Genug gewütet: Snack-Bar-Aus für Attila Hildmann?

Berlin - Man mag es kaum glauben, doch vor der Corona-Krise war Attila Hildmann (39) ein anerkannter veganer Koch und Geschäftsmann. Mittlerweile ist der Verschwörungstheoretiker vor der deutschen Justiz in die Türkei geflüchtet. Gegen den Wut-Koch und nach eigenen Aussagen "Ultrarechten" wird schon seit Monaten wegen Volksverhetzung ermittelt.

Attila Hildmann (39) spricht bei einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen im Lustgarten und hält dabei eine ABC-Schutzmaske. Der Wut-Koch ist inzwischen in die Türkei geflüchtet.
Attila Hildmann (39) spricht bei einer Demonstration gegen die Corona-Einschränkungen im Lustgarten und hält dabei eine ABC-Schutzmaske. Der Wut-Koch ist inzwischen in die Türkei geflüchtet.  © Jörg Carstensen/dpa

Seine einstige Einnahmequelle - die Snack-Bar in der Schillerstraße (Charlottenburg) - ist ohnehin schon seit Monaten geschlossen. Ob sie je wieder aufmachen wird, ist zumindest fraglich.

Geht es nach dem CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Dieter Gröhler (54), dann war es das. Er fordert, dass Hildmann die Gaststättenlizenz entzogen wird.

"Wegen seiner täglichen Hetze gegen Juden und seiner Aufrufe zum bewaffneten Sturz der Bundesregierung!", zitiert die B.Z. den Politiker. Er hat zudem den Wirtschaftsstadtrat des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf eine Aufforderung zum Handeln geschickt.

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Der 39-jährige Hildmann "ruft zur Ermordung von Juden, zum bewaffneten Sturm auf das Reichstagsgebäude und zur Absetzung der Bundesregierung auf", so Gröhler gegenüber dem Tagesspiegel.

Wie der Bundestagsabgeordnete klarstellt, kann nach dem Gewerberecht die Gaststätten-Erlaubnis auch bei "Unzuverlässigkeit" entzogen werden.

Heiko Maas soll Kontakt mit der Türkei aufnehmen

Außerdem könnte seine Flucht ins Ausland womöglich bald ein Ende haben.

Gröhler habe auch Außenminister Heiko Maas (54, SPD) gebeten, Kontakt mit der Türkei aufzunehmen, um Hildmanns Treiben dort zu beenden. Der Deutsch-Türke hetzt dort vor allem über sein Telegramm-Kanal munter weiter.

Vermutlich lässt sich der "Peinlichste Berliner 2020" davon allerdings wenig beeindrucken. Als sich die Staatsanwaltschaft aufgrund des weiterhin ausstehenden Haftbefehls via Twitter zu Wort gemeldet hatte, verhöhnte der Netz-Wüterich diese und schickte "sonnige Grüße aus der Türkei".

Titelfoto: Jörg Carstensen/dpa

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