Nach Millionen-Renovierung: Premiere im Hansa-Theater inspiriert Udo Lindenberg

Hamburg - Mit einer augenzwinkernd "ausverschenkten" Premiere – exklusiv für geladene Gäste – ist das traditionsreiche Hansa-Theater in Hamburg am Donnerstagabend in die Spielzeit 2025/26 gestartet. Bis zum 8. März öffnet sich der Vorhang nun wieder für ein fesselndes, internationales Varieté-Programm mit acht unterschiedlichen Acts und immer wechselnden Gastgebern.

Die Intendanten Ulrich Waller (r.) und Thomas Collien im frisch renovierten Theatersaal.
Die Intendanten Ulrich Waller (r.) und Thomas Collien im frisch renovierten Theatersaal.  © Jürgen Joost

Für die Intendanten Ulrich Waller und Thomas Collien war es eine Wohltat, "dass die Hamburger das Theater jetzt nach den drei wirklich harten Monaten wiedersehen können."

Rund 1,2 Millionen Euro wurden vom Bund und der Stadt Hamburg investiert, um das denkmalgeschützte Theater technisch zu modernisieren und fit für die Zukunft zu machen. "Ich nenne es bewusst Ertüchtigung, denn Renovierung klingt immer so, als müsste man etwas völlig Neues erwarten", so Waller im TAG24-Gespräch.

"Das erlaubt der Denkmalschutz ja sowieso nicht. Aber das Haus ist jetzt so hergerichtet, dass man hier auch in 20 Jahren noch Varieté machen kann."

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Der Wunsch für die neue Saison? "Sehr zufriedene Zuschauer – und viele davon", so Collien lachend. Und am besten auch viele jüngere: "Natürlich ist das Hansa eine traditionelle Sache, aber wenn hier drei oder vier Generationen gemeinsam hingehen, dann sind wir glücklich."

Die beiden versuchen jedes Jahr aufs Neue mit dem richtigen Mix aus "Internationalität, verschiedene Genres, Poesie, Unterhaltung – und vor allem Qualität" ein Programm "für alle" auf die Beine zu stellen. Neu dabei in dieser Saison ist Charlotte O’Sullivan, Zirkuskünstlerin aus Toronto, die an ihren eigenen Haaren statt an einem Seil hängt. "Eine spektakuläre Nummer gleich zu Beginn", freut sich Collien.

Sein persönlicher Favorit sind jedoch die äthiopische Luftakrobatik-Gruppe "Black Eagles". Dieser Meinung schloss sich auch Star-Gast Udo Lindenberg (79) an. Kurz nach der Premiere scherzte der Kult-Sänger gegenüber TAG24: "Die Nummer hat mich für meine nächste Show inspiriert. Das wäre was, wenn wir losfliegen". Und weiter: "Der Abend war wunderbar. Ich finde immer toll, was Ulli Waller und Thomas Collien zusammenstellen."

Sehen wir Udo Lindenberg (79) bald über die Bühne fliegen? Der Kult-Musiker gehörte am Donnerstag zu den Star-Gästen im Hansa-Theater. (Archivbild)
Sehen wir Udo Lindenberg (79) bald über die Bühne fliegen? Der Kult-Musiker gehörte am Donnerstag zu den Star-Gästen im Hansa-Theater. (Archivbild)  © Fabian Strauch/dpa
Sofani Taye und Bereket Afera alias die "Black Eagles" beherrschen die Kunst der "Ikarischen Spiele" mit beeindruckender Präzision und Dynamik. Die beiden präsentieren die jahrhundertealte Technik der Fußakrobatik.
Sofani Taye und Bereket Afera alias die "Black Eagles" beherrschen die Kunst der "Ikarischen Spiele" mit beeindruckender Präzision und Dynamik. Die beiden präsentieren die jahrhundertealte Technik der Fußakrobatik.  © Simon Brachmann

Einer der erfolgreichsten Jongleure der Welt: "Im Hansa-Theater aufzutreten ist ein echtes Privileg"

Paul Ponce jongliert seit dem er sechs Jahre alt ist. Mit neun Jahre hatte er bereits seine erste Soloshow, wie der Argentinier TAG24 erzählte.
Paul Ponce jongliert seit dem er sechs Jahre alt ist. Mit neun Jahre hatte er bereits seine erste Soloshow, wie der Argentinier TAG24 erzählte.  © Simon Brachmann

Zum vierten Mal ist der Argentinier Paul Ponce Teil des Ensembles. "Aber jedes Mal fühlt es sich an wie das erste Mal– weil es immer ein großartiges Erlebnis ist", so der Artist gegenüber TAG24.

Das Hansa-Theater sei in seiner Branche weit über die Stadtgrenzen Hamburgs bekannt "Wir hören immer vom Hansa-Theater-Stil. Hier aufzutreten, ist ein echtes Privileg."

Ponce gehört zur sechsten Generation einer traditionsreichen Zirkusfamilie und gemeinsam mit seiner Frau Lia zu den erfolgreichsten Jonglage-Duos der Welt.

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"Es braucht viele Jahre, um alles zu perfektionieren – viel Training, viel harte Arbeit. Die Nummern, die ich heute zeige, sind meine Highlights, die besten Stücke, die ich weltweit präsentiere."

Für den Jongleur steht ganz klar die Freude bei seinen Shows im Vordergrund, seine und natürlich auch die des Publikums. "Wir wollen, dass die Menschen eine gute Zeit haben, aber auch die harte Arbeit hinter den schönen Momenten erkennen."

"Das Hansa-Theater ist ein Leuchtturm – gerade in einem Stadtteil, der es nicht immer leicht hat", so Waller. "Es strahlt auf den Stadtteil aus und stabilisiert ihn, weil Menschen aus ganz Hamburg hierherkommen. Varieté ist eine Form der Unterhaltung, die der Stadt guttut – und auch einem Viertel wie St. Georg."

Und Collien ergänzt: "Wir kommen ja von St. Pauli und wissen, was Unterhaltung in einem bestimmten Viertel bedeutet und was man dafür tun muss. Das ist unser Beitrag für St. Georg, denn: Kiez können wir."

Die neue Varieté-Saison im Hansa-Theater läuft noch bis zum 8. März 2026. Die Vorstellungen finden mittwochs bis freitags jeweils um 19.30 Uhr, samstags und sonntags zusätzlich noch um 14.30 Uhr. Tickets gibt es unter hansa-theater.com.

Titelfoto: Montage: Fabian Strauch/dpa, Simon Brachmann

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