Jan Böhmermann ätzt gegen Virologen und das Traumschiff

Hamburg/Berlin - So ausgiebig haben sich zwei Menschen wohl schon lange nicht mehr über das "Traumschiff" unterhalten. Olli Schulz (47) und Jan Böhmermann (40) nahmen sich am Mittwoch in ihrem Podcasts "Fest & Flauschig" ein bisschen Zeit für den ZDF-Klassiker.

Satiriker Jan Böhmermann. (Archivbild)
Satiriker Jan Böhmermann. (Archivbild)  © Matthias Balk/dpa

Fan ist weder Jan Böhmermann noch Olli Schulz. Warum tauchen da überhaupt so viele Promis auf, fragt sich Böhmermann. Plötzlich spielt auch noch Comedian Luke Mockridge (31) mit, wundert sich der Satiriker. Alles nur für eine billige Schlagzeile, so seine Vermutung.

Olli Schulz kann da weiter helfen. Er wisse aus dem Buch "Ein Traum von einem Schiff" von Schauspieler Christoph Maria Herbst (55) warum. Die Dreharbeiten seien immer mit einer schönen Reise verbunden, erklärt der Sänger. Das scheint für Prominente ein ausschlaggebendes Argument für eine Zusage zu sein.

Fünf bis sechs Tage "Nachschlag" soll es auf Kosten der Produktion geben. Die Promis könnten sich einfach eine schöne Zeit machen. "Deshalb fliegen alle dahin, Mann!" Er selbst würde sofort eine Rolle annehmen, verrät der Sänger.

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Allerdings hält Schulz inzwischen recht wenig von dem Klassiker des ZDF. Ganz nach dem Motto: Früher war alles besser. Seit Florian Silbereisen (39) der Kapitän sei, hätte die Produktion gelitten. "Früher waren das noch gestandene Kerle", erinnert sich der Musiker. Jetzt kann er das nicht mehr ernst nehmen.

Jan Böhmermann hingegen versteht das Konzept Traumschiff selbst nicht so ganz.

Jan Böhmermann übt böse Kritik an Virologen

Die Virologen Alexander S. Kekulé (62, l.) und Hendrik Streeck (43). (Collage)
Die Virologen Alexander S. Kekulé (62, l.) und Hendrik Streeck (43). (Collage)  © Karlheinz Schindler/dpa-Zentralbild/dpa, Federico Gambarini/dpa

Für eine saftige Kritik an den Virologen Hendrik Streeck (43) und Alexander S. Kekulé (62) darf das Kreuzfahrtschiff dann aber doch noch herhalten.

Was Jan Böhmermann über die beiden Experten denkt, macht er mit einem Drehbuchvorschlag für eine neue Episode deutlich:

Der für Böhmermann problematische Virologe Streeck könnte doch gemeinsam mit Kekulé auf dem Traumschiff anheuern, überlegt der Satiriker.

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Lieblings-Virologe Christian Drosten (48) könnte dann mit einem U-Boot angefahren kommen und das Traumschiff mit einem Torpedo versenken. "Einfach, weil er das Gefühl hat, auf dem Schiff stimmt was nicht", begründet Böhmermann den Angriff.

Anschließend bekäme Drosten sieben Bundesverdienstkreuze, den Ritterschlag und wird auch noch Bild-Chefredakteur. Ende.

Drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Das Traumschiff, Hendrik Streeck und Alexander S. Kekulé. Ob sich die Produzenten diesem Thema annehmen werden? Vermutlich nicht.

Jan Böhmermann auf Twitter: "Ich kann einfach nicht mehr."

Erst am Dienstagabend hatte der Satiriker dem Virologen Hendrik Streeck auf Twitter schwere Vorwürfe gemacht. Er würde den Impfstoff AstraZeneca verunglimpfen, um den von "Johnson & Johnson" zu promoten (TAG24 berichtete).

"Bereits am 5.3. haben Sie bei Illner vom mgl. Rückruf von 'AstraZeneca' geraunt. Sie sind im Beirat von 'Janssen Pharmaceutica', das zu 'Johnson & Johnson' gehört und 1 Impfstoff entwickelt hat, den Sie hingegen gestern bei @ntvde enthusiastisch anpriesen! Warum?"

Und weiter: "Sie vermischen seit Monaten Expertise mit Ihren persönlichen Interessen, PR und politischen Erwägungen Dritter und verkaufen das der Öffentlichkeit als 'neutrale Wissenschaft'. Das ist superunseriös! Aufhören!"

Gegenüber der Frankfurter Rundschau widersprach der Virologe jetzt den schweren Vorwürfen des Satirikers. Er sitze nicht, wie behauptet, im wissenschaftlichen Beirat von Janssen Pharmaceuticals.

"Ich berate (...) nicht zum Johnson & Johnson Covid-19-Impfstoff, habe keine Aktien und auch keinen Einfluss bei J&J."

Laut t-online.de habe Streeck den Impfstoff AstraZeneca sogar stets empfohlen und sich nicht negativ über ihn geäußert.

Titelfoto: Karlheinz Schindler/dpa-Zentralbild/dpa, Federico Gambarini/dpa, Matthias Balk/dpa

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