Eggenfelden - Das Leben des Daniel Küblböck (†33): tragisch geendet durch einen Sprung von einem Kreuzfahrtschiff. Über Lana Kaiser, wie die Transfrau bis zu ihrem Tod auftrat, ist jetzt eine große Doku erschienen, in denen Wegbegleiter wie Vater, Ex-Freund und Bekannte zu Wort kommen.

Hinweis: Für die bessere Lesbarkeit verwenden wir teilweise männliche Pronomen, unter denen fast alle Doku-Protagonisten Lana Kaiser auch ansprechen.

Anfang der 2000er-Jahre ist Küblböck ein ausgeflippter Teenager, der durch seine dritten Plätze bei DSDS und dem Dschungelcamp deutschlandweit bekannt wird.

Er ist gefeierter Star, aber für viele konservative Menschen auch ein Hasssymbol. Irgendwann will er nicht mehr der verrückte Clown sein, über den viele nur schmunzeln. Daniel möchte ernst genommen werden, besucht eine Schauspielschule, möchte sich ein zweites Standbein aufbauen.

Die Zeit auf der Berliner Akademie ist womöglich ein Wendepunkt. Der sonst so positiv durchs Leben schreitende Daniel berichtet von Stress, ist kurz angebunden, trennt sich von seinem damaligen Partner.

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Seine enge Vertraute Olivia Jones (55) merkt, dass Küblböck "sehr viel Alkohol trinkt. Das war für mich neu." Seine damalige Kommilitonin Friederike Dörr erinnert sich in der ARD-Doku "Die Küblböck-Story - Eure Lana Kaiser", dass er "öfter nicht nüchtern zu Proben aufgetaucht ist".

Brigitte "Gitti" von Wnuck-Lipinski (76), acht Jahre befreundete Kneipenbesitzerin aus Berlin, glaubt, dass Niederschläge ihn zu dieser Zeit mehr getroffen haben, er diese im Alkohol ertränken wollte.

Es ist eine Zeit, in der Daniel Küblböck mutmaßlich schon beginnt, weibliche Hormone einzunehmen. Angeblich unkontrolliert ohne ärztliche Überwachung. Es ist zwar nicht bewiesen, aber auch nicht ausgeschlossen, dass die Medikamente eine Psychose ausgelöst haben.

Kurz vor der Aufführung des Abschlussstücks auf der Schauspielschule wird Daniel vorgeworfen, Kostüme zerschnitten und Saft übers Mischpult gekippt zu haben, was Bilder aus Überwachungskameras beweisen sollen. Er wird rausgeworfen.

"Er muss eine richtig heftige Psychose gehabt haben, er muss Stimmen gehört haben", sagt Kommilitonin Dörr. "Ich konnte mir nicht erklären, wie diese Person, die ich kannte, solche Gewalt ausüben kann."

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Daniel Küblböck ist am Boden zerstört. Er entschließt sich, im September 2018 an einer Kreuzfahrt von Hamburg nach New York teilzunehmen.

Von dort aus postet er als Lana Kaiser erstmals Fotos in Frauenkleidern, bezeichnet sich als transsexuell. Und schickt eine vielsagende Sprachnachricht an seinen Ex-Freund Manuel "Manni" Pilz.

"Hallo Manni, ich bin's, der Daniel, also die Lana eigentlich. Ich wollte dir nur sagen, ich möchte gern von dem Schiff hier runter. Ich würde gerne nach New York fliegen. Auf dem Schiff klappt irgendwie nichts, wie ich es mir ... Ruf doch mal bitte zurück", ist in der Doku zu hören.

Noch in derselben Nacht gibt es Durchsagen auf der AIDAluna, weil nach Passagier Daniel Kaiser-Küblböck gesucht werde. Das Schiff wird auf links gedreht. Doch Lana ist verschwunden. Höchstwahrscheinlich hat sie ihr Leben mit einem Sprung in das rund zehn Grad kalte Wasser vor Neufundland beendet. Suchmaßnahmen mehrerer Schiffe und Flugzeuge bleiben ergebnislos.

Im Februar 2021 wird Lana Kaiser offiziell für tot erklärt.

In der Doku kommen neben Olivia Jones auch Küblböcks DSDS-Weggefährtin Gracia Baur (42), Vater Günther Küblböck, Moderator Riccardo Simonetti (32), zwei Ex-Freunde und eine AIDAluna-Passagierin zu Wort.

Die drei Doku-Folgen sind ab dem 26. August in der ARD-Mediathek abrufbar.