Ursula Werner drehte Sex-Szenen im Alter: "Was hast du da jetzt zugesagt?!"
Leipzig - 2008 spielte Schauspielerin Ursula Werner die Hauptrolle in dem Film "Wolke 9", der sich mit dem Tabuthema Sex und Liebe im Alter beschäftigte. Für ihr Werk wurde die 79-Jährige mehrfach ausgezeichnet - auch wenn sie eine gute Portion Respekt für ihre Rolle hatte!
Im MDR-Riverboat sprach die 79-Jährige über den Anruf, der ihr Engagement in dem Film von Andreas Dresen (59) besiegelte.
"Ich hatte mit Andreas schon zwei Filme vorab gedreht und das hat mir unheimlich gefallen, wie er arbeitet. Ich hätte mir aber nie gedacht, dass er mir dann eine Hauptrolle in seinem nächsten Film anbieten würde", schilderte Werner.
Bei einem Telefonat rückte der Regisseur dann nur zögerlich mit der Thematik des Filmes raus.
"Er sagte mir, es wird eine Liebesgeschichte um Alter, ich sagte 'ja, ja!' Dann meinte er, da sind auch Nackt- und Sexszenen dabei und ich wieder so: 'Ja, ja!' Dann habe ich aufgelegt und mir gedacht: Was hast du denn da zugesagt!", erinnerte sich die "Der Junge muss an die frische Luft"-Darstellerin.
Die gebürtige Eberswälderin sagte zu und zog den Dreh durch:
In "Wolke 9" geht es um eine 60-jährige Frau, die ihren Ehemann verlässt, nachdem eine Affäre mit einem noch älteren Mann ihre Leidenschaft und Lust neu entfachen.
Ursula Werner spielte im "Tatort" und "In aller Freundschaft"
Für die Rolle erhielt Werner 2009 den Deutschen Filmpreis. Als sie die Anfrage bekam und direkt das Go gab, fragte sie sich nach dem Telefonat: "Was hast du da jetzt zugesagt?!"
"Kurz vor dem Dreh hab ich aber noch einmal in meinen Geburtskalender geguckt, wann ich geboren wurde, dass ich da noch solche Szenen drehen muss. Aber bei Andreas wusste ich, das kann nicht schlecht werden", schmunzelte die Schauspielerin.
Seither ist Werner nicht mehr aus dem deutschen Fernsehen wegzudenken, spielte in weiteren Filmen wie "Als Hitler das rosa Kaninchen stahl" oder in Serien wie dem "Tatort" oder "In aller Freundschaft" mit.
Ihr Sprung aus der Komfortzone wurde also mehr als belohnt!
Titelfoto: Jens Kalaene dpa/lbn