TAG24-Flopliste der schlechtesten Filme des Jahres 2021!

Deutschland - Enttäuschende Machwerke! Auch im Jahr 2021 gab es wieder einige richtig schlechte Filme. Doch wer hat es auf die ersten zehn Plätze geschafft? Alles dazu in der komplett subjektiven TAG24-Flopliste.

"Black Widow" (Scarlett Johansson, 37) wurde zum völlig falschen Zeitpunkt im Marvel-Kosmos platziert und riss auch davon abgesehen nicht mit.
"Black Widow" (Scarlett Johansson, 37) wurde zum völlig falschen Zeitpunkt im Marvel-Kosmos platziert und riss auch davon abgesehen nicht mit.  © PR/Disney/Marvel

Haarscharf an den Top Ten vorbeigeschrammt ist "Black Widow", weil sich mit "Eternals" schon ein anderer Marvel-Blockbuster hier wiederfindet.

Zusätzlich soll erwähnt werden, dass es ein großes Qualitätsgefälle gibt. Platz eins ist beispielsweise um Längen schlechter als Rang zwei und drei, die eng beieinanderliegen.

Der Abstand zu Position vier ist wiederum groß. Den folgenden sechs Werken fehlt zwar auch die Klasse, doch sie sind meist auf belanglose Art und Weise schlecht und nicht in dem Sinne schwach, als dass man sich nach dem Anschauen noch lange über sie ärgert.

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Sie haben zumindest ein paar kleinere Lichtblicke wie etwa eine gute Optik oder solide Einzelszenen, was aber nicht heißt, dass sie auch nur ansatzweise gut wären.

Schließlich sind sie nicht einfach so auf dieser Liste der filmischen Ernüchterungen gelandet. Und das in einem Jahr, in dem es viele herausragend gute Werke zu bestaunen gab.

Um die geht es hier allerdings nicht. Sondern um die zehn schlechtesten Filme 2021.

Platz 10: "Lieber Thomas"

Extrem langatmig! Für viele Kritiker war "Lieber Thomas" eines der besten deutschen Werke des Jahres. Dem kann sich an dieser Stelle überhaupt nicht angeschlossen werden, weil die Lebensgeschichte vom Schriftsteller, Dramatiker, Drehbuchautor und Lyriker Thomas Brasch viel zu anstrengend inszeniert wurde.

Anstatt emotionale Sequenzen gut platziert einzusetzen, gibt es hier zu viele Ausraster. Durch deren Aneinanderreihung nutzt sich dieses nervtötende Stilmittel schnell ab. Das wiederum hat zur Folge, dass sich das anfängliche Interesse bald verflüchtigt, was den weiteren Verlauf des 150 Minuten langen Dramas teilweise quälend zäh macht.

Denn Regisseur Andreas Kleinert (59, "Tatort: Wo ist Mike?") hat sich leider für eine verworrene und abstrakte Machart entschieden, bei der man oft nicht genau weiß, welche Szene real ist und welche Braschs Fantasie entspringt. Darüber hinaus fehlt ein roter Faden bzw. ein stringenter Handlungs- und Spannungsbogen.

Das ist schade, weil die geschliffenen Dialoge für einige nachdenklich stimmende Höhepunkte sorgen, man durch die wilde Inszenierung Braschs Lebensstil nachvollziehen kann und Albrecht Schuch (36) ihn stark spielt. Trotzdem entsteht wegen der erwähnten Schwächen keine emotionale Nähe zu den Protagonisten, weshalb sich der Film den Platz auf dieser Liste redlich verdient hat.

Hier kommt Ihr zur ausführlichen >> TAG24-Kritik von "Lieber Thomas".

Albrecht Schuch (36, M.) spielt Thomas Brasch glaubwürdig und verleiht ihm zumindest ein wenig Substanz, kann "Lieber Thomas" aber ebenso wenig wie Jella Haase (29, r.) retten.
Albrecht Schuch (36, M.) spielt Thomas Brasch glaubwürdig und verleiht ihm zumindest ein wenig Substanz, kann "Lieber Thomas" aber ebenso wenig wie Jella Haase (29, r.) retten.  © PR/Zeitsprung Pictures/Wild Bunch Germany/Peter Hartwig

Trailer zu "Lieber Thomas" mit Albrecht Schuch, Jella Haase, Jörg Schüttauf und Joel Basman

Platz 9: "The Ice Road"

Langeweile pur! "The Ice Road" kann trotz Liam Neeson (69) und Laurence Fishburne (60) nicht überzeugen. Die beiden und einige andere eher unbekannte Darsteller spielen Trucker und wollen einige Männer retten, die bei einem Minenunfall verschüttet wurden.

