investieren hier auch alle in die Zukunft!"

Aufgeregt sei er nach all den Jahren im Geschäft nicht mehr. Im Gegenteil: Menken zeigte sich gegenüber TAG24 zuversichtlich, dass die Show und vor allem die neuen Songs gut ankommen werden: "Ich bin davon überzeugt, dass wenn ich die neuen Songs gut finde und mir die letzten zwei Jahre auch nichts anderes von Leuten, die diese gehört haben, gesagt wurde, dass auch das Publikum sie mögen wird!"

Tickets für die Previews und auch die offiziellen Shows von "Hercules - das Musical" gibt es schon jetzt auf stage-entertainment.de.

Titelfoto: Stage Entertainment

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