Hoffnung aus der Heimat: Schule in Sachsen-Anhalt bittet Tokio Hotel um Hilfe
Stendal - Eine Schule in Stendal (Sachsen-Anhalt) träumt von einem großen Bauvorhaben. Doch ein Spender fehlt - die Schulleitung setzt auf Tokio Hotel.

Erst vor Kurzem ist Sänger Bill Kaulitz (35) vorübergehend in seine Heimat Loitsche, etwa 50 Kilometer von Stendal entfernt, zurückgekehrt.
Die Comenius-Sekundarschule Stendal hofft nun, dass die weltbekannten Musiker Verbundenheit mit der Region zeigen, in der sie aufgewachsen sind, und bei einem Projekt helfen.
Bis 2027 soll nämlich ein "Haus der Gewerke" auf dem Schulgelände entstehen, wie die Volksstimme berichtet. Auf 750 Quadratmetern und zweieinhalb Etagen sollen unter anderem Werkstätten, Labore und ein Filmstudio gebaut werden.
Zusammen mit regionalen Firmen können Schüler dann praktisches Arbeiten lernen. Achtklässler könnten eine Autowerkstatt einrichten oder eigene Möbel herstellen, so Schulleiterin Jessika Hellge gegenüber der Volksstimme.
"Wir möchten unsere Schüler früh fit fürs Handwerk und andere Berufe machen", so Hellge. Das könne auch den Anteil an Schulabbrechern verringern, die kein Interesse an theoretischem Unterricht zeigen.
Mit der beantragten Förderung einer Investitionsbank könnte die Sekundarschule drei Millionen Euro bekommen - doch 15 Prozent des Gesamtbetrags, etwa 300.000 Euro, muss sie selbst zahlen.
Schüler würden Bill Kaulitz ein Outfit schneidern

Bisher sind schon rund 11.000 Euro Spenden zusammengekommen, doch das reicht noch lange nicht.
Laut Hellge brauche es einen "dicken Fisch", der in das Projekt investiert. Nur so könne das Haus bis 2027 stehen.
"Mein Traum wäre ja, dass Tokio Hotel uns unterstützen", hofft die Schulleiterin.
"Die Schüler würden Sänger Bill Kaulitz im Gegenzug auch ein originelles Outfit schneidern", stellt sie in Aussicht.
Angeschrieben habe sie die Band auf jeden Fall schon.
Titelfoto: Friso Gentsch/dpa