Leider ist dabei ein Thriller ohne Thrill herausgekommen, der wegen seines schwachen Drehbuchs, der schwerfälligen Inszenierung und der uninspirierten Spannungskurve nicht mal B-Movie-Format hat. Das liegt auch an Ungereimtheiten, klaffenden Logiklöchern, billigen Spezialeffekten, hanebüchenen Dialogen und lahm choreografierten Kämpfen.

Immerhin gibt es ein paar herrliche Landschaftsaufnahmen der kanadischen Wildnis zu sehen, doch das lockert den zähen Sehfluss nur bedingt auf und lenkt nicht von der inhaltsschwachen Story ab.

Zudem bedient der Actioner hinsichtlich der Charakterdarstellung viele ausgelutschte Klischees. Darüber hinaus zünden die Gags nicht und der Schnitt ist unausgewogen. All das hat zur Folge, dass man das Geschehen desinteressiert und distanziert betrachtet. Zusammengenommen ein Film, um den man einen weiten Bogen machen sollte.

Hier kommt Ihr zur ausführlichen >> TAG24-Kritik von "The Ice Road".

Liam Neeson (69, r.) und Laurence Fishburne (60, M.) fungieren als Zugpferde für "The Ice Road", haben sich aber keinen Gefallen getan, in diesem schwachen Action-Thriller mitzuwirken.
Liam Neeson (69, r.) und Laurence Fishburne (60, M.) fungieren als Zugpferde für "The Ice Road", haben sich aber keinen Gefallen getan, in diesem schwachen Action-Thriller mitzuwirken.  © PR/Wild Bunch Germany 2021

Deutscher Trailer zu "The Ice Road" mit Liam Neeson und Laurence Fishburne

Platz 8: "Je suis Karl"

Bedenkliches deutsches Drama! Regisseur Christian Schwochow (42, "Deutschstunde") setzt sich in seinem Werk mit Extremismus, Fanatismus und Radikalismus einer Jugend-Gruppierung auseinander, arbeitet deren Hintergründe aber überhaupt nicht aus! Durch das völlig überzogene Ende ist der Film dann sogar in der Kategorie "Schwierig" einzuordnen.

Zu allem Überfluss funktioniert die in ihrer Entstehung unglaubwürdige Liebesgeschichte zwischen Hauptfigur Maxi (Luna Wedler, 21) und Karl (Jannis Niewöhner, 29) nicht. Erstere verlor einen Teil der Familie bei einem Bombenanschlag in Berlin und stürzt sich in ihrer Trauer in die Arme des Charmeurs. Dabei verhält sie sich extrem naiv, wird andererseits aber als intelligente junge Frau dargestellt, was so gar nicht zusammenpasst.

Ohnehin ist das Drama aufgrund der Machart plakativ und lässt einen fragend sowie frustriert zurück, weil es sich durch die Auflösung einige gute Einzelszenen und durchaus fesselnde Momente wieder einreißt. Die anstrengende Ruckelkamera, die immer hanebüchener werdende Handlung und die klaffenden Storylücken setzen allem die negative Krone auf.

Hier kommt Ihr zur ausführlichen >> TAG24-Kritik von "Je suis Karl".

Luna Wedler (21, l.) und Milan Peschel (53) spielen durchaus gut, können die Schnitt-, Story- und Drehbuchschwächen allerdings nicht übertünchen.
Luna Wedler (21, l.) und Milan Peschel (53) spielen durchaus gut, können die Schnitt-, Story- und Drehbuchschwächen allerdings nicht übertünchen.  © PR/Pandora Film/Michaela Hermina

Trailer zu "Je suis Karl" mit Luna Wedler, Jannis Niewöhner und Milan Peschel

Platz 7: "Monster Hunter

Blockbuster-Reinfall! "Monster Hunter" wäre wohl auch ohne Corona in den Kinos gefloppt. Eine echte Geschichte in der Videospiel-Verfilmung zu finden ist schwer. Mehrere Soldaten um Anführerin Artemis (Milla Jovovich, 45, "Resident Evil") befinden sich in Afghanistan in der Wüste im Einsatz. Dort rasen sie in einen blitzenden Sandsturm und gelangen dadurch in eine fremde Welt, in der sie von gewaltigen Ungeheuern angegriffen werden.

