Konzerte von Roger Waters abgesagt: "Jetzt ist er einfach wahnsinnig geworden"

Kraków (Polen) - Nach einer Reihe kritischer Stimmen zu den Konzerten von Roger Waters (79) im kommenden Frühjahr in Polen, hat das Management des "Pink Floyd"-Mitbegründers bekannt gegeben, dass die beiden Veranstaltungen in der Konzertarena in Kraków (Krakau) abgesagt wurden. Grund sei demnach offenbar die Haltung des Musikers zum Krieg gegen die Ukraine. Viele Polen seien darüber empört.

Roger Waters (79) sollte Ende April 2023 im Rahmen seiner Abschiedstournee "This is Not A Drill" in Kraków auftreten. Die Veranstaltungen wurden abgesagt.
Roger Waters (79) sollte Ende April 2023 im Rahmen seiner Abschiedstournee "This is Not A Drill" in Kraków auftreten. Die Veranstaltungen wurden abgesagt.  © THEO WARGO / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

Anfang August sorgte der britische Musiker mit seinen Äußerungen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine für Ärger. Im Interview mit US-Moderator Michael Smerconish (60) sagte Waters, US-Präsident Joe Biden (79) "schürt das Feuer in der Ukraine. (...) Das ist ein großes Verbrechen." Waters behauptete zudem - gegen den deutlichen Widerspruch Smerconishs - dass die USA die Dauer des Krieges verlängern. Wenn Biden wolle, wäre der Krieg "morgen beendet".

In Moskau gab es dafür Beifall. Russlands Ex-Präsident Dmitri Medwedew (57) freute sich: "Es gibt noch adäquate Leute im Westen. Pink Floyd forever", schrieb er auf seiner Seite im sozialen Netzwerk vkontakte und unterlegte den Post mit dem Lied "Wish You Were Here" von Waters.

Der ukrainische Botschafter in Österreich, Olexander Scherba (52) nannte Waters nach dem Interview eine "willenlose, herzlose, gnadenlose und verlorene Person" und forderte ihn bei Twitter auf, nach Russland zu ziehen.

Rogers gilt als "unerwünschte Person"

Roger Waters (79) unterstützt außerdem die BDS-Bewegung, eine Abkürzung für "Boycott, Divestment and Sanctions", die zum Boykott von Israel aufruft.
Roger Waters (79) unterstützt außerdem die BDS-Bewegung, eine Abkürzung für "Boycott, Divestment and Sanctions", die zum Boykott von Israel aufruft.  © ALBERTO PIZZOLI / AFP

Nun folgte die Absage aus Polen. Der Veranstalter teilte mit, dass der Manager von Waters darüber informierte, dass der Künstler "beschlossen habe, sich zurückzuziehen – ohne Angabe von Gründen", bestätigte Łukasz Pytko von der Marketing- und Verkaufsabteilung der Tauron Arena Kraków. Die Stellungnahme wurde auf Love Kraków veröffentlicht.

Die beiden Termine am 21. und 22. April 2023 sind auf der Webseite des Künstlers nicht mehr gelistet.

Laut einem Bericht des polnischen Nachrichtenportals Interia, hatten zuvor Mitglieder des Krakówer Stadtrates beschlossen, einen Entwurf vorzulegen, der den Status von Personen regelt, die Russland unterstützen. Diese würden automatisch zur "persona non grata", also einer unerwünschten Person, ernannt.

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"Roger Waters wird nicht in Kraków spielen. Wer Putin und seine Propaganda unterstützt, sollte unsere Stadt nicht betreten dürfen!" - schrieb Rafał Komarewicz, Vorsitzender des Stadtrates, in den sozialen Medien.

Ähnlich äußerte sich der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, Michał Drewnicki: "Jemanden als unerwünschte Person anzuerkennen, und ein solcher 'Titel' sollte Mr. Waters verliehen werden, hat Wirkung - ich glaube, es hat ihn erreicht, da er die Veranstaltung selbst abgesagt hat. Wir wollen nicht, dass Kraków, die Stadt der polnischen Könige, Unterstützer der russischen Propaganda und der Kreml-Verbrechen ist. Lass es alle wissen!"

Und Stadtrat Łukasz Wantuch erklärte: "Roger Waters unterstützt offen Putin. (...) Schon vor Beginn des Krieges in der Ukraine waren einige seiner Ansichten umstritten, und jetzt ist er einfach wahnsinnig geworden, ein Opfer und Angreifer zugleich".

Titelfoto: THEO WARGO / GETTY IMAGES NORTH AMERICA / GETTY IMAGES VIA AFP

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