Stockholm (Schweden) - Es sind schockierende Dinge, die aktuell über Tennis-Legende Björn Borg (69) ans Licht kommen. Der Schwede veröffentlicht am Samstag seine Autobiografie "Hjärtslag" (Herzschlag) und berichtet dort von dramatischen Ereignissen, die wohl nur seine engsten Vertrauten wussten.
So sprang der elfmalige Grand-Slam-Sieger 1989 und 1990 gleich zweimal nur knapp dem Tod von der Schippe.
Wie "Expressen" schreibt, berichtet Borg in seinem Buch, dass er eine gefährliche Kombination aus Drogen, Pillen und Alkohol zu sich genommen hatte, die er als Überdosis bezeichnet. Er habe dann das Bewusstsein verloren und seiner damaligen Ehefrau, der Italienerin Loredana Bertè (74), sei es nicht gelungen, ihn zurück ins Leben zu holen.
Erst den sofort alarmierten Rettungskräften war es zu verdanken, dass Borg im Krankenhaus in Mailand wieder aufwachte. Dieser schlimme Vorfall öffnete ihm aber nicht ausreichend die Augen, denn nur ein Jahr später brach er nach einem Show-Match mitten auf der Straße und vor den Augen seines Vaters Rune zusammen. Am Vortag hatte die Tennis-Legende erneut Kokain konsumiert.
Bei SVT gestand er: "Der Arzt erklärte mir, dass wenn ich etwas später gekommen wäre, ich nicht überlebt hätte. Dass das alles vor den Augen meines Vaters passierte, war furchtbar für mich. Ich habe mich niemals in meinem Leben so sehr geschämt", erklärte Borg.
Durch die Auszüge, die einigen Medien vorab vorlagen, kam auch ans Tageslicht, dass Borg an Prostatakrebs erkrankt ist.
Björn Borg hatte nach der Schockdiagnose Prostata-Krebs seelisch sehr zu kämpfen
In einem Interview mit BBC erklärte der 69-Jährige: "Ich habe mit dem Arzt gesprochen und er sagte, dass es wirklich sehr, sehr schlimm ist. Er sagte, dass ich diese schlafenden Krebszellen habe und dass es in Zukunft ein Kampf werden wird. Alle sechs Monate lasse ich mich untersuchen. Das ist etwas, womit ich leben muss", so Björn Borg.
Im vergangenen Jahr habe er sich einer Operation unterzogen, nachdem ihm die Diagnose erst einmal den Boden unter den Füßen wegzog und er seelisch mit der niederschmetternden Nachricht sehr zu kämpfen hatte.
Nun versucht er aber, jeden Augenblick des Lebens zu genießen. Einst war der Schwede ein groß gefeierter Tennis-Star, der nicht nur durch sein Aussehen mit langen Haaren und Stirnband sowie seiner für damaligen Zeiten ungewöhnlichen beidhändigen Rückhand für Aufsehen sorgte, sondern auch durch seine legendären Duelle gegen das "enfant terrible" John McEnroe (66).
Vier Grand Slams mehr gewann Borg und wurde zum Vorbild von Millionen Jungen, die seinetwegen mit dem Tennis anfingen. Keiner von ihnen ahnte, was sich hinter den Kulissen des Schweden wirklich abspielte. Ab Samstag können sie es in seinem Buch nachlesen.