Krass! Vegan-Papst Attila Hildmann macht Restaurant dicht

Berlin - Selbst über Berge springt er: Vegan-Papst Attila Hildmann (36) trotzt allen Widrigkeiten, gibt einen Dreck auf seine Hater und verfolgt bedingungslos seinen Plan für eine bessere Welt.

Attila Hildman während der Festnahme in Berlin.
Attila Hildman während der Festnahme in Berlin.  © Screenshot/Instagram, Attila Hildmann

Nun hat der Geschäftsmann und Gastronom sein zweites Restaurant "Snackbar II" am Crime-Hotpsot Kottbusser Tor in Berlin-Kreuzberg aufgemacht. Der Laden läuft, doch irgendwie hat alles einen faden Beigeschmack.

Im Herbst 2017 eröffnete der 36-Jährige in Berlin-Charlottenburg seinen ersten veganen Laden. Der Hype war groß, die Berichterstattung schlecht. Was folgte war eine Schlammschlacht mit der Presse, stetige Auseinandersetzungen mit anderen Unternehmen und sogar eine Festnahme, wie TAG24 berichtete.

Doch immer wieder schafft es Hildmann, seine schärfsten Kritiker zum Schweigen zu bringen. Auf seine Worte folgen Taten - auch wenn diese nicht jedem schmecken. Er polarisiert und nutzt die Aufmerksamkeit für den guten Zweck.

Attila Hildmann: Attila Hildmann: Doch keine türkische Staatsbürgerschaft? Jetzt droht die Abschiebung
Attila Hildmann Attila Hildmann: Doch keine türkische Staatsbürgerschaft? Jetzt droht die Abschiebung

Schließlich ist Veganismus kein Trend aus einer x-beliebigen Schublade, sondern mittlerweile ein fester Bestandteil von Millionen von Deutschen. Stichwort: bewusste Ernährung. "Jedem das seine" heißt es doch so schön und Hildmann nimmt sich das ebenfalls sehr zu Herzen.

Folglich muss für die vegane Welteroberung ein zweiter Laden her. Am Freitag eröffnete er "Snackbar II" in Berlin-Kreuzberg. Seine Heimat, wie der 36-Jährige selbst sagt. Aber trotz des freudigen Ereignisses wirkt der Veganator nicht so zufrieden.

Attila Hildmann schließt "Snackbar I"

Die "Snackbar I" funktionierte, doch mittlerweile macht sie Probleme.
Die "Snackbar I" funktionierte, doch mittlerweile macht sie Probleme.  © Jens Kalaene/dpa

In seiner Instagram-Story rechnet er mit seinen Kritikern, vorrangig mit den "Mainstream-Medien" und einer Drogeriekette ab.

Denn wir erinnern uns an die Schmäh-Kritik im Tagesspiegel oder der Absage von "dm" wegen der brutalen Marke "Daisho". Die bekommen ihr Fett weg. Aber auch ein Bezirk muss dran glauben: Charlottenburg.

In der Schillerstraße fing alles an. Veganes Restaurant mit Burgern, Pasta und Eis. Doch nach dem Ansturm folgt nun die Ernüchterung. Die "Snackbar I" muss vorerst geschlossen werden. Aber warum?

Attila Hildmann: Türkei liefert Attila Hildmann nicht nach Deutschland aus
Attila Hildmann Türkei liefert Attila Hildmann nicht nach Deutschland aus

"Sie haben sich hier über alles beschwert, schlechte Artikel geschrieben, sich übers Scheißhaus und die Preise beschwert - das haben sie jetzt davon. Bis ich mehr Personal hab, ist die 'Snackbar I' jetzt zu! Dönermann ist um die Ecke, guten Appetit", so Hildmann und ergänzt: "Charlottenburg war ekelhaft und undankbar".

Angekündigt sind nur ein paar Tage, doch dreht er dem Bezirk womöglich komplett den Rücken zu?

"Das ist erst der Anfang": Hildmann appelliert an die Fans

Der vegane Koch und Kochbuchautor Attila Hildmann eröffnet seine zweite Snackbar mit veganem Essen in der Adalbertstraße in Kreuzberg.
Der vegane Koch und Kochbuchautor Attila Hildmann eröffnet seine zweite Snackbar mit veganem Essen in der Adalbertstraße in Kreuzberg.  © Jens Kalaene/dpa

So viel steht fest: Der neue Laden am "Kotti" brummt. "Das ist unfassbar. [...] Ich glaube, ich habe mit meinem Team in den paar Stunden so viele Burger gebraten, wie in der Schillerstraße an zwei, drei Tagen. Das ist einfach nur pervers."

Menschenmassen versammelten sich bis in die Abendstunden vor dem neuen Laden. Fünf Euro für Burger und Daisho haben funktioniert.

Und der Veganator weiß auch, bei wem er sich bedanken kann. "Für mich ist das ein bewegender Tag. Ich danke vor allem den ganzen Leuten, die noch immer hinter mir stehen. [...] Und ich gebe immer noch einen F*** auf die anderen." Und appelliert an seine Unterstützer: "Wir können noch so viel erreichen".

Aber nun ist der 36-Jährige erstmal wieder in seiner Heimat Kreuzberg angekommen und zeigt dem Rest der Welt den veganen Mittelfinger.

Mehr zum Thema Attila Hildmann: