Luisa Neubauer rührt mit flammender "Rede in Es-Dur" zu Tränen

Hamburg - Mit einer flammenden "Rede in Es-Dur" hat die Klimaaktivistin Luisa Neubauer (27) am Sonntag die "Lessingtage 2024" im Hamburger Thalia Theater eröffnet.

Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer (27) eröffnete am Sonntag die Lessingtage im Thalia Theater.
Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer (27) eröffnete am Sonntag die Lessingtage im Thalia Theater.  © TAG24, Lena Faye/pr (Bildmontage)

Gemeinsam mit einem Streichquartett aus dem Kammerorchester "Ensemble Resonanz" wagte sich die 27-Jährige dabei erstmals auf musikalisches Terrain.

Zu den Klängen von Beethovens Cavatina spannte sie den Bogen von den Anfängen der Menschheitsgeschichte, über die Aufklärung und die 1977 mit der Voyager ins All geschickten Erinnerungen an die Menschheitsgeschichte – bis hin in unsere Zeit, in der wir an einem Kipppunkt stehen und mit unserem Handeln entscheiden, wie unsere Zukunft aussehen wird.

"Ich fühle mich beauftragt in der Hoffnungsfraktion", so Luisa Neubauer nach ihrem dringenden Appell. Doch in den vergangenen fünf Jahren, in denen sie als deutsches Gesicht der "Fridays for Future"-Bewegung auf die Straße gegangen ist, sei es auch zunehmend schwieriger geworden, auf der hoffnungsvollen Seite zu stehen.

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Umso wichtiger sei es, uns endlich darüber bewusst zu werden, wie tief wir bereits in der Krise stecken. "Das ist der erste Funken, den wir sehen", so die gebürtige Hamburgerin.

Joachim Lux: "Es ist Zeit, etwas zu tun"

Die "Lessingtage 2024" im Thalia Theater Hamburg laufen noch bis Anfang Februar.
Die "Lessingtage 2024" im Thalia Theater Hamburg laufen noch bis Anfang Februar.  © TAG24

Schwer zu sagen, ob es die Klänge Beethovens – in der für ernste Themen gewählten Tonart Es-Dur –, ob es der beunruhigende Blick auf unsere Menschheitsgeschichte und die tragenden Worte von Luisa Neubauer oder der Rahmen an aufregenden Ereignissen in Hamburg an diesem Wochenende waren, die letztlich einige der rund 1000 Zuschauer an diesem Sonntagmorgen zu Tränen rührten: Am Ende gab es Standing Ovations für die Klimaaktivistin und das "Ensemble Resonanz" und dazu einen zunächst sprachlosen Intendanten.

Joachim Lux (66), Intendant des Thalia Theaters, und der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda (49, SPD) hatten im Vorfeld den Rahmen für die musikalische Performance aufgespannt: Dabei kamen sie nicht nur auf den Kampf gegen die Klimakrise zu sprechen, sondern auch auf die Ereignisse, die in Hamburg an diesem Wochenende besonders nachhallen.

"Es ist Zeit, etwas zu tun", sagte Lux und meinte damit nicht nur die Klimakrise, sondern eben auch den Kampf gegen rechts, für den sich am Freitag bereits Zehntausende Hamburger:innen am Jungfernstieg versammelt hatten. "Es reicht nicht, die AfD abzulehnen und auf die Politik zu schimpfen. Wir müssen auch selbst aufwachen." Das sei alles nur ein erster Schritt, um den Politiker:innen in Berlin zu zeigen, dass wir ein Bündnis brauchen, das für Demokratie steht, für Weltoffenheit und Freiheit. "Man sieht, dass dieser Kampf erst beginnt", betonte dazu auch der Kultursenator.

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Und auch Luisa Neubauer sagte mit Blick auf den Freitagsprotest in Hamburg: "Jetzt haben wir gezeigt, was wir drauf haben." Doch das sei eben noch nicht genug. "Es sind Bilder, die illustrieren, was sein könnte."

Das ist das Programm der "Lessingtage 2024"

Bereits zum 15. Mal startet das Thalia Theater nun mit dem Festival ins neue Jahr. Noch bis zum 4. Februar können sich Zuschauende auf zahlreiche internationale Produktionen und Gastspiele freuen. Das Motto lautet "Um alles in der Welt" und dreht sich vor allem um Zukunftsfragen.

Los geht es noch am Sonntag mit einem Gastspiel der österreichisch-israelische Theaterregisseurin Yael Ronen (47), die mit "Planet B" eine bitterböse Weltuntergangskomödie inszeniert. Mit "Apocalypse Tomorrow" wird es am 31. Januar eine Uraufführung geben: Der Regisseur Evgeny Kulagin (42) und der Choreograf Ivan Estegneev (44) haben sich dafür die Frage gestellt: "Was macht man ein paar Tage vor dem Weltuntergang?"

Weitere Informationen und Tickets für die Lessingtage 2024 gibt es hier.

Titelfoto: TAG24, Lena Faye/pr (Bildmontage)

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