Jessica Haller wird emotional: Das ist der wahre Grund für ihren Zusammenbruch
Hamburg/Ibiza - Jessica Haller (35) ignorierte lange die Symptome ihrer Depressionen, bis ihr Körper schließlich versagte. Bei "deep & deutlich" verriet die Influencerin, was das Fass zum Überlaufen brachte.

"Am liebste würde ich jetzt hier schreien und direkt rauslaufen. Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt herkomme, weil das tatsächlich noch sehr, sehr frisch ist. Ich bin immer noch in Therapie" sagte die ehemalige Bachelorette gleich zu Beginn der Sendung.
Doch Haller zog trotzdem durch. Um anderen Mut zu geben, die ebenfalls unter Depressionen leiden.
Fast sechs Monate hat sich die 35-Jährige weitestgehend aus den sozialen Medien zurückgezogen. Sie habe als Freundin, Ehefrau und Mutter immer andere Unterstützt. "Aber ich habe mich vergessen. Ich wurde immer ein Stück leerer. Ich habe meine eigenen Gedanken nicht mehr gehört", erzählt sie.
"Ich hatte diese Leere in mir und die Schmerzen. Und das beides zusammen war dieser Zusammenbruch", so Haller, die sich im vergangenen Jahr einer Wirbelsäulen-OP unterziehen musste.
Die letzte Energie nahm ihr ein Krankenhausaufenthalt der Großmutter ihres Mannes Johannes Haller (37). Die Familie sei deshalb aus Thailand nach Ravensburg geflogen, um der Oma beizustehen.
Jessica Haller: "Als hätte mir jemand meine Seele genommen"

Als die gebürtige Essenerin von dem Tag redet, an dem sie schließlich zusammenbrach, wird sie emotional. "Ich habe mir fest vorgenommen, an dieser Stelle nicht zu weinen", kündigt sie an.
Ihre Batterie sei damals schon fast leer gewesen und die letzten zehn Prozent habe sie dann noch der Oma gegeben. "Ein paar Tage später konnte ich nicht mehr aus dem Bett aufstehen. Das war dann Game Over. Ich stand komplett neben mir. Ich war nicht mehr ich", schildert sie den Moment.
"Es hat sich angefühlt, als wäre ich einmal kurz gelähmt gewesen. Als hätte mir jemand meine Seele genommen", so die 35-Jährige. Es sei so intensiv gewesen, dass sie ihre Beine nicht mehr gespürt habe.
In der Klinik habe man ihr neben einer Depression auch noch ADHS diagnostiziert. Ganze drei Monate blieb sie dort. Heute gehe es ihr deutlich besser. "Der Ballast ist irgendwie weg", sagt sie. Sie gehe die Dinge inzwischen anders an. "Ich bin vom Gaspedal runter und immer noch in Therapie", sagt das Reality-TV-Sternchen.
Ihre Tochter sehe heute eine Mama, die nett zu sich und dadurch entspannter ist. "Das ist doch besser als eine Mama, die die ganze Zeit weint", so Haller. Anderen Menschen rät sie, jeden Morgen ein kleines Selbstgespräch zu führen, bevor es "in die große weite Welt geht".
Den ganzen Talk findet Ihr in der ARD-Mediathek.
Titelfoto: Christoph Soeder/dpa