Zwar greift ihnen ein Jäger ohne Namen (Tony Jaa, 45, "Ong-Bak") unter die Arme, trotzdem eröffnen sie (sinnlos) das Feuer auf den Kampfsportkünstler, obwohl er ihnen bei der Rückkehr auf "ihre" Erde helfen könnte. Das ist eine von vielen Ungereimtheiten in der Storyführung, was aber nicht verwundert, wenn man weiß, dass Paul W. S. Anderson (56, "Resident Evil" 1, 4-6) der verantwortliche Regisseur ist.

Auch sein neuestes Werk ist ohne Liebe zum Detail und erkennbar von der Stange für die breite Masse konzipiert. So bietet es zwar einige gut inszenierte Monsterkämpfe, ist allerdings sehr belanglos geraten. Von all diesen Schwächen hebt sich der dumme sowie peinliche Humor noch mal deutlich ab.

Wäre "Monster Hunter" nicht so leicht zu vergessen, die Locations sowie Kameraführung nicht so stark und würden Jaa sowie Jovovich nicht mit vollem Körpereinsatz zur Sache gehen, wäre dieses lahme Machwerk auf dieser Liste noch weiter vorn gelandet.

Milla Jovovich (45, l.) und Tony Jaa (45) demonstrieren in "Monster Hunter" ihre Action-Fertigkeiten, können ihren mit Schwächen behafteten Film jedoch nicht retten. Jaa spielt zudem auch noch in "Jiu Jitsu" mit, der auf Platz zwei dieser Liste gelandet ist. Schade um die herausragenden physischen Qualitäten des Martial-Arts-Experten.
Milla Jovovich (45, l.) und Tony Jaa (45) demonstrieren in "Monster Hunter" ihre Action-Fertigkeiten, können ihren mit Schwächen behafteten Film jedoch nicht retten. Jaa spielt zudem auch noch in "Jiu Jitsu" mit, der auf Platz zwei dieser Liste gelandet ist. Schade um die herausragenden physischen Qualitäten des Martial-Arts-Experten.  © PR/Constantin Film Verleih GmbH

Deutscher Trailer zu "Monster Hunter" mit Milla Jovovich, Tony Jaa und Ron Perlman

Platz 6: "Eternals"

Der Tiefpunkt vom Marvel Cinematic Universe! Kein anderer Film sorgte in diesem Jahr für so viel Frust. Obwohl mit "Oscar"-Gewinnerin Chloe Zhao (39, "Nomadland") eine herausragende Regisseurin am Werk war, gelang es ihr und der Crew nicht, das völlig überfrachtete und deshalb erschreckend oberflächliche Werk zu retten.

Stattdessen wurde versucht, unzählige neue Figuren einzuführen, was aber in die Hose ging. Zwar langweilte das vollgepackte Werk nicht, hatte visuell aufgrund der starken Spezialeffekte, Kostüme und Kämpfe viel zu bieten, doch der Inhalt konnte mit der schönen Fassade nicht mithalten.

Diese bröckelte mit der Zeit immer mehr und fiel irgendwann in sich zusammen, weil es obendrein noch klischeehafte Lovestorys sowie eine nicht immer glaubwürdige Gruppendynamik gibt, die Hintergründe im Argen bleiben und die emotionalen Einstiegspunkte fehlen. Deshalb enttäuschte der groß aufgezogene Blockbuster sehr.

Hier kommt Ihr zur ausführlichen >> TAG24-Kritik von "Eternals".

Die Story-Wendungen rund um den besonders mächtigen Eternal Ikaris (Richard Madden, 35) wirken oft unvorbereitet und daher wenig glaubwürdig.
Die Story-Wendungen rund um den besonders mächtigen Eternal Ikaris (Richard Madden, 35) wirken oft unvorbereitet und daher wenig glaubwürdig.  © PR/Disney/Marvel

Deutscher Trailer zu "Eternals" mit Richard Madden, Gemma Chan, Angelina Jolie und Salma Hayek

Platz 5: "Tides"

Inhaltsleerer Dystopiefilm! "Tides" hat zwar optisch einiges zu bieten und ist phasenweise atmosphärisch dicht, enttäuscht storytechnisch allerdings sehr. In diesem Sci-Fi-Drama floh die Menschheit nach dem Klimawandel, mehreren Pandemien und Krieg von der Erde und siedelte sich auf einem Planeten mit dem Namen Kepler 209 an. Zwei Generationen später kehren einige Astronauten aus dem All zurück, um zu überprüfen, ob eine Rückkehr möglich ist und die Erde sich erholt hat.

Leider erfährt man nicht mehr über die Hintergründe. Stattdessen bekommt das Publikum eine äußerst lückenhaft und oberflächlich erzählte Geschichte mit substanzlosen Figuren vorgesetzt, durch die zu keinem Zeitpunkt emotionale Nähe aufkommt.

Daran hat der anstrengende Schnitt mit seinen ermüdend abrupten Szenen- und Perspektivwechseln entscheidenden Anteil. Ebenso wie das Drehbuch und die Dialoge, die beide so wirken, als bekomme man hier die Rohfassung vorgesetzt. Deshalb hat man am Ende viele offene Fragen und nur sehr wenige Antworten. Hinzu kommen Längen und viele zähe Sequenzen, die der phasenweise aufkommenden dichten Atmosphäre und der Bildpracht die Luft zum Atmen nehmen. Eine vertane Chance!

Hier kommt Ihr zur ausführlichen >> TAG24-Kritik von "Tides".

Nora Arnezeder (32, l.) und Sarah-Sofie Boussnina (30) können ihren Figuren in "Tides" leider keine Substanz verleihen.
Nora Arnezeder (32, l.) und Sarah-Sofie Boussnina (30) können ihren Figuren in "Tides" leider keine Substanz verleihen.  © PR/Constantin Film Verleih GmbH

Deutscher Trailer zu "Tides" mit Nora Arnezeder, Iain Glen und Joel Basman

Platz 4: "Old"

Nerviger Genremix! Zwar hatte Kultregisseur M. Night Shyamalan (51, "The Sixth Sense") erkennbar eine Vision und beschäftigt sich in seinem Film mit dem Altern, verfängt sich dabei aber in seinem selbst ausgeworfenen Twist-Spinnennetz und findet nicht mehr heraus. Das ist schade, weil sein Werk auf einer guten Grundidee fußt.

In "Old" wird eine Gruppe Menschen an einen Strand gebracht, wo die Zeit aus nicht genannten Gründen viel schneller vergeht als anderswo. Innerhalb von einem Tag altern sie um gleich 50 Jahre und reagieren dementsprechend unterschiedlich auf dieses Horrorszenario.

Aber leider nicht authentisch. Denn die Figuren sind nahezu alle unsympathisch, klischeebelastet oder sogar richtig nervig. Das wiederum hat zur Folge, dass man den Film gefühlskalt und trotz anfänglicher Neugier zunehmend desinteressiert betrachtet. Schließlich sind auch die Dialoge oft nichtssagend und der Schnitt unausgewogen, womit er Logiklöcher verstärkt. Deshalb ist "Old" ein ernüchternder Schocker ohne eine funktionierende Spannungskurve geworden.

Hier kommt Ihr zur ausführlichen >> TAG24-Kritik von "Old".

Gael Garcia Bernal (43, l.) und Alex Wolff (24) spielen leider in einem der schwächsten Filme von M. Night Shyamalan (51) mit.
Gael Garcia Bernal (43, l.) und Alex Wolff (24) spielen leider in einem der schwächsten Filme von M. Night Shyamalan (51) mit.  © PR/Universal Pictures

Trailer zu "Old" von M. Night Shyamalan mit Vicky Krieps, Gael Garcia Bernal und Thomasin McKenzie

Platz 3: "The Trouble With Being Born - Vom Nachteil geboren zu sein"

Pseudo-intellektuelles Sci-Fi-Drama! "The Trouble With Being Born", auch bekannt unter dem deutschen Titel "Vom Nachteil geboren zu sein", lief kurz im Kino, auch schon im ZDF und enttäuschte auf ganzer Linie.

Denn was die Zuschauer hier an Möchtegern-Intelligenz zu sehen bekommen, ist nicht mehr feierlich. Im Stil von Terrence Malick (78) wird eine inhaltsleere Sequenz an die andere gereiht. All das wird von einer unsäglich unübersichtlichen Kameraführung und vermeintlich schlauen Dialogen begleitet.

