Mobbing-Story erfunden? "Anzeigenhauptmeister" reagiert auf Aussagen seiner Mutter!

Gräfenhainichen - Nachdem die Mutter des "Anzeigenhauptmeisters" Niclas Matthei (18) über ihre Sorgen um dessen Leben gesprochen hat, meldet sich nun ihr Sohn zu Wort. Dieser hält ihre Aussagen jedoch für vollkommen übertrieben.

Nach einem besorgten Interview seiner Mutter meldet sich der "Anzeigenhauptmeister" Niclas Matthei (18) selbst zu Wort.
Nach einem besorgten Interview seiner Mutter meldet sich der "Anzeigenhauptmeister" Niclas Matthei (18) selbst zu Wort.  © Julian Stähle

Die Sorgen seiner Mutter kann der Gräfenhainicher nachvollziehen, aufhören möchte er jedoch nicht.

Sie selbst beschreibt das Verhalten ihres Sohnes als zwanghaften Drang, den er nicht stoppen kann. Dieser sei laut seiner Mutter aus Rache für das Mobbing in seiner Schulzeit entstanden.

Niclas selbst sieht sein Verhalten jedoch nicht als Zwang.

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Als Beispiel erklärte der 18-Jährige gegenüber "20 Minuten", dass er freiwillig darauf verzichtet habe, die Sanitäter im Rettungswagen, die ihn nach der Prügelattacke ins Krankenhaus gebracht haben, anzuzeigen.

Diese sollen trotz seiner (nur) leichten Handverletzung mit Blaulicht gefahren sein und missbrauchten laut Matthei "die Nutzung der Sonder- und Wegerechte gemäß § 35 Abs. 5a StVO".

"Anzeigenhauptmeister" widerspricht seiner Mutter

Laut Matthei soll seine Mutter die Mobbing-Story erfunden haben.
Laut Matthei soll seine Mutter die Mobbing-Story erfunden haben.  © Screenshot/Facebook/Anzeigenhauptmeister

"Ich habe Angst, dass sie ihn totschlagen, weil er gar nicht mitkriegt, was er da anrichtet", hatte seine Mutter zuvor in einem Interview mit RTL gesagt.

Die Sorge der unbekannten Frau ist durchaus berechtigt. Nach dem Ostderby zwischen dem Halleschen FC und Dynamo Dresden am ersten März-Wochenende wurde Niclas in einem Zug zusammengeschlagen.

Neben Todesdrohungen im Netz erreichen das Haus der Familie immer wieder eigenartige Pakete, Exkremente werden in den Briefkasten gepackt, sogar das Kellergeschoss wurde aufgebrochen.

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Seither schlafe Mattheis Mutter auf dem Flurboden, um mögliche Eindringlinge früh festzustellen und ihren Sohn zu schützen. "Dann müssen sie erst mal an mir vorbei", sagte sie damals.

Niclas stellte jedoch klar, dass seine Mutter die Nächte nicht auf dem Boden, sondern ganz entspannt im Schlafzimmer verbringt. Das Mobbing zur Schulzeit habe sie ebenfalls erfunden, um "bei den Hatern Mitleid zu generieren", damit er nicht verprügelt wird.

"Ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, der Denunziant in der Schule zu werden, um Anzeigen erstatten zu können", behauptet der selbsternannte "Anzeigenhauptmeister". Er sei sich zudem sehr wohl der Gefahr bewusst, dass er totgeprügelt werden könnte.

Ein Ende der Anzeigen-Jagd ist daher nicht in Sicht: "Durch nichts und niemanden werde ich mich aufhalten lassen."

Titelfoto: Julian Stähle

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