Spaß für Jung und Alt: Kreativer Animationsfilm "Smallfoot" startet im Kino

Berlin - Yetis mal ganz anders! Der Animationsfilm "Smallfoot - Ein eisigartiges Abenteuer" umgeht viele Klischees und weiß mit kreativen Einfällen und viel Liebe zum Detail zu überzeugen.

Migo (r.) und seine knuffigen Yeti-Freunde glauben an die Existenz der Smallfoots.
Migo (r.) und seine knuffigen Yeti-Freunde glauben an die Existenz der Smallfoots.  © PR/Warner Bros

Alles beginnt mit dem gutmütigen und neugierigen Yeti Migo (Kostja Ullmann), der in einer Eisberg-Stadt im Himalaja über den Wolken lebt.

Dort sind die Gesetze im wahrsten Sinne des Wortes in Stein gemeißelt. Der Steinbewahrer (Ingo Albrecht) trägt einen ganzen Umhang von ihnen.

Eins steht für die Yetis fest: Die Steine irren sich nicht. So wurden sie aus dem Hinterteil eines Yaks auf die Erde geworfen, die zudem eine Insel sein soll, auf der sogenannte "Smallfoots" nicht existieren.

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(Kritische) Fragen sollen die Bewohner herunterschlucken und tief in sich vergraben. Als Migo jedoch einen Menschen trifft, der mit seinem Flugzeug abstürzt, hat er Fragen und wird daraufhin vom Steinbewahrer aus dem Dorf verbannt.

Also begibt er sich mit der Hilfe von vier Freunden auf die Suche nach den "Smallfoots" und entdeckt unterhalb der Wolken eine eigenständige Welt.

Der Animationsfilm von Regisseur Karey Kirkpatrick (Ab durch die Hecke) und seinem Co Jason Reisig (Animationsleiter bei "Für immer Shrek", "Kung Fu Panda" und "Trolls") sorgt für erstklassige Unterhaltung für die ganze Familie.

Denn er bietet sowohl viele zündende Gags, als auch Tiefgang. Im Kern geht es darum, neugierig, offen, tolerant und freundlich zu sein, seine Komfortzone und seine eigene Welt zu verlassen, um neue Dinge zu erleben, dabei vorurteilsfrei neue Freunde zu finden, seinen Horizont zu erweitern und seinen eigenen Weg zu gehen.

"Smallfoot" Percy Patterson (r.) denkt zuerst, dass Migo (l.) kein echter, sondern ein Mensch mit Yeti-Kostüm ist.
"Smallfoot" Percy Patterson (r.) denkt zuerst, dass Migo (l.) kein echter, sondern ein Mensch mit Yeti-Kostüm ist.  © PR/Warner Bros

Bemerkenswert neben diesen kraftvollen Aussagen auch die vielen Einfälle, die die Crew auf überzeugende Weise in den Film eingebaut hat.

Sei es die Vorstellung des Yeti-Dorfs, der Eisabbau, der Palast des Steinbewahrers mitsamt der Geheimgänge oder die Flugzeug-Szene mit Migo - all das und noch viele weitere Sequenzen mehr sorgen für wunderschöne Kino-Momente auf einem durchgängig hohen Niveau, wie es Animationsfreunde außerhalb von Walt Disney / Pixar und Studio Ghibli nicht allzu oft zu sehen bekommen.

Man spürt über die gesamte Laufzeit von 96 Minuten die Liebe zum Detail, die in diesem Werk steckt.

Wertvoll sind auch die vielen klug eingesetzten, moralisch wertvollen Botschaften, die aus der jeweiligen Situation im Film heraus entstehen und dabei gänzlich ohne Moralkeule auskommen. Diesen schwierigen Balanceakt haben die Macher erstklassig gemeistert.

Dazu überzeugen die modernen Animationen der 80-Millionen-US-Dollar schweren Produktion, reichen allerdings nicht ganz an das Niveau der Disney-Filme heran.

So klein! Migo hält den "Smallfoot" von Percy in seinen Klauen.
So klein! Migo hält den "Smallfoot" von Percy in seinen Klauen.  © PR/Warner Bros

Durch die charmanten Figuren, die sympathische, voller interessanter Mythen steckende Geschichte und die überraschend gut funktionierende deutsche Synchronisation kann man darüber allerdings getrost hinwegsehen.

Denn auch die starke Kameraführung, die schönen Locations und der fesselnde Schnitt wissen zu überzeugen.

Hinzukommt eine grundsolide Musikuntermalung mit mehreren eigenen Songs, die von den Figuren mit einer zumeist gelungenen Choreografie vorgetragen werden.

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"Smallfoot" ist ein wunderschöner Animationsfilm mit wichtigen Botschaften, der kurzweilige Unterhaltung für die ganze Familie bietet und deshalb sehenswert ist, obwohl er nicht ganz an die Qualität von Disney-Klassikern wie "Zoomania", "Alles steht Kopf" oder "Der König der Löwen" heranreicht.

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