Dabei macht es sich die in Berlin lebende österreichische Regisseurin Sandra Wollner (38) - wie bei dieser Art Film üblich - sehr leicht und überlässt nahezu alles der Deutungshoheit des Publikums. Jede/-r kann hier hereininterpretieren, was er/sie will.

So geht der krude Genremix zwar nur 94 Minuten, fühlt sich aufgrund der Unentschlossenheit aber deutlich länger an und hat viele quälend zähe Stellen. Da es ihm obendrein wegen des erkennbar begrenzten Budgets nicht gelingt, wenigstens für schöne Bilder zu sorgen, strengt "The Trouble With Being Born" schnell an.

Besonders ärgerlich ist er deshalb geraten, weil er an sich einen interessanten Ansatz bzw. ein Tabuthema als Aufhänger hat. Es geht um ein Mädchen, das in der Zukunft ein Sexroboter für ihren "Vater" ist. Doch gerade, weil dieser äußerst brisante Aspekt nicht klar herausgearbeitet und dementsprechend eingeordnet wird, sind die Szenen, in denen die junge Schauspielerin Lena Watson fast gänzlich nackt zu sehen und klar ist, was anschließend passiert, auf widerwärtige Weise verstörend bzw. abstoßend.

Da Wollners Werk auch sonst keine Stärke hat, ist "Vom Nachteil geboren zu sein" der schlechteste deutschsprachige Film in diesem Jahr.

Die junge Lena Watson verkörpert unter anderem einen Sexroboter. Leider wird dieser Kernpunkt nicht wirklich herausgearbeitet, weshalb "The Trouble With Being Born" ein bedenklicher Film geworden ist.
Die junge Lena Watson verkörpert unter anderem einen Sexroboter. Leider wird dieser Kernpunkt nicht wirklich herausgearbeitet, weshalb "The Trouble With Being Born" ein bedenklicher Film geworden ist.  © PR/Panama Film

Trailer zu "The Trouble With Being Born" mit Lena Watson und Dominik Warta

Platz 2: "Jiu Jitsu"

Auf ganzer Linie enttäuschender Actioner! Eine ernstzunehmende Geschichte wird in dieser Comicbuch-Verfilmung nicht erzählt. Stattdessen liest sich die Rahmenhandlung wie aus "Mortal Kombat" und anderen vergleichbaren Games/Genrewerken geklaut.

Alle sechs Jahre kommt ein Alien auf die Erde, um gegen die besten menschlichen Fighter zu kämpfen. Tausend Jahre lang konnten die Martial-Arts-Experten die Angriffe der Außerirdischen abwehren. Denn wenn nicht, gäbe es die Erde gar nicht mehr. Diesmal spitzt sich die Lage jedoch zu, weil Jake Barnes (Alain Moussi, 40) seinen Kampf schwer verletzt abbricht und infolgedessen an Gedächtnisverlust leidet. Kommt er rechtzeitig wieder zu sich, um den Planeten zu retten?

Viel mehr Story gibt es in den 102 Minuten nicht. Stattdessen wird eine Actionszene an die nächste gereiht. Leider sind diese Sequenzen weder innovativ noch hochwertig, sondern absoluter Genre-Standard und teilweise sogar deutlich darunter. Das gilt besonders für die Momente, in denen Nicolas Cage (57) die Bühne betritt. Der "Oscar"-Preisträger hat hier klar erkennbar einen beweglicheren Stuntman, der ihn doubelt, weshalb jegliche Glaubwürdigkeit und Dynamik flöten gehen.

Obendrein treibt Cage sein berühmt-berüchtigtes Overacting auf die Spitze. Trotzdem ist seine Entscheidung, diesen Part anzunehmen, aus rein finanzieller Sicht nachvollziehbar. Er ersetzte Bruce Willis (66) und bekam laut "IMDB" fünf Millionen US-Dollar Gage für drei Drehtage und damit ein Fünftel des gesamten Budgets!

Bei so einer Monster-Bezahlung wird er verschmerzen können, dass kein Film mit ihm jemals schlechter von den Zuschauern bewertet wurde. Bei "IMDB" liegt sie aktuell bei 2,9 von 10 - und es haben bisher immerhin knapp 8000 Leute mitgemacht.

All das verwundert nicht. Denn obwohl neben Cage auch noch Frank Grillo (56, "The Return of the First Avenger"), Jaa und Rick Yune (50, "The Fast and the Furious") am Start sind, funktioniert "Jiu Jitsu" nicht.

