Als Gast über russisches Angstgefühl in Deutschland spricht, stellt Markus Lanz wichtige Frage
Hamburg - In Deutschland herrschte zuletzt immer wieder Drohnen-Alarm. Wegen verbotener Überflüge kam beispielsweise der Betrieb am Münchner Flughafen zum Erliegen. In der Sendung von Markus Lanz (56) zeigte sich Oberst a.D. Roderich Kiesewetter (62, CDU) am Dienstagabend besorgt. Er sieht besonders einen Staat als Verursacher der Gefahr an.

"Das Fatale ist ja, dass Russland militärisch in der Ukraine nicht vorankommt, aber jetzt bei uns versucht, ein Angstgefühl zu erzeugen, dass wir uns mehr auf uns selber konzentrieren [...]", sagte der Christdemokrat.
Darauf reagierend musste Lanz direkt eine wichtige und entscheidende Frage stellen: "Woher wissen wir das? Woher wissen wir, dass das russische Drohnen sind?"
Der Verteidigungsexperte erklärte: "Wir wissen, dass manche Drohnen rückverfolgbar waren, dass sie von russischen Schiffen aus der Nordsee und Ostsee kommen. Wir wissen nicht, wie es in Süddeutschland ist ..."
Lanz warf interessiert ein: "Zum Beispiel in München?" Darauf Kiesewetter: "Russland finanziert sogenannte Wegwerf-Agenten, die über Telegram geworben werden und Geld dafür bekommen, Drohnen einzusetzen." Wieder wollte es Lanz genauer wissen: "Um Angst zu schüren?"
Der Politiker: "Um zu verunsichern und Fähigkeiten zu lähmen, dass ein Flughafen nicht funktioniert, und zu sehen, wie wir reagieren."
Journalistin Sabine Adler äußert Rache-Verdacht

Kiesewetter betonte während der Sendung: "Das sind nicht normale, haushaltsübliche Drohnen, die man im Baumarkt bekommt, sondern das sind schon teilweise Drohnen mit Spannweiten von 2 Meter [bis] 2,50 Meter - also die kosten auch etwas. Die müssen irgendwo beschafft, finanziert und ausgestattet worden sein [...]."
Daran anknüpfend sagte die ebenfalls geladene Sabine Adler (62), ehemalige Korrespondentin des Deutschlandfunks in Russland: "Ich habe auch immer den Verdacht, dass es da um Revanche geht - gerade, wenn jetzt die Flughäfen ins Visier genommen werden."
Die Journalistin zog einen Vergleich zu den Drohnenangriffen der Ukraine: "Sie hat mehrfach den Flugbetrieb in Moskau beziehungsweise Sankt Petersburg lahmgelegt. Das kommt mir vor wie eine Retourkutsche. [...]", lautet ihr Statement.
Die komplette, rund 77-minütige Folge mit allen Aussagen und Standpunkten kann in der ZDF-Mediathek auf Abruf angesehen werden.
Titelfoto: ZDF/Cornelia Lehmann