"Fabian": Kästner-Verfilmung mit Tom Schilling läuft erstmals im Free-TV

Berlin - Berlin im Jahr 1931: Dr. Jakob Fabian arbeitet tagsüber als Werbetexter, nachts zieht er mit einem Kumpel durch Bordelle und Kneipen. Die Literaturverfilmung nach dem Klassiker von Erich Kästner ist an Ostern erstmals im TV zu sehen.

Tom Schilling (41) spielt die Hauptrolle in "Fabian oder Der Gang vor die Hunde". Die Literaturverfilmung läuft am Ostermontag im ZDF.
Tom Schilling (41) spielt die Hauptrolle in "Fabian oder Der Gang vor die Hunde". Die Literaturverfilmung läuft am Ostermontag im ZDF.  © Michael Sohn/POOL AP/dpa

Regisseur Dominik Graf (70, "Die geliebten Schwestern") hat sich in seinem Film "Fabian oder Der Gang vor die Hunde" einem Roman von 1931 gewidmet - einer Erzählung von Erich Kästner. Jetzt ist der Film von 2021 im Fernsehen zu sehen, er läuft am Ostermontag um 22 Uhr im ZDF. (Zuvor ist er bereits am Karfreitag um 20.15 Uhr auf Arte zu sehen.)

Die Geschichte erzählt vom Germanisten Jakob Fabian (Tom Schilling, 41), der bald seinen Job als Werbetexter in einer Zigarettenfabrik verlieren wird. Er vergnügt sich mit Alkohol und Frauen und streift mit dem unglücklich verliebten Labude (Albrecht Schuch, 37) durchs Nachtleben.

Bald lernt er Cornelia Battenberg kennen. Sie will Schauspielerin werden. Gespielt wird sie von Saskia Rosendahl (29, "Werk ohne Autor"). Zwischen beiden entwickelt sich eine Liebe, die ganz leichtfüßig erzählt wird. Doch die Geschichte wird tragisch enden. Wie vieles in der Zeit.

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"Wir sitzen alle im gleichen Zug und reisen quer durch die Zeit", heißt es an einer Stelle im Film. "Wir sehen hinaus. Wir sahen genug. Wir fahren alle im gleichen Zug und keiner weiß, wie weit." Zwei Jahre vor der "Machtergreifung" Adolf Hitlers und der Nationalsozialisten erzählt der Film von den letzten Jahren der Weimarer Republik.

Regisseur Dominik Graf zieht in "Fabian" alle filmischen Register

Eine Liebe, die tragisch endet: Fabian (Tom Schilling) und Cornelia Battenberg (Saskia Rosendahl) liegen in einer Szene des Films zusammen im Bett.
Eine Liebe, die tragisch endet: Fabian (Tom Schilling) und Cornelia Battenberg (Saskia Rosendahl) liegen in einer Szene des Films zusammen im Bett.  © Hanno Lentz/ZDF/dpa

Dabei nutzt Regisseur Graf viele filmische Mittel. Der Film hat ein quadratischeres Bildformat. Manchmal führt eine wackelige Kamera durchs Geschehen. Man sieht einen Zusammenschnitt aus historischen Aufnahmen und gespielten Szenen, aus lauter Musik und leisen Dialogen. So entsteht eine durchaus faszinierende Collage.

Regisseur Dominik Graf ist fast selbst eine sagenumwobene Figur. Wenn er mal wieder einen "Polizeiruf" oder einen "Tatort" dreht, freut das viele Fernsehzuschauer. Nicht zum ersten Mal hat er sich einen historischen Stoff vorgenommen - mit "Die geliebten Schwestern" schaute er aufs Weimar im 18. Jahrhundert.

In seinen drei Stunden erzählt "Fabian" nun vordergründig eine romantische Geschichte, fragt aber auch, welchem Kompass man im Leben folgen will. Kann man als moralischer Mensch in einer unmoralischen Welt bestehen?

Tom Schilling, Saskia Rosendahl und Albrecht Schuch - mit ihnen ist dafür eine tolle Besetzung gefunden worden.

Titelfoto: Michael Sohn/POOL AP/dpa

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