Er reißt emotional nicht mit und ist wegen der redundanten Machart langweilig geraten, anstatt mit spektakulären Einfällen zu glänzen. Darüber hinaus sind die Spezialeffekte billig, die Dialoge sowie Möchtegern-Witze peinlich und die Gestaltung der Aliens furchtbar ideenlos. Zu allem Überfluss kommt Hauptdarsteller Moussi mimisch so beschränkt daher, dass man sich kopfschüttelnd fragt, wie der sonstige Stuntman diese Rolle bekommen konnte.

Wegen all dieser Schwächen zählt "Jiu Jitsu" zu den schwächsten Werken des Jahres. Wer das für sich bewerten möchte, kann das bei Sky tun, wo er im Cinema-Paket im Abo enthalten ist.

Frank Grillo (56, l.) spielt in den beiden schlechtesten Filmen des Jahres mit. Nicolas Cage (57) treibt sein berüchtigtes Overacting in "Jiu Jitsu" auf die Spitze.
Frank Grillo (56, l.) spielt in den beiden schlechtesten Filmen des Jahres mit. Nicolas Cage (57) treibt sein berüchtigtes Overacting in "Jiu Jitsu" auf die Spitze.  © PR/Alive - Vertrieb und Marketing

Deutscher Trailer zu "Jiu Jitsu" mit Nicolas Cage, Frank Grillo, Tony Jaa und Alain Moussi

Platz 1: "Cosmic Sin - Invasion im All"

Ein kompletter Reinfall! "Cosmic Sin - Invasion im All" ist mit Abstand der schlechteste Film im Jahr 2021. Dass hier mit Bruce Willis (66, "Stirb langsam" 1-5) und Grillo gleich zwei namhafte Schauspieler mit dabei sind, ist für sie selbst, vor allem aber für ihre Fans ein Schlag ins Gesicht.

Denn sie schlittern durch ein hanebüchenes Science-Fiction-Werk, dem das geringe Budget anhand von Kostümen, Szenebild und vor allem den billigen Spezialeffekten deutlich anzusehen ist. Besonders qualvoll ist allerdings die "Geschichte". Zu Beginn wird in abgehackten Sätzen eine Zeitleiste gezeigt, in der von einer Allianz zwischen Aliens und Menschen die Rede ist, die mit der Zeit zerbrach.

So ist schon klar, was dann folgt. Eine Flotte von Außerirdischen greift ein menschliches Pärchen auf einem abgelegenen Planeten an. Diese Nachricht dringt durch und so wird "Blutgeneral" James Ford (Willis) reaktiviert, um die Erde zu retten. Es ist traurig zu sehen, wie lustlos und ausdruckslos der Action-Star durch die äußerst dünne und völlig einfallslose Handlung stapft.

Auch die anderen Darsteller zeigen, weshalb sie nur in einer solch ernüchternden Billigproduktion dabei sind. Ihnen fehlt es durch die Bank weg an mimischer Ausdrucksstärke. Besonders peinlich wird es, wenn "Cosmic Sin" versucht, lustig zu sein. Schon die Kampfszenen bewegen sich auf grottenschlechtem Niveau, aber der "Humor" und das "Drehbuch" sind schlichtweg eine bodenlose Frechheit!

Es tut fast schon körperlich weh, sich die "Witze" und unfassbar dämlichen Dialoge anzuhören. Selten musste man sich bei einem Film so fremdschämen. Hinzu kommen eine nervtötende Ruckelkamera, ein fehlgeleiteter Schnitt und eine komplett wirre Storyführung, die das filmische Desaster von Regisseur Edward Drake (30) abrunden.

Bruce Willis (66) lustlos und mit immer gleicher Mimik durch so ein filmisches Vollfiasko latschen zu sehen, tut weh.
Bruce Willis (66) lustlos und mit immer gleicher Mimik durch so ein filmisches Vollfiasko latschen zu sehen, tut weh.  © PR/Koch Films

Deutscher Trailer zu "Cosmic Sin - Invasion im All" mit Bruce Willis und Frank Grillo

Wen all das nicht abschreckt, der kann sich "Invasion im All" mittlerweile im Abo von Sky Cinema ansehen. Allerdings sollte man mit seinem Leben Besseres anzufangen wissen, als sich Willis und Grillo in solch einem Totalausfall zu geben.

Titelfoto: PR/Alive - Vertrieb und Marketing/Koch